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Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen erneuten Versuch mit dem Funkgerät, dann wählte er Markson in Beverly Hills direkt an.
    »Pellucidar Pictures«, kam die Antwort sechs Minuten später. »Büro von Mister Markson. Wen darf ich als Anrufer melden?«
    Dann fuhr Marksons Stimme dazwischen. »Kirow, sind Sie das? Sagen Sie meine Verabredung zum Mittagessen ab, Donna, es sind die Marsreisenden! Kirow?«
    »Natascha Kirow schläft, Markson; ich bin es, Bass. Könnten Sie Mission Design für mich anrufen? Aus irgendeinem Grund bekomme ich keine Verbindung mit Sweeney.«
    »Kirow, sind sie da? Was für ein großartiger historischer Augenblick! Wieso antworten Sie nicht? Donna, sagen Sie meine Verabredung zum Mittagessen ab, los!«
    »Sie sind nicht verabredet, Mister Markson.«
    »Kirow, sind Sie da?«
    Markson berücksichtigte die dreiminütige Verzögerung nicht, deshalb hörte sich das Gespräch wie zwei voneinander unabhängige Unterhaltungen an, und gleich darauf wie drei, als sich Sweeney über Funk einschaltete. »Hier Mission Design. Ich kann jetzt allerdings nicht sprechen. Ich rufe euch um achtzehn Uhr BHZ zurück, Leute, nach meiner Arbeitszeit.«
    »Kirow, sind Sie da? Donna, haben sie aufgelegt?«
    »Nach der Arbeitszeit? Sweeney, wir brauchen noch einmal die Bestätigung unserer Flugbahn«, sagte Bass. »Wir werden in etwas mehr als neun Stunden den Swingby an der Venus durchführen.«
    »Ende«, sagte Sweeney und brach die Verbindung ab.
    »Was meint er damit, mach der Arbeitszeit?« fragte Bass.
    »Kirow, sind Sie da?« sagte Markson.
    »Neun Stunden!« sagte Glamour.
    »Häh?«
    Jetzt erst bemerkte Bass Glamour, der über der Konsole schwebte und den Planeten direkt vor ihnen betrachtete. Er war doppelt so groß wie der Mond, von der Erde aus gesehen, und zehnmal so hell; er sah aus wie der Mond hinter Wolken, nur daß die Wolken darauf und nicht davor waren, und er schwebte an einem so tintenschwarzen Himmel, daß Glamour wußte, wenn er jemals anfangen würde zu fallen, würde er ewig fallen.
    »Alles in Ordnung mit dir?« fragte Bass.
    »Ja, mir geht’s gut. Neun Stunden! Das bedeutet, daß ich genügend Zeit habe, um den Demogorgon zusammenzubauen, wenn du mir dabei hilfst. Was hältst du davon? So etwas muß ich im Bild festhalten, Mann!«
     
    Ahab hatte, ebenso wie Louis Glamour, in der Schwerelosigkeit sein Element gefunden. Froh darüber, daß die Menschen in einen sechsmonatigen Schlaf geschickt worden waren, war er durch die langen Gänge des Schiffs gestreift, mit ausgestreckten Pfoten wie ein Eichhörnchen schwebend und die Klauen dazu benutzend, sich an den Velcro-Rechtecken an der Wand zu orientieren. Wenn ihm nach Wärme zumute war, krallte er sich einfach am Rücken oder Bauch eines Schläfers fest und schlummerte friedlich. Wenn ihm nach Gesellschaft zumute war…
    Aber er legte keinen Wert auf Gesellschaft. Er war ein Kater. Jetzt, da die Hälfte der Menschen wieder wach war, fühlte er sich gestört, obwohl er nicht wußte, warum.
    Er folgte einem von ihnen aus HAB No. 1 hinaus, durch den Achstunnel und in den zweiten der drei Zylinder. Der Tagesaufenthaltsraum, das Bad, die Küche und die Katzenkiste befanden sich alle im Stalin-Salon am unteren Ende von HAB No. 2. Jeffries leerte die elektrostatische Katzenkiste und öffnete eine Dose mit frischem Katzenfutter. Obwohl es ein Gerät mit vorprogrammierter Zeitschaltung gab, das Ahab sechs Monate lang mit Trockenfutter versorgte, war ein kleines Extra-Leckerchen durchaus in Ordnung. Die Art, wie sich der Kater an Jeffries Bein rieb, verriet ihm, daß er einsam gewesen war und sich freute, ihn zu sehen.
    (»Wieso wußten Sie, daß es auf diesem Schiff Katzenfutter und ein Katzenklo gibt?« hatte Greetings vor sechs Monaten gefragt, während sie den Kater in einem Arm hielt und Jeffries den anderen, den gebrochenen, schiente.
    »Das hat mir mein gesunder Menschenverstand gesagt«, hatte Jeffries geantwortet. »Die ursprüngliche Reise war für Sechsundsechzig Leute geplant, die während der ganzen Zeit wach gewesen wären und über alle der Menschheit bekannten Annehmlichkeiten und jeglichen Komfort verfügt hätten. Schließt das nicht eine Katze ein?«)
    Der Schrank im Stalin-Salon war kalt, und er entdeckte dort etwas, das er zuvor nicht gesehen hatte: Küchenschaben. Sie paßten sich der Schwerelosigkeit offenbar bestens an. Jeffries fragte sich, ob sie überhaupt etwas davon merkten.
    Er nahm zwei Kartons mit Knusperflocken, einige Nüsse und Beeren und mischte

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