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Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Titel: Mars Trilogie 1 - Roter Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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ist das?«
    Maya schrie: »Ist das nicht Michel?«
    »Ein gutes Ohr, Maya. Ja, es ist Michel. Seht, wir sind hier, um euch wegzubringen, wenn ihr gehen wollt. Es scheint, daß sie systematisch jeden der Ersten Hundert ausmerzen, an den sie Hand anlegen können. Darum dachten wir, ihr würdet euch gern mit uns zusammentun.«
    »Ich denke, wir sind alle bereit, zu euch zu kommen. Aber wie?« sagte Frank.
    »Nun, das ist eine raffinierte Sache. Ist bei euch ein Führer aufgekreuzt und hat euch zu der Mauer geleitet?«
    »Ja.«
    »Gut. Das war Cojote. Der ist gut bei so etwas. Also wartet hier! Wir werden anderswo für einige Ablenkung sorgen und dann direkt zu eurem Abschnitt der Mauer kommen.«
    Nach nur einigen Minuten, obwohl es wie eine Stunde schien, erschütterten Explosionen die Stadt. Sie sahen im Norden Lichtblitze, in Richtung des Raumhafens. Michel meldete sich wieder. »Laßt nur eine Sekunde lang eine Helmlampe nach Osten scheinen!«
    Sax richtete sein Gesicht nach Osten und stellte seine Helmlampe an, die kurz einen Kegel aus Luft erhellte, die durch Rauch stickig war. Die Sichtweite war auf hundert Meter oder weniger gesunken und schien immer noch abzunehmen. Aber Michels Stimme sagte: »Kontakt. Nun schneidet euch durch die Wand und kommt heraus! Wir sind beinahe da. Wir werden losfahren, sowie ihr in den Schleusen unserer Rover seid. Seid also vorbereitet! Wie viele seid ihr?«
    »Sechs«, sagte Frank nach einer Pause.
    »Wundervoll! Wir haben zwei Wagen, darum wird es nicht allzu schlimm sein. Drei von euch in jedem, okay? Macht euch bereit. Wir wollen es schnell machen.«
    Sax und Ann schnitten mit kleinen Messern aus ihrem Werkzeugpack an den Handgelenken durch die Kuppelwand. Sie sahen aus wie Kätzchen, die an Gardinen kratzen, schafften aber schnell Löcher, die groß genug zum Hindurchkriechen waren; und sie alle kletterten über die hüfthohe Mauerkrone und hinaus auf den glatten Regolith der Mauereinfassung. Hinter ihnen jagten Explosionen die Versorgungszentralen in die Luft und erhellten die zerstörte Stadt mit zuckendem Licht, die wie Fotoblitze durch den Dunst schnitten und einzelne Momente festhielten, ehe sie im Dunkel verschwanden.
    Plötzlich erschienen aus dem Staub die fremdartigen Rover und hielten rutschend vor ihnen an. Sie rissen die äußere Schleusentür auf und drängten sich hinein - Sax, Ann und Simon in die eine, Nadia, Maya und Frank in die andere. Sie purzelten kopfüber, als sich die Rover in Bewegung setzten und mit hoher Beschleunigung wegfuhren. »Au!« schrie Maya.
    »Alle an Bord?« fragte Michel.
    Sie riefen ihre Namen.
    »Gut. Ich bin froh, daß wir euch haben!« sagte Michel. »Es wird ziemlich hart. Dmitri und Elena sind tot, wie ich eben gehört habe. Getötet bei Echus Overlook.«
    In der anschließenden Stille konnten sie hören, wie die Reifen über den Kies der Straße knirschten.
    Sax bemerkte: »Die Rover sind wirklich schnell.«
    »Allerdings. Und mit großartigen Stoßdämpfern.
    Genau für diese Art von Situation gemacht. Ich fürchte aber, wir werden sie aufgeben müssen, wenn wir nach Noctis hinunterkommen. Sie sind zu gut zu sehen.«
    »Habt ihr unsichtbare Wagen?« fragte Frank.
    »In gewisser Weise.«
    Nach einer halben Stunde des Herumhüpfens in der Schleuse hielten sie kurz an und kletterten in die Haupträume der Rover hinüber. Und in dem einen dort war Michel Duval, weißhaarig und runzlig - ein alter Mann, der Maya, Nadia und Frank mit Tränen in den Augen ansah. Er umarmte sie nacheinander und lachte eigenartig und gedämpft.
    »Bringst du uns zu Hiroko?« fragte Maya.
    »Ja, wir wollen es versuchen. Aber es ist ein weiter Weg, und die Verhältnisse sind schlimm. Aber ich denke, daß wir es schaffen könnten. Oh, ich bin so froh, daß ich euch gefunden habe! Ihr wißt nicht, wie schrecklich es war, immer nur hinzuschauen und nur Leichen zu finden.«
    »Wir wissen«, sagte Maya. »Wir haben Arkady gefunden, und Sasha wurde gerade erst heute getötet und Alex und Edvard und Samantha, und ich vermute auch Yeli eben jetzt...«
    »Ja. Aber wir werden uns zu vergewissern suchen, daß es sie nicht mehr gibt.«
    Der Fernseher des Rovers zeigte das Innere des nachfolgenden Wagens, wo Ann, Simon und Sax von einem jungen Fremden steif begrüßt wurden. Michel blickte über die Schulter aus der Windschutzscheibe und stieß einen Pfiff aus. Sie waren am Anfang eines der vielen Trog-Canyons, die nach Noctis hinunterführten. Das abgerundete Ende des

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