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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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sah ich nur die See, mir gegenüber konnte ich undeutlich das andere Ufer erkennen, während sich zu meiner Rechten ein mächtiger Fluß zwischen scharlachfarbenen Ufern majestätisch in Richtung Meer ergoß.
    Ein Stück flußaufwärts erhoben sich riesige Felsklippen, denen der große Fluß wohl entsprang.
    Doch nicht diese ehrfurchtgebietenden, prächtigen Zeugnisse der Erhabenheit von Mutter Natur lenkten plötzlich meine Blicke auf sich, sondern die etwa zwanzig Individuen, welche sich gemächlich am Ufer des mächtigen Flusses entlangbewegten.
    Es waren merkwürdige, groteske Gestalten, wie ich sie auf dem Mars noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Von weitem schienen sie dem Menschen zu ähneln. Die größeren Exemplare waren aufgerichtet etwa zehn, zwölf Fuß groß, wobei die Proportionen der unteren Gliedmaßen und des Rumpfes denen des Erdenmenschen entsprachen.
    Ihre Arme waren allerdings sehr kurz, und meiner Meinung nach wirkten sie, als seien sie nach Art der Elefantenrüssel geschaffen, denn die Kreaturen vollführten damit schlangenartige, wellenförmige Bewegungen, als ob sie völlig knochenlos oder zumindest nur mit Wirbeln ausgestattet waren.
    Als ich sie so aus der Deckung eines riesigen Baumstammes beobachtete, bewegte sich eine der Kreaturen langsam in meine Richtung, wie ihre Artgenossen davon in Anspruch genommen, mit den merkwürdig geformten Händen über den Rasen zu fahren. Jedoch konnte ich nicht feststellen, welchem Zweck diese Tätigkeit diente.
    Das Wesen kam dicht an mich heran, und deshalb konnte ich es sehr gut betrachten. Obwohl ich mit seiner Art später besser bekannt werden sollte, muß ich sagen, daß mir ein einziger, kurzer Blick auf dieses schreckliche Spottbild der Natur völlig genügt hätte. Das schnellste Flugzeug der Luftwaffe von Helium hätte mich nicht schnell genug aus der Reichweite dieses entsetzlichen Geschöpfes schaffen können.
    Der unbehaarte Körper war von einem merkwürdigen, düsteren Blau, mit Ausnahme eines breiten weißen Kreises um das einzige hervorstehende Auge: Ein Auge, das ausschließlich weiß war - die Pupille, die Iris und der gesamte Augapfel.
    Als Nase diente ein zerklüftetes, entzündetes, rundes Loch in der Mitte seines leeren Gesichtes. Es wies eine erschreckende Ähnlichkeit mit einer frischen Schußwunde auf, die noch nicht zu bluten begonnen hatte.
    Unter dieser widerwärtigen Öffnung war das Gesicht bis zum Kinn leer, denn einen Mund konnte ich bei dem Wesen nicht entdecken. Seinen Kopf bedeckte eine verfilzte Masse kohlrabenschwarzen Haares von acht, zehn Zoll Länge. Jedes Haar war dick wie ein fetter Angelwurm, und wenn die Kreatur mit den Kopfmuskeln zuckte, schien sich diese furchteinflößende Mähne zu winden, zu zappeln und in das gräßliche, unbehaarte Gesicht zu kriechen, als ob jedes einzelne Haar sich unabhängig von den anderen bewegen konnte.
    Rumpf und Beine hatte die Natur wie bei den Menschen symmetrisch gestaltet, auch die Füße besaßen, abgesehen von der immensen Größe, menschliche Form. Von der Ferse bis zu den Zehen waren sie reichlich drei Fuß lang, sehr flach und breit.
    Als die Kreatur in meine Nähe kam, entdeckte ich, daß es sich bei den seltsamen Bewegungen, mit denen die merkwürdigen Hände über den Rasen glitten, um eine spezielle Art der Nahrungsaufnahme handelte: Mit den rasierklingenartigen Krallen schnitt das Wesen das zarte Gras ab und saugte es mit den beiden auf den Handflächen befindlichen Mündern durch die armähnlichen Hälse auf.
    Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Eigenarten verfügte das Geschöpf über einen dicken Schwanz von ungefähr sechs Fuß Länge, der am Ansatz rund war, sich jedoch zum Ende hin zu einer flachen, senkrecht zum Erdboden stehenden Klinge zuspitzte.
    Bei weitem am eindrucksvollsten aber waren die beiden winzigen Nachbildungen von etwa sechs Fuß Länge, die von den Armbeugen der bemerkenswerten Kreatur hinabbaumelten. Sie hingen an dünnen Schläuchen, welche die Mitte ihrer Köpfe mit dem Körper des Muttertieres verbanden.
    Ob das die Nachkommen waren oder einfach ein weiterer befremdlicher Körperteil, wußte ich damals nicht.
    Während ich mich der genaueren Betrachtung dieses unheimlichen, monströsen Wesens gewidmet hatte, war auch der Rest der Herde beim Weiden nähergekommen, und nun sah ich, daß nicht an allen solche kleineren Exemplare hingen. Außerdem unterschieden sich die Kleinen untereinander hinsichtlich der Größe. Von ungeöffneten,

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