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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ihnen marschierten dichte Reihen berittener Krieger, denn die Wagen waren mit den Frauen und Kindern des königlichen Gefolges besetzt. Auf dem Rücken eines jeden Zitidar ritt ein junger Edler, und da diese Tiere ungeheuer groß sind, war dies ein äußerst eindrucksvolles Bild. Ich mußte an meine allerersten Tage auf Barsoom denken, die nun schon zweiundzwanzig Jahre zurückliegen, damals hatte ich das wundervolle Schauspiel der Karawanen der grünen Horden von Thark zum erstenmal erlebt.
    Noch nie vorher hatte ich Zitidars im Dienst Roter Männer gesehen.
    Diese Tiere sind eine Art Mastodons, die selbst neben den sehr großen Grünen riesig wirken; die Thoats erscheinen neben ihnen ziemlich klein und bescheiden. Wenn dann noch ein relativ kleiner Roter Mann darauf sitzt, dann wirken diese Tiere noch wesentlich größer, als sie schon sind.
    Die Tiere waren reich mit Juwelen geschmückt, und die Sattelpolster bestanden aus bunten, wunderbar bestickten Seiden, die zusätzlich noch mit Diamant-, Perl-, Rubin- und Smaragdschnüren verziert waren, von den zahllosen anderen auf dem Mars heimischen kostbaren Steinen ganz zu schweigen. Und jeder Wagen führte eine ganze Anzahl Standarten, Flaggen und Fähnlein mit sich, die fröhlich im Wind flatterten.
    Vor dem Wagen ritt ganz allein auf einem reinweißen Thoat – diese sind äußerst selten – der Jeddak, der zu Besuch kam. Nach den Wagen kamen in nicht enden wollenden Reihen berittene Speerträger, Flintenschützen und Schwertkämpfer. Es war ein ungemein eindrucksvolles Schauspiel.
    Der ganze Zug bewegte sich fast lautlos voran; nur ab und zu klirrte Metall, quiekte ein zorniges Thoat und brummte kehlig ein Zitidar.
    Weder Thoat noch Zitidar haben Hufe, sondern breite Pfoten mit dicken Ballen, und um die breiten Wagenräder liegt ein elastisches Material, das keinerlei Lärm macht.
    Ab und zu war das fröhliche Lachen einer Frau oder etwas Kindergeschrei zu hören, denn die Roten Marsmenschen sind ein geselliges, vergnügtes Volk – ganz anders als die kalte, morbide Rasse der grünen Krieger.
    Die Zeremonien der Begegnung dieser beiden Jeddaks dauerten eine volle Stunde, und dann kehrten wir nach Kaol zurück, das die Spitze der Kolonne gerade noch vor Anbruch der Nacht erreichte. Es muß aber schon fast Morgen gewesen sein, bis die letzten Reiter der Nachhut das Tor passierten.
    Zum Glück ritt ich mit an der Spitze der Truppe, und nach dem großen Bankett, an dem ich zusammen mit den Offizieren der königlichen Garde teilnahm, stand es mir frei, mich zur Ruhe zurückzuziehen.
    Die ganze Nacht hindurch herrschte ein reges Kommen und Gehen im Palast, und das war weiter nicht verwunderlich, da ständig hohe Offiziere aus dem Gefolge des Jeddaks eintrafen. Bei dieser Betriebsamkeit konnte ich es mir nicht erlauben, auf die Suche nach Dejah Thoris zu gehen, und so kehrte ich, sobald es mir angemessen erschien, in mein Quartier zurück.
    Als ich die Korridore zwischen der Banketthalle und den Wohnräumen, die mir zugewiesen waren, entlangschritt, hatte ich plötzlich das Gefühl, überwacht zu werden. Blitzschnell drehte ich mich um und sah gerade noch eine Gestalt, die durch eine offene Tür verschwand.
    Ich lief schnell dorthin zurück, wo dieser Beschatter verschwunden war, konnte aber keine Spur von ihm entdecken; ich hätte jedoch schwören mögen, ein weißes Gesicht gesehen zu haben, über dem eine dichte gelbe Perücke sich auftürmte.
    Nun hatte ich allerhand nachzudenken und zu überlegen. Hatte ich mich nämlich nicht getäuscht – das erschien mir unwahrscheinlich –, dann mußten mich Matai Shang und Thurid erkannt haben, oder sie waren wenigstens mißtrauisch geworden. Stimmte das, dann konnte mich nicht einmal mehr der Dienst, den ich Kulan Tith erwiesen hatte, vor diesen Religionsfanatikern retten.
    Ich ließ mich allerdings nie von furchtsamen Überlegungen und düsteren Ausblicken in die Zukunft sehr beeindrucken und schon gar nicht im Schlaf stören. Kaum hatte ich mich auf meinen Schlafseiden und Pelzen zur Ruhe gelegt, da fiel ich auch schon in einen tiefen, traumlosen Schlummer.
    Kalots sind innerhalb der Palastmauern nicht gestattet, und so hatte ich den armen Wula im Stall zurückzulassen, in dem die königlichen Thoats gehalten werden. Er war geradezu luxuriös untergebracht, aber ich hätte viel dafür gegeben, wäre er bei mir gewesen. Dann wäre auch das nicht passiert, was in jener Nacht noch geschah.
    Ich konnte noch gar nicht lange

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