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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Unterhaltung waren Hor Vastus' Aufklärer wieder auf der Xavarian eingetroffen. Niemand hatte einen Hinweis auf Thuvias Verbleib entdeckt. Ich schwebte bereits wegen Dejah Thoris' Verschwinden in tausend Ängsten, und nun quälte mich auch noch die Sorge, was mit Thuvia geschehen war, die meines Erachtens aus einem achtenswerten Haus von Barsoom stammen mußte. Ich hatte mir vorgenommen, alles zu unternehmen, sie zu ihrem Volk zurückzubringen.
    Ich wollte Kantos Kan gerade darum bitten, eine weitere Suche nach ihr anzustrengen, als ein Flugzeug vom Flaggschiff der Flotte auf der Xavarian mit einem Offizier an Bord eintraf, der eine Nachricht von Arrras für Kantos Kan hatte.
    Mein Freund las die Depesche und wandte sich an mich.
    »Zat Arrras befiehlt, die ›Gefangenen‹ zu ihm zu bringen. Es bleibt uns nichts anderes übrig. Er ist der oberste Befehlshaber auf Helium, doch entspräche es bei weitem mehr der Höflichkeit und dem guten Geschmack, wenn er hierher käme und den Retter von Barsoom mit den Ehren willkommen hieße, die diesem gebühren.«
    »Du weißt folglich sehr gut, mein Freund, daß Zat Arrras guten Grund hat, mich zu hassen«, sagte ich lächelnd. »Nichts würde ihn mehr erfreuen, als mich zu erniedrigen und dann zu töten. Da er nun eine so ausgezeichnete Entschuldigung hat, laßt uns gehen und sehen, ob er den Mut hat, sie auszunutzen.«
    Wir riefen Carthoris, Tars Tarkas und Xodar herbei, begaben uns mit Kantos Kan und Zat Arrras' Offizier auf den kleinen Flieger und traten einen Augenblick später an Deck von Zat Arrras' Flaggschiff.
    Als wir uns dem Jed von Zodanga näherten, ging nicht ein Zeichen des Grußes oder des Erkennens über sein Gesicht, nicht einmal Carthoris würdigte er eines freundlichen Wortes. Seine Haltung war kalt, hochmütig und abweisend.
    »Kaor, Zat Arrras«, grüßte ich, erhielt jedoch keine Antwort.
    »Warum wurden diese Gefangenen nicht entwaffnet?« wandte er sich an Kantos Kan.
    »Sie sind keine Gefangenen, Zat Arrras«, entgegnete der Offizier. »Zwei von ihnen sind Angehörige der vornehmsten Familie von Helium. Tars Tarkas, Jeddak von Thark, ist der beste Verbündete und Freund von Tardos Mors. Der andere ist ein Freund und Begleiter des Prinzen von Helium - mehr brauche ich nicht zu wissen.«
    »Aber ich«, erwiderte Zat Arrras scharf. »Von denjenigen, die die Pilgerfahrt auf sich genommen haben, möchte ich schon mehr hören als ihre Namen. Wo bist du gewesen, John Carter?«
    »Ich komme geradewegs aus dem Tal Dor und aus dem Land der Erstgeborenen, Zat Arrras«, entgegnete ich.
    »Ah!« rief er in offenkundigem Triumph aus. »Du leugnest es demzufolge nicht einmal. Du hast dich der Umarmung von Iss entzogen?«
    »Ich komme aus einem Land der falschen Hoffnungen, aus dem Tal der Qualen und des Todes. Gemeinsam mit meinen Gefährten bin ich den fürchterlichen Klauen verlogener Fanatiker entkommen. Ich bin nach Barsoom zurückgekehrt, dem ich ein stilles Dahingehen erspart habe, um es erneut zu retten, doch diesmal vor dem Tod in seiner schrecklichsten Form.«
    »Schweig, Gotteslästerer!« schrie Zat Arrras. »Du brauchst nicht zu hoffen, deinen feigen Kadaver durch scheußliche Lügen zu retten - «
    Doch er kam nicht weiter. Man nennt John Carter nicht so einfach ›Feigling‹ und ›Lügner‹, und das hätte Zat Arrras auch wissen müssen. Bevor mich jemand zurückhalten konnte, war ich bei ihm und hatte ihn an der Kehle gepackt.
    »Ob ich nun aus dem Himmel oder aus der Hölle komme, Zat Arrras, du wirst feststellen, daß ich noch immer derselbe John Carter bin wie früher. Niemand hat je solche Dinge zu mir gesagt und ist am Leben geblieben - ohne sich zu entschuldigen.« Damit begann ich ihn rückwärts über mein Knie zu beugen und meinen Würgegriff zu verstärken.
    »Packt ihn!« schrie Zat Arrras, und ein Dutzend Offiziere sprangen nach vorn, um ihm zu Hilfe zu kommen.
    Kantos Kan trat zu mir und flüsterte mir zu: »Gib nach, ich bitte dich. Es wird nur uns alle hineinziehen, denn ich kann nicht tatenlos mitansehen, wie diese Männer die Hände an dich legen. Meine Offiziere und Mannschaften werden sich hinter mich stellen, und dann kommt es zur Meuterei, die zu einer Revolution führen kann. Um Tardos Mors und Helium willen, gib nach!«
    Bei seinen Worten ließ ich Zat Arrras los, wandte ihm den Rücken zu und schritt zur Reling des Schiffes.
    »Komm, Kantos Kan«, sagte ich. »Der Prinz von Helium möchte auf die Xavarian

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