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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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entspringen, anders als bei diesen rachsüchtigen und gierigen Männern, von deren grausamen Fesseln ich euren Planeten befreit habe!«
    »Schweig!« brüllte der Jeddak, sprang auf und legte seine Hand auf den Knauf seines Schwertes. »Schweig, du Schänder! Kulan Tith wird es nicht erlauben, daß die Luft seines Audienzsaales von häretischen Reden entweiht wird, die aus deiner Kehle kommen! Du hast dich bereits selbst verdammt. Mir bleibt nur noch übrig, die Art deines Todes festzulegen. Nicht einmal der Dienst, den du dem Land und dem Heer von Kaol erwiesen hast, kann dich noch retten. Er war ja nur ein Vorwand, um dir Zugang zu meiner Stadt und meinem Palast zu verschaffen und an die Seite jener heiligen Männer zu kommen, nach deren Leben dich dürstet! In die Gruben mit ihm!«
    Damit wandte er sich an die Offiziere, die mich bewachten.
    Jetzt steckte ich aber sehr in der Klemme. Welche Chance hatte ich schon gegen eine ganze Nation? Welche Hoffnung blieb mir noch?
    Aus der Hand des fanatischen Kulan Tith konnte ich keine Gnade erwarten, solange er auf solche Ratgeber hörte wie Matai Shang und Thurid. Der Schwarze grinste mir boshaft ins Gesicht.
    »Diesmal, Erdenmensch, wirst du uns nicht entkommen«, feixte er.
    Die Offiziere schlossen sich enger um mich. Ein roter Nebel schob sich vor meine Augen. In mir kochte das Blut meiner virginischen Vorfahren, und die alte Kampfeslust war wieder in ihrer ganzen Wildheit da.
    Mit einem Satz stand ich neben Thurid, und das teuflische Grinsen war noch nicht von seinem Gesicht verschwunden, als er schon meine Faust voll auf dem Mund spürte. Und als der gute, alte, bewährte, amerikanische Schlag ankam, flog der schwarze Dator ein paar Dutzend Meter weit nach rückwärts und landete schließlich als elendes Häufchen genau vor Kulan Tiths Thron und spuckte Blut und Zähne.
    Dann zog ich mein Schwert, wirbelte herum und stellte mich einer ganzen Nation.
    Im nächsten Moment waren die Wachoffiziere über mir, doch ehe sie noch einen Schlag führen konnten, erhob sich eine mächtige Stimme über das Geschrei der Krieger, und eine riesige Gestalt sprang von der Estrade neben Kulan Tith auf. Mit gezogenem Langschwert sprang der Riese zwischen mich und meine Gegner.
    Es war der Jeddak, der zu Besuch gekommen war.
    »Halt!« rief er. »Wenn dir meine Freundschaft etwas wert ist, Kulan Tith, und auch der uralte Friede, der zwischen unseren Völkern herrscht, dann ruf deine Schwertmänner zurück, denn für wen oder gegen wen auch immer John Carter, Prinz von Helium ficht, ich stehe an seiner Seite und kämpfe bis zum Tod mit ihm. Ich, Thuvan Dihn, Jeddak von Ptarth.«
    Alle schwiegen, und die drohend erhobenen Schwerter senkten sich, als tausend Augen sich erst Thuvan Dihn erstaunt und dann Kulan Tith fragend zuwandten. Erst wurde der Jeddak von Kaol weiß vor Wut, aber ehe er zu sprechen begann, hatte er sich wieder in der Gewalt, so daß seine Stimme ruhig und gleichmütig klang, wie es sich zwischen zwei großen Jeddaks geziemte.
    »Thuvan Dihn«, sagte er langsam, »muß ausgezeichnete Gründe haben, uralte Sitten zu verleugnen, die das Benehmen eines Gastes im Palast des Gastgebers bestimmen. Würde ich mich ebenso vergessen, wie es mein königlicher Freund getan hat, dann würde ich lieber schweigen, bis der Jeddak von Ptarth meine Zustimmung für seine Tat fand, indem er mir erklärt, was ihn dazu herausgefordert hat.«
    Ich sah, daß der Jeddak von Ptarth jetzt am liebsten sein Metall in Kulan Tiths Gesicht geworfen hätte, aber er hatte sich ebenso in der Gewalt wie sein Gastgeber.
    »Keiner weiß besser als Thuvan Dihn«, antwortete er, »welche Gesetze die Handlungen der Menschen in den Hoheitsgebieten ihrer Nachbarn bestimmen. Aber Thuvan Dihn schuldet höheren Gesetzen als diesen Achtung und Gehorsam, dem Gesetz der Dankbarkeit. Keinem anderen Mann gegenüber hat er eine größere Dankesschuld abzutragen als John Carter, Prinz von Helium.
    Vor Jahren, Kulan Tith, warst du anläßlich deines letzten Besuches bei mir von der Anmut und Liebenswürdigkeit meiner Tochter Thuvia sehr angetan. Du sahst, wie ich sie anbetete, und später erfuhrst du ja, daß sie aus mir unverständlichen Gründen die letzte, lange, freiwillige Pilgerfahrt in das kalte Bett des geheimnisvollen Iss angetreten hatte. Ich war untröstlich.
    Vor einigen Monaten hörte ich nun von der Expedition, die John Carter gegen Issus und die Heiligen Therns geführt hatte. Man sprach von

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