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Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schlagzeile lautete: GILDEMITGLIEDER AUF DEM MARS GELANDET.
    »Was ist daran so großartig?« fragte Greetings.
    »Du bist das Gildemitglied«, antwortete Fonda-Fox. »Sie haben für dich eine bedingte Mitgliedschaft durchgefochten, und das reicht für einen Zusammenschnitt…«
    »Schschschsch!« unterbrach ihn Glamour.
    »Die gute Nachricht ist«, sagte Markson, »daß die Aufnahmen, die Sie geschickt haben, durchaus verwertbar sind, und außerdem ist es uns gelungen, Greetings Vorfahren bis zu« – und hier nannte er den Namen eines Filmstars, der weniger wegen seiner Begabung als wegen seiner fragwürdigen Karriere bekannt war – »zurückverfolgen, der, wie sich herausstellte, unter dem Namen ›Eddie Adler‹ den Winter 1969/70 nördlich von Taos verbracht hat.«
    Greetings Mutter hielt den Blick schüchtern zu Boden gerichtet und schien – obwohl es schwierig war, das über eine Entfernung von etwa neu neunzig Millionen Kilometern zu beurteilen – zu erröten.
    »Aber das macht ihn noch lange nicht zu meinem Großvater!« entgegnete Greetings.
    »Das braucht nicht bewiesen zu werden«, sagte Glamour.
    »Alles, was man beweisen muß, ist die Möglichkeit, daß er dein Großvater hätte sein können«, fuhr Markson fort, als ob er zugehört hätte. »Man weiß ja, wie es damals, in den Wilden Sechzigern, zugegangen ist. Gemäß dem Gesetz der Gemeinschaftlichen Vaterschaft können wir nur…«
    »Heißt das, daß ich jetzt ein Filmstar bin?«
    »Natürlich nicht!« brauste Fonda-Fox auf. Er wirkte leicht beleidigt, aber nur einen Augenblick lang. »Aber es bedeutet, daß dein Bild rechtmäßig mit dem Beverly Glenns vermischt werden kann, um einen legalisierten Zusammenschnitt zu bekommen.«
    »Es bedeutet, daß wir einen Film machen können«, sagten Glamour und Markson gleichzeitig (mit fünfzehnminütiger Zeitverschiebung).
     
    »Die Pumpe arbeitet wie geschmiert!« Bass hörte sich über den Kanal 4 weit entfernt an. »Der erste Tank ist bereits zur Hälfte mit wunderschönem, süß duftenden Dieseltreibstoff gefüllt. Wir hauen in zwanzig Minuten von hier ab. Was ist mit der Schlucht? Sehen Sie etwas, Pille? Dieses Ding hat eine Abstellautomatik, ich könnte also hinaufkommen und Ihnen…«
    »Nein, nein«, erwiderte Jeffries. »Machen Sie sich keine Umstände. Ich mache mich gleich auf den Rückweg. Hier gibt es nichts als Sand und Steine.«
    »Keinen Lehm? Keine Falsche Gagarin?«
    »Nada. Ich mache mich jetzt auf den Rückweg.«
    »Keine untergegangen Städte oder so was, hä?«
     
    »Disney-Gerber ist ganz begeistert von den Aufnahmen, und ihre Marketing und Presse-Abteilung ist bereits dabei, Noreena Pellucidar der Öffentlichkeit vorzustellen«, sagte Markson. »Unterdessen, Greetings, wurde mit Zustimmung deiner Mutter über dein Honorar verhandelt, doch unter einer Bedingung, die dich zur Zahlung von…«
    »Wer ist Noreena Pellucidar?« fragte Greetings Fonda-Fox.
    »Greetings, Liebling, hier ist deine Mutter. Wir mußten uns einverstanden erklären, deinen Großvater – nun, deinen möglichen Großvater – für die Zeit von 1967 bis zu seinem Tod 1989 rückwirkend zu bezahlen. Das beläuft sich auf eine Summe von… hörst du mich?«
    »Das ist der Name der zusammengebastelten Darstellerin«, sagte Glamour. »Noreena Pellucidar.«
    »Warum antwortete sie mir nicht. Als sie noch Teenager war, hat sie das auch immer so gemacht.«
    »Ich habe Ihnen doch schon erklärt, Mistress Gentry«, sagte Markson, »daß aufgrund der großen Entfernung…«
    »Kommen Sie mir nicht damit! Ich sehe sie doch da stehen, direkt vor mir, und sie nimmt überhaupt keine Notiz von mir. Ich weiß genau, daß sie früher immer auf der anderen Seite der Tür stand und so tat, als ob sich mich nicht hörte.«
     
    »Sie sind unheimlich still«, sagte Bass, während sie über die Ebene zurückfuhren.
    Beladen mit zweitausendvierhundert Litern Dieseltreibstoff, rollte das Isuzu-Gefährt so geschmeidig wie ein Cadillac dahin. Kalter Nebel brodelte aus den Fugen im Lehm herauf. Einige der Fugen klafften fünf Zentimeter weit auf, doch sie brachten die breiten, weichen Reifen des dreirädrigen Fahrzeugs kaum zum Holpern.
    »Die Spalten werden immer breiter«, sagte Bass. »Als ob sie sich öffneten. Und die Lehmknospen kommen mir größer vor.« Er verlangsamte ihre Fahrt, ohne anzuhalten, damit Jeffries eine davon für seinen Musterbeutel pflücken konnte. »Möchten Sie nicht eine Probe mitnehmen?«
    »Oh.

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