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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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geschickt hatte.
    Sofort sandte Hor Vastus ein Dutzend Luftaufklärer in alle Richtungen aus, um nach ihr zu suchen. Sie konnte nicht weit gekommen sein, seit wir sie zum letzten Mal gesehen hatten. Währenddessen begaben wir uns an Deck des Fahrzeuges, das uns holen sollte, und einen Augenblick später standen wir auf der Xavarian.
    Als erster begrüßte mich Kantos Kan selbst. Mein alter Freund hatte es in der Luftwaffe von Helium zu den höchsten Ämtern gebracht, doch für mich war er noch immer derselbe mutige Gefährte, der mit mir die Entbehrungen im Kerker der Warhoon geteilt, die fürchterlichen Verbrechen bei den Großen Spielen miterlebt und sich später mit mir in der feindlichen Stadt Zodanga auf die gefahrvolle Suche nach Dejah Thoris gemacht hatte.
    Damals war ich noch ein unbekannter Wanderer auf einem fremden Planeten gewesen und er ein einfacher Padwar der Luftwaffe von Helium. Heute war er der Befehlshaber vom heliumitischen Schrecken der Lüfte und ich Prinz des Hauses von Tardos Mors, dem Jeddak von Helium. Er fragte nicht, wo ich gewesen war. Wie Hör Vastus fürchtete auch er die Wahrheit und wollte nicht derjenige sein, der mich zu einem Geständnis zwang. Daß es eines Tages dazu kommen würde, wußte er, doch bis dahin schien er sich bereits damit zufrieden zu geben, zu wissen, daß ich wieder bei ihm war. Überschwenglich begrüßte er Carthoris und Tars Tarkas, fragte jedoch keinen von beiden, wo er gewesen war. Er konnte kaum von dem Jungen lassen.
    »Du weißt nicht, John Carter, wie sehr ganz Helium deinen Sohn liebt. Es ist, als ob wir all die Liebe, die wir seinem edlen Vater und seiner armen Mutter entgegenbrachten, auf ihn konzentrierten. Als bekannt wurde, daß er vermißt wurde, brachen zehn Millionen Menschen in Tränen aus«, sagte er zu mir.
    »Was meinst du, Kantos Kan, mit ›seine arme Mutter‹?« flüsterte ich, denn seine Worte verhießen nichts Gutes, und ich verstand nicht, was.
    Er zog mich zur Seite und begann: »Seit Carthoris' Verschwinden vor einem Jahr trauerte und weinte Dejah Thoris um ihren Jungen. Als du vor einigen Jahren nicht von der Atmosphärenfabrik zurückkehrtest, linderten die Mutterpflichten ihr Leid, denn dein Sohn durchbrach in eben jener schicksalsschweren Nacht seine weiße Schale. Ganz Helium wußte, wie sehr sie litt, denn trauerte nicht ganz Helium um seinen Herren? Doch als der Junge verschwand, blieb der Prinzessin nichts mehr. Nachdem eine Expedition nach der anderen mit demselben traurigen Bericht zurückkehrte, nichts über seinen Aufenthaltsort herausgefunden zu haben, wurde die Prinzessin immer schwermütiger, bis alle, die sie sahen, spürten, daß es nur noch eine Sache von Tagen sein konnte, bis sie sich zu den geliebten Angehörigen ins Tal Dor begab. Als letzten Ausweg übernahmen Mors Kajak, ihr Vater, und Tardos Mors, ihr Großvater, das Kommando über zwei riesige Expeditionen und segelten vor einem Monat fort, um jeden Zoll des Bodens auf der nördlichen Halbkugel von Barsoom abzusuchen. Seit zwei Wochen haben wir schon keine Nachricht von ihnen erhalten, aber es heißt, daß ihnen ein schreckliches Unglück zugestoßen sei und keiner überlebte. Ungefähr zu dieser Zeit erneuerte Zat Arrras seine Bemühungen um Dejah Thoris' Hand. Seit deinem Verschwinden war er hinter ihr her. Sie haßte und fürchtete ihn, doch da sowohl ihr Vater als auch ihr Großvater nicht da waren, besaß Zat Arrras sehr viel Macht, denn er ist noch immer Jed von Zodanga, wozu ihn Tardos Mors ernannte, nachdem du dieses ehrenvolle Amt ausgeschlagen hattest. Vor sechs Tagen hatte er mit ihr eine geheime Unterredung. Niemand weiß, was vorgefallen ist, doch am nächsten Tag war Dejah Thoris verschwunden, und mit ihr ein Dutzend von ihrer Leibgarde und von ihren Bediensteten, einschließlich Sola, der grünen Frau - Tars Tarkas' Tochter, wie du sicherlich noch weißt. Sie haben hinsichtlich ihrer Absichten keine Nachricht zurückgelassen, doch das ist immer bei denjenigen der Fall, die sich auf die freiwillige Pilgerfahrt begeben, von der niemand zurückkehrt. Wir müssen davon ausgehen, daß Dejah Thoris sich in die eisige Umarmung von Iss begeben hat, und daß ihre treuen Diener sich ihr angeschlossen haben. Zat Arrras hielt sich bei ihrem Verschwinden gerade in Helium auf. Er ist Befehlshaber dieser Flotte, die seitdem nach ihrem Verbleib forscht. Wir haben keine Spur von ihr gefunden, und ich fürchte, die Suche ist sinnlos.«
    Während unserer

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