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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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kalten, grausamen Verwandten der gemäßigten Zone. Gar manchmal hätte sich eine Gelegenheit für beide Seiten geboten, sich ehrenvoll aus diesem Kampf zurückzuziehen, um die Feindseligkeiten zu beenden, aber keine der beiden Seiten gab nach. Ich hatte eigentlich nur mit einem kleinen Scharmützel gerechnet, aber das schien sich nun zu einer Schlacht auszuwachsen, die mit der völligen Vernichtung mindestens der einen Seite enden würde.
    Nachdem nun einmal die Kampfeslust in mir geweckt war, machte mir dieser Blitzkrieg auch ungeheuren Spaß. Die Kaolianer klatschten mir wiederholt Beifall, wenn mir wieder ein besonders glücklicher Schwertstreich gelungen war.
    Es mag manchmal den Anschein haben, als bilde ich mir auf meine kämpferischen Fähigkeiten zuviel ein; man möge es mir deshalb nachsehen, weil ja der Kampf mein Lebensberuf ist. Ist man dazu berufen, Pferde zu beschlagen oder Bilder zu malen und kann man das besser tun als andere, die Pferde beschlagen oder Bilder malen, dann wäre man ein Narr, nicht darauf stolz zu sein. Deshalb bin auch ich stolz darauf zu wissen, daß auf den beiden Planeten kein größerer Kämpfer je gelebt hat als John Carter, Prinz von Helium.
    An diesem Tag übertraf ich mich selbst, denn ich wollte einen Weg zu den Herzen – und zur Stadt – der Kaolianer gewinnen. Ich wurde auch nicht enttäuscht.
    Wir fochten, bis die Straße rot vom Blut und mit Leichen gepflastert war. Der Kampf wogte hin und her, aber das Stadttor von Kaol war nie wirklich in Gefahr.
    Ab und zu war mir eine winzige Atempause vergönnt, und da konnte ich mit den Kaolianern, die neben mir fochten, ein paar Worte wechseln.
    Einmal legte mir der Jeddak Kulan Tith persönlich die Hand auf die Schulter und fragte mich nach meinem Namen.
    »Ich bin Dotar Sojat«, erwiderte ich, denn ich erinnerte mich des Namens, den mir vor vielen Jahren die Tharks verliehen hatten nach den beiden ersten ihrer Krieger, die ich getötet hatte. Das ist dort so Sitte.
    »Du bist ein mächtiger Krieger, Dotar Sojat«, sagte er zu mir, »und wenn dieser Tag vorüber ist, werde ich wieder mit dir im großen Audienzsaal sprechen.«
    Dann ging der Kampf wieder weiter, und wir wurden getrennt, aber mein Herzenswunsch war der Erfüllung nahe. Mit frischem Eifer und fröhlicher Seele schwang ich mein Langschwert, bis der letzte grüne Krieger genug davon hatte und sich durch den Wald zu seinen Seegründen zurückzog.
    Erst als der Kampf vorüber war, erfuhr ich, weshalb die Truppen der Roten an diesem Tag auszogen. Kulan Tith schien den Besuch eines mächtigen Jeddak aus dem Norden zu erwarten, einen starken und den einzigen Verbündeten der Kaolianer, und es war sein Wunsch gewesen, den Verbündeten eine volle Tagesreise von Kaol entfernt zu empfangen.
    Jetzt war natürlich der Marsch der Begrüßungstruppe verzögert worden, und erst am folgenden Morgen konnten die Krieger erneut aufbrechen. Man hatte mich nach dem Kampf nicht zu Kulan Tith gebeten, doch er hatte einen Offizier geschickt, der mich suchen und zu einem bequemen Quartier bringen sollte, welches in jenem Teil des Palastes lag, der für die Offiziere der königlichen Garden reserviert war.
    Dort verbrachte ich zusammen mit Wula eine behagliche Nacht und erhob mich am Morgen gestärkt und erfrischt nach den Mühen der vergangenen Tage. Wula hatte mir im gestrigen Kampf energisch beigestanden, und der Instinkt und das Training der marsischen Kriegshunde hatte sich wieder einmal als äußerst nützlich erwiesen.
    Die grünen Horden von den Seegründen hielten sich meistens große Meuten dieser Tiere.
    Selbstverständlich waren auch wir beide nicht ganz unbeschädigt durch den Kampf gekommen, aber die wunderbaren Heilsalben der Barsoomianer hatten genügt, uns über Nacht so gut wie neu zu machen.
    Ich frühstückte zusammen mit mehreren Offizieren, die sehr höfliche und aufmerksame Gastgeber waren, etwa so wie die Edlen von Helium, die berühmt sind für ihre ausgezeichnete Erziehung und ihre blendenden Manieren. Das Mahl war noch nicht zu Ende, als ein Bote von Kulan Tith ankam, um mich zu ihm zu bringen.
    Der Jeddak stand auf, als ich den Audienzsaal betrat und stieg von der Estrade herunter, auf welcher der herrliche Thron stand. Er ging mir sogar entgegen, und das ist eine ganz ungeheure Ehre, die sonst nur anderen Regenten erwiesen wird.
    »Kaor, Dotar Sojat!« begrüßte er mich. »Ich habe dich zu kommen gebeten, weil ich dir den Dank der Leute von Kaol aussprechen

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