Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
ersten Stockwerkes an der Ostwand entlang, hielt mich fortwährend im tiefen Schatten, bis ich am anderen Ende des Hofes angekommen war und hinter den Häusern an der Nordseite stand. Die untersten drei Stockwerke waren beleuchtet, doch darüber war alles dunkel.
    Es war völlig ausgeschlossen, mich durch die beleuchteten Räume zu begeben, da es darin zweifellos von grünen Männern und Frauen wimmelte. Der einzig mögliche Weg führte durch die oberen Geschosse, und um in diese zu gelangen, mußte ich die Wand erklimmen. Es war nicht weiter schwierig, den Balkon im ersten Stockwerk zu erreichen - ein Satz, und ich hing an seinem Steingeländer. Im nächsten Augenblick zog ich mich auf den Balkon.
    Hier sah ich durch die geöffneten Fenster, daß sich die grünen Menschen auf ihren Seidentüchern und Fellen ausgestreckt hatten, gelegentlich einen einsilbigen Grunzer ausstoßend, der in Verbindung mit ihren erstaunlichen telepathischen Fähigkeiten ihren kommunikativen Bedürfnissen vollkommen Genüge tut. Als ich ein Stück nähertrat, um ihren Worten zu lauschen, kam ein Krieger aus dem dahinterliegenden Saal in den Raum.
    »Komm, Tan Gama«, rief er. »Wir sollen den Thark zu Kab Kadja führen. Bring noch jemanden mit.«
    Der Angesprochene erhob sich, nickte einem Mann zu, der in seiner Nähe hockte, und zu dritt wandten sie sich um und verließen den Raum.
    Wenn ich ihnen nun folgte, dann mußte sich doch eine Gelegenheit finden, Tars Tarkas sofort zu befreien. Zumindest aber würde ich wissen, wo sich sein Gefängnis befand.
    Zu meiner Rechten erblickte ich eine Tür. Dahinter lag ein unbeleuchteter Saal, und einer augenblicklichen Regung folgend trat ich ein. Der Saal war breit und führte direkt zur Vorderseite des Gebäudes. Zu beiden Seiten der Halle befanden sich die Eingänge in die verschiedenen Räume.
    Ich hatte meinen Fuß kaum hineingesetzt, als ich am anderen Ende die Krieger erblickte - jene, die ich soeben den Nebenraum hatte verlassen sehen. Sie verschwanden rechts hinter einer Wegbiegung. Schnell eilte ich ihnen durch den Saal hinterher. Ich bemühte mich nicht, meine Schritte zu dämpfen, da ich spürte, daß das Schicksal mir hold gewesen war, mir eine solche Gelegenheit zu bieten, und diese konnte ich mir jetzt nicht entgehen lassen.
    Am anderen Saalende angekommen, stieß ich auf eine Wendeltreppe, die die Stockwerke miteinander verband. Offenbar hatten die drei die Halle über diese Treppe verlassen. Ich war mir aufgrund meiner Kenntnisse von diesen uralten Bauwerken sowie meiner Vertrautheit mit den Methoden der Warhoon sicher, daß sie sich nach unten und nicht nach oben begeben hatten.
    Einst war ich selbst ein Gefangener der grausamen nördlichen Horden der Warhoon gewesen, und noch immer sind die Erinnerungen an den unterirdischen Kerker, in dem man mich gefangen hielt, in mir lebendig. Meiner Überzeugung nach befand sich Tars Tarkas in den dunklen Kellergewölben eines Gebäudes in unserer Nähe, und in dieser Richtung würde ich eine Spur der drei Krieger wiederfinden, die mich zu seiner Zelle führte.
    Ich irrte mich nicht. Am Treppenabsatz, oder besser gesagt, ein Stockwerk weiter unten, sah ich, daß der Treppenschacht in die Kellergewölbe führte. Als ich hinabblickte, zeigte mir ein flackernder Fackelschein, wo sich die drei befanden, denen ich auf den Fersen war.
    Sie begaben sich direkt in die Kellergewölbe unter dem Gebäude. In sicherer Entfernung folgte ich dem flackernden Lichtschein. Es ging durch ein Labyrinth von sich windenden, unbeleuchten Gängen, so daß nur der unsichere Lichtschein der Fackel blieb, die sie bei sich trugen. Wir hatten vielleicht einhundert Yards hinter uns gebracht, als die Gruppe mit einemmal in einen Eingang zu ihrer Rechten trat. Ich stürmte hinterher, so schnell es in der Dunkelheit ging, bis ich dort angelangt war, wo sie abgebogen waren. Durch eine geöffnete Tür beobachtete ich, wie sie die Ketten lösten, die den großen Thark, Tars Tarkas, an der Wand festhielten.
    Unsanft stießen sie ihn zwischen sich und verließen die Zelle sofort wieder, eigentlich so schnell, daß ich beinahe entdeckt worden wäre.
    Doch gelang es mir, den Gang einfach weiter hinunterzulaufen, so daß ich mich außerhalb des trüben Lichtkegels der Fackel befand, als sie aus der Zelle traten.
    Ich hatte logischerweise angenommen, daß sie mit Tars Tarkas auf demselben Weg zurückkehren würden, den sie gekommen waren. Zu meinem Verdruß jedoch bogen sie in meine

Weitere Kostenlose Bücher