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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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mitbrachte.
    Aber Thurid beachtete diese kreischenden Wesen nicht, die ihm weder bedrohlich noch erbarmenswürdig erschienen, da er vermutlich mit diesem entsetzlichen Anblick vertraut war. Etwa einen Kilometer weit fuhr er den Fluß hinauf; dann lenkte er zum linken Ufer hinüber und zog sein Boot auf eine Felsleiste hinauf, die fast auf gleicher Höhe mit dem Wasserspiegel lag.
    Ich konnte ihm natürlich nicht quer über den Fluß folgern, denn er hätte mich sonst sicher gesehen. Deshalb hielt ich auf meiner Flußseite unter einem überhängenden Felsen an, in dessen dichten Schatten ich kaum bemerkt werden konnte. Hier konnte ich Thurid gut beobachten.
    Der Schwarze stand neben seinem Boot auf der Felsleiste und schaute flußaufwärts, als erwarte er aus jener Richtung jemanden.
    Wie ich bemerkte, ging eine ziemlich starke Strömung zur Flußmitte hin, so daß es mir ziemlich schwer fiel, mein Boot unter dem Felsen festzuhalten. Ich fuhr also näher an das Ufer heran, um dort einen Halt zu finden, doch umsonst. Ich mußte also dort bleiben, wo ich war, und gegen die Strömung paddeln, die mich sonst weggeschwemmt hätte.
    Es war mir nicht klar, woher diese Strömung kam, denn der Hauptkanal des Flusses war deutlich zu erkennen, und ich sah auch die Stelle mit der unruhigen Wasseroberfläche, wo sich der Fluß mit jener geheimnisvollen Strömung vereinte, die meine Neugier erweckte.
    Während ich noch darüber nachdachte, erregte Thurid wieder meine Aufmerksamkeit, denn er hob beide Hände mit den Handflächen nach vorne über den Kopf in der allgemeinen Grußgeste der Marsianer, und einen Moment später folgte sein »Kaor!«, das Grußwort auf Barsoom.
    Ich sah in die Richtung, in die er sich gewandt hatte, soweit es mir von meinem Versteck aus gelang, und erblickte auch sofort ein langes Boot, das mit sechs Männern besetzt war. Fünf waren an den Paddeln der sechste nahm den Ehrensitz ein.
    Die weiße Haut, die langlockigen gelben Perücken auf den kahlen Schädeln und die großartigen Goldreifen mit den Diademen auf den Perücken wiesen sie als Heilige Therns aus.
    Sie legten neben der Felsleiste an, auf der Thurid sie erwartete, und der Mann im Bug des Bootes stieg heraus. Ich sah, daß es kein anderer war als Matai Shang, Vater der Therns.
    Die offensichtliche Herzlichkeit, mit der die beiden Männer einander begrüßten, verwunderte mich, denn schwarze und weiße Menschen sind und waren auf Barsoom seit uralten Zeiten Feinde. Ich habe noch nie erlebt oder gehört, daß die beiden einander anders als im Kampf gegenübergestanden hätten.
    Es schien, als hätten die Ereignisse der letzten Zeit diese beiden Völker einander nähergebracht, und zwischen den beiden Männern mochte es sogar eine Allianz gegen den gemeinsamen Feind geben; jetzt verstand ich auch, warum Thurid so häufig in das nächtliche Tal Dor gegangen war, und ich vermutete, daß sich eine Verschwörung anbahnte, die sich gegen meine Freunde oder auch nur gegen mich richtete.
    Hätte ich nur eine sichere Stelle gefunden, die nahe genug war, um das mithören zu können, was sie sprachen! Da ich jedoch den Fluß nicht überqueren konnte, beobachtete ich sie. Sicher hätten sie viel dafür gegeben, wäre ihnen bekannt geworden, wie nahe ich ihnen war! Wie leicht hätten sie mich mit vereinter Kraft überwältigen und töten können!
    Ein paarmal deutete Thurid in meine Richtung, doch ich glaube nicht, daß dies auch mir galt. Etwas später bestieg Thurid zusammen mit Matai Shang dessen Boot, das sofort in den Fluß drehte und auf mich zu steuerte.
    Ich bewegte mein Boot noch tiefer unter die überhängenden Felsen, aber das andere Boot schien mich zu verfolgen. Die fünf Ruderer brachten es auf eine solche Geschwindigkeit, die mir als einzelnem Mann niemals möglich gewesen wäre.
    Jeden Moment konnte mein Boot an den Felsen krachen, und das Licht vom Fluß her war nicht mehr zu sehen, doch ganz in der Ferne erkannte ich über dem noch immer offenen Wasser einen schwachen Lichtschimmer.
    Da wurde es mir mit einem Mal klar, daß ich einem unterirdischen Fluß folgte, der sich an jener Stelle, an der ich mich befand, in den Iss ergoß.
    Das Rudergeräusch des anderen Bootes überdeckte das meine, aber nun mußte ich damit rechnen, daß sie mich im Schein des vor uns liegenden Lichtes erkannten.
    Ich durfte also keine Zeit verlieren. Was auch immer ich tun wollte, es mußte blitzschnell geschehen. Ich schwang den Bug meines Bootes nach rechts zur

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