Mars 02 - Die Götter des Mars
klammerte sich an mein Genick. Ich geriet ins Stolpern und ging zu Boden.
Flucht und Verfolgung
Ich mußte ohnmächtig gewesen sein, wenn auch nur einige Sekunden, denn als nächstes wurde ich mir bewußt, daß es um mich herum zusehends heller wurde und die Augen verschwunden waren.
Ich war unversehrt, mit Ausnahme einer kleinen Schramme auf der Stirn, die ich mir beim Sturz auf den Steinfußboden zugezogen hatte.
Sofort sprang ich auf, um die Herkunft des Lichtes festzustellen. Es stammte von einer Fackel in der Hand von einem von vier grünen Männern, die schnellen Schrittes den Gang hinunter auf mich zukamen. Sie hatten mich noch nicht gesehen, und so verlor ich keine Zeit und schlüpfte in den ersten Gang, der in meiner Nähe abzweigte. Diesmal jedoch entfernte ich mich nicht weiter vom Hauptkorridor, da ich auf diese Weise schon Tars Tarkas und seine Wachposten verloren hatte.
Die Männer kamen bald an die Kreuzung, in deren Nähe ich mich an die Wand preßte. Als sie vorbei waren, atmete ich erleichtert auf. Sie hatten mich nicht bemerkt, und das Beste von allem war, daß es eben jene Krieger waren, denen ich in die Kellergewölbe gefolgt war. Es waren Tars Tarkas und seine drei Bewacher.
Ich schloß mich der Gruppe an, und kurz darauf gelangten wir zu der Zelle, in der der große Thark zuvor angekettet gewesen war. Zwei der Wachposten blieben draußen stehen, während der Mann mit den Schlüsseln den Thark hineinbrachte, um ihn erneut in Ketten zu legen. Die beiden anderen begannen langsam den Gang in Richtung der Wendeltreppe entlangzuschlendern, die zu den Obergeschossen führte, und im nächsten Augenblick waren sie hinter einer Wegbiegung verschwunden.
Die Fackel steckte in einer Halterung neben der Tür, so daß sie sowohl den Gang als auch die Zelle erhellte. Als ich die beiden Krieger verschwinden sah, trat ich mit einem klar umrissenen Plan im Kopf auf den Zelleneingang zu.
Während ich den Gedanken verabscheute, meine Absicht in die Tat umzusetzen, schien es keine Alternative zu geben, wenn der Thark und ich zusammen zu unserem kleinen Lager in den Bergen zurückkehren wollten.
Ich drückte mich an die Wand und näherte mich dem Eingang der Zelle, wo ich, das lange Schwert mit beiden Händen hoch erhoben, stehenblieb, um es mit einem schnellen Schlag auf dem Schädel des Wächters niedergehen zu lassen, sobald er auftauchte.
Ich möchte nicht weiter darauf eingehen, was folgte, als ich die Schritte des Mannes im Eingang vernahm. Es genügt, zu sagen, daß nach ein bis zwei Minuten Tars Tarkas im Metall eines Anführers der Warhoon den Gang zur Wendeltreppe entlangeilte, sich den Weg mit der Fackel der Warhoon leuchtend. Ein dutzend Schritte hinter ihm folgte John Carter, der Prinz von Helium.
Die beiden Begleiter des Mannes, der nun neben der Tür der einstigen Zelle von Tars Tarkas lag, waren gerade dabei, die Treppe hochzusteigen, als der Thark in Sicht kam.
»Warum kommst du jetzt erst, Tan Gama?« rief einer der Männer.
»Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Schloß«, entgegnete Tars Tarkas. »Und jetzt sehe ich gerade, daß ich mein Kurzschwert in des Tharks Zelle vergessen habe. Geht weiter, ich kehre um und hole es.«
»Wie du willst, Tan Gama«, erwiderte derjenige, der zuvor gesprochen hatte. »Wir sehen uns ja gleich oben.«
»Natürlich«, antwortete Tars Tarkas, wandte sich um, als wolle er sich zurück zur Zelle begeben, wartete jedoch nur, bis die beiden eine Etage weiter oben verschwunden waren. Dann gesellte ich mich zu ihm, wir löschten die Fackel und schlichen die Wendeltreppe hinauf.
Im untersten Stockwerk stellten wir fest, daß der Flur nicht direkt bis zum Innenhof durchging, sondern daß wir, um zu diesem zu gelangen, einen Raum voll mit grünen Menschen durchqueren mußten. Uns blieb nur eines übrig, und zwar uns eine Etage weiter nach oben zu begeben und durch den Saal zu gehen, den ich zuvor durchquert hatte.
Vorsichtig stiegen wir die Treppe hinauf. Von weiter oben drang Gesprächslärm zu uns, doch der Saal war noch immer unbeleuchtet, und niemand war zu sehen, als wir schließlich oben angekommen waren. Wir schlichen durch die lange Halle und erreichten schließlich unentdeckt den Balkon, von dem man den Innenhof überblicken konnte.
Zu unserer Rechten befand sich das Fenster, durch das ich Tan Gama und die anderen Krieger beobachtet hatte, als sie früher am Abend zu Tars Tarkas Zelle aufgebrochen waren. Tan Gamas Gefährten waren eingetroffen, und
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