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Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Titel: Mars Trilogie 1 - Roter Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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fände...«
    »Hiroko«, schlug Maya vor. »Ich meine, nicht bloß, weil sie Hiroko ist, sondern wegen der Farm und all dessen. Es würde sein Nahrungsproblem lösen, und es gibt dort eine Menge Versteckplätze. Und er könnte während des Strahlungssturms mit den Tieren Schutz gefunden haben.«
    »Die haben eine Menge Rems abbekommen.«
    »Er könnte sich aber hinter ihrem Wasservorrat befunden haben. Ein kleiner Einpersonenbunker wäre nicht allzu schwer einzurichten.«
    John hatte diese Idee noch nicht recht verdaut. »Neun Monate versteckt!«
    »Es ist ein großes Schiff. Es hätte sich machen lassen, nicht wahr?«
    »Nun, ich denke, ja. O ja, das ginge wohl. Aber warum?«
    Maya zuckte die Achseln. »Ich habe keine Ahnung. Jemand, der mit wollte, aber die Auswahl nicht bestanden hatte. Jemand, der einen Freund oder Freunde hatte...«
    »Dennoch! Ich meine, daß viele von uns Freunde hatten, die mitkommen wollten. Dies bedeutet aber nicht, daß...«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    Sie redeten fast eine Stunde lang darüber. Sie diskutierten die möglichen Gründe, die Methoden, die man hätte anwenden können, um einen Passagier an Bord zu schmuggeln, ihn zu verstecken und so weiter. Und dann fühlte Maya sich endlich viel besser und war prächtig gestimmt. John glaubte ihr! Sie fühlte einen Schwall von Erleichterung und Glück und warf die Arme um ihn. »Es ist so gut, mit dir hierüber sprechen zu können!«
    Er lächelte. »Maya, wir sind Freunde. Du solltest es schon früher zur Sprache gebracht haben.«
    »Ja.«
    Die Blasenkuppel wäre ein wundervoller Ort gewesen, um die letzte Annäherung an den Mars zu beobachten, aber sie würden aerodynamisch bremsen müssen, um die Geschwindigkeit herabzusetzen, und die Kuppel würde sich hinter dem Hitzeschild befinden, den sie jetzt anbrachten. Es würde keine Sicht geben.
    Durch das aerodynamische Bremsen sparten sie enorme Mengen an Treibstoff, die sonst erforderlich gewesen wären, um langsamer zu werden. Aber es war eine äußerst heikle Prozedur und deshalb gefährlich. Sie hatten einen Spielraum von weniger als einer tausendstel Bogensekunde. Darum begann schon einige Tage vor Eintritt in den Mars-Orbit das Navigationsteam ihren Kurs mit kleinen Brennstößen fast stündlich leicht zu modifizieren und so die Annäherung fein abzugleichen. Als sie dann näher kamen, hielten sie die Rotation des Schiffs an. Die Rückkehr zur Gewichtslosigkeit war auch in den Torussen ein Schock. Maya wurde jäh klar, daß das nicht eine weitere Simulation war. Sie glitt in hohem Bogen durch die zugige Luft der Gänge, sah alles aus einer seltsamen neuen Perspektive, und plötzlich wirkte alles real.
    Sie schlief in kurzen Etappen, eine Stunde hier, drei Stunden dort. Jedesmal, wenn sie sich rührte, hatte sie, in ihrem Schlafsack schwebend, einen Moment der Desorientierung und glaubte wieder in der Novy Mir zu sein. Dann erinnerte sie sich, und Adrenalin peitschte sie munter. Sie eilte durch die Säle des Torus und riß die Wandverkleidungen aus Gold und Bronze herunter. Auf der Brücke traf sie auf Mary oder Raul, oder Marina oder sonst jemand für die Navigation. Alles noch richtig auf Kurs. Sie näherten sich dem Mars so schnell, daß es schien, sie könnten auf den Schirmen sehen, wie er größer wurde.
    Sie mußten den Planeten um dreißig Kilometer verfehlen. Das war etwa ein Zehnmillionstel der zurückgelegten Distanz. Kein Problem, sagte Mary mit einem raschen Blick auf Arkady. Bis jetzt waren sie im Mantralauf und hofften, daß keines seiner verrückten Probleme auftauchen würde.
    Die nicht mit Navigation beschäftigten Besatzungsmitglieder waren dafür eingesetzt, zu verschalen und alles auf die Dreh- und Stoßkräfte vorzubereiten, die zweieinhalb Ge mit sich bringen würden. Einige arbeiteten im freien Raum außerhalb des Schiffs, um zusätzliche Hitzeschilde und dergleichen anzubringen. Es war eine Menge zu tun, und dennoch schienen die Tage irgendwie lang zu sein.
     
    Es würde mitten in der Nacht passieren. Darum blieben an diesem Abend alle Lichter eingeschaltet, und niemand ging zu Bett. Jeder hatte einen Posten - manche im Dienst, und die meisten nur abwartend. Maya saß in ihrem Sessel auf der Brücke, beobachtete die Schirme und Monitore und fand, daß sie genau so aussahen, als wäre das Ganze eine Simulation in Baikonur. Sollten sie wirklich in eine Umlaufbahn um den Mars eintreten?
    Sie konnten es. Die Ares traf auf die dünne Hochatmosphäre des Mars mit

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