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Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live Kostenlos Bücher Online Lesen
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Uhr, einberufen lassen, um ihrerseits ihren Besitzanspruch für das Schiff geltend zu machen.«
    »Und sie sind im Recht«, sagte Natascha Kirow. »Es gehört tatsächlich uns.«
    »Ja, aber sie bereiten doch nur das Terrain für Disney-Gerber vor«, sagte Markson. »Sehen Sie mal, Freunde, wollen Sie sechs Monate lang mit dem roten Band gefesselt sein, oder wollen Sie zum Mars fliegen? Offiziell dürfte ich das eigentlich gar nicht sagen, aber…«
    »Was ist mit der Ausrüstung und den Vorräten?« fragte Natascha Kirow.
    »Wir könnten sie mit der Pagode hinaufbringen«, warf Johnson ein. »Verdammt, ich wäre stolz, wenn ich helfen könnte, Disney-Gerber eins auszuwischen.«
    »Dann also, nur zu!« sagte Natascha Kirow. »In der Zwischenzeit werde ich das Schiff überprüfen und für die Presse einigermaßen reinigen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Bass. »Mir gefällt es nicht, dich ganz allein hier oben zu lassen.«
    »Was soll das heißen, du weißt nicht? Ich bin der Captain, Bass!«
    »Aye-aye, Sir!«
     
    Die Stille war ohrenbetäubend. Die Ruhe war aufwühlend. Natascha Kirow setzte ihren Weg zum Wohnzylinder und in den Achskörper des Schiffes fort. Die Brücke hob sie sich für den Schluß auf. In den Spiegeln des Stalin-Salons sah sie eine Frau, die wahrscheinlich für die nächsten drei Jahre zum letzten Mal allein und mit sich und der Welt im Frieden war: blond, mit porzellanblauen Augen – nun, Haare eher weiß als blond, blasse, muskulöse Arme. So russisch wie das Schiff. Und ebenso wie dieses bereit zum Aufbruch.
    Sie hörte etwas, das sie für eine Stimme hielt, und drehte den Kopfhörer lauter, doch da kam nichts. Bass und Johnson waren unterwegs, um die Pagode zu holen. Das Geräusch kam aus dem Innern den Schiffs, von oben, aus der Richtung der Brücke.
    Es war zweifellos eine Stimme. Sie entdeckte weit über sich einen schwachen Schimmer, in der Gegend der Brücke, was bedeutete, daß die Batterien wieder gefüllt waren und die Lichter angingen. Die Lampen im Korridor flackerten auf, und Ventilatoren begannen zu schnurren. Dann hörte Natascha Kirow die Stimme erneut, nach zwanzig Jahren lauter und noch vertrauter:
    Now they up and call me Speedo
but my real name
is Mister Earl.

 
9
     
    Gedämpfte Lichter.
    Husten und Raunen im großen Tolstoi-Ballsaal der Mary Poppins. Das nervöse Knirschen von Hinterteilen auf Velcro.
    Musik an.
     
    Willkommen im hohen Erd-Orbit, der Schwelle zum Weltraum und der Schwelle zu einer neuen Ära der Unterhaltungsgeschichte, einer Ära, die…
     
    »Wir sind doch wohl nicht den ganzen Weg hierher gereist, um ein Video anzusehen«, flüsterte die Christliche Umschau. »Wo sind die Filmstars?«
    »Das da sind sie, die neben dem Video-Terminal schweben«, sagte Still Rolling Stone.
    »Schschsch!« Das Bild der bekannten blauen Kugel verblaßte auf dem Achtundvierzig-Zoll-Schirm.
     
    daß ich mich vorstelle. Ich bin Leonard W. Markson von Pellucidar Pictures, und ich bin hier, um Ihnen etwas über das aufregendste Projekt zu erzählen, das ich jemals das Vergnügen hatte
     
    … und wurde vom Bild eines Mannes in einer ärmlich wirkenden halbseidenen Sportjacke abgelöst, der vor einem großen Nußbaumschreibtisch vor einem Fenster stand. Jenseits des Fensters sah man an einem Berghang in riesigen Lettern den Schriftzug HOL YWOOD.
     
    weniger als vierundzwanzig Stunden wird eine mutige Gruppe der Besten Hollywoods den Schwerkraftschacht der Erde verlassen und zu einer historischen dreijährigen Reise aufbrechen, der größten, die jemals von der Menschheit unternommen wurde, und der gefährlichsten seit
     
    »Haben Sie Natascha Kirow gesehen?« fragte Bass, der sich im Eingang des weiträumigen, dunklen, beinahe leeren Tolstoi-Ballsaals zu Jeffries gesellte. »Wieso tragen Sie noch immer diese schwarze Tasche mit sich herum? Wollen Sie sie nicht im Gepäckraum verstauen?«
    »Schschschsch!« zischte Jeffries. »Sie stören die Pressekonferenz.«
    »Und wenn schon«, entgegnete Bass. »Ich würde sechs Leute, von denen zwei schlafen, kaum als Pressekonferenz bezeichnen. Wo ist Natascha? Ich muß ihr unbedingt sagen, daß ihr Daewoo hier ist.«
    Jeffries deutete zu Natascha Kirow an der Telefonanlage, die eigens für die Pressekonferenz im hinteren Teil des Ballsaals eingerichtet worden war. »Sie ist dort hinten und versucht, Beverly Hills anzurufen.«
     
    neues Zeitalter der Entdeckung, an dessen Anfang wir stehen, ein einzigartiges Zeitalter, insofern

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