Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars
oft auf sie geschossen hätten. Wenn das geschah, waren Herzrhythmusstörungen oft die Folge. Sein Körper schien sich ausgedehnt zu haben, bis er den Anzug ausfüllte; und ihm war sehr warm, und er atmete schwer und stoßweise. Plötzlich wurde der Korridor dunkel. Maya stellte ihre Stirnlampe an, und sie folgten deren staubigem Lichtkegel bis zur dritten Tür rechts, wo, wie Spencer gesagt hatte, Sax sein würde. Sie war verschlossen.
Maya nahm aus ihrer Schenkeltasche eine kleine Sprengladung und brachte sie über dem Griff und Schloß an. Dann gingen sie einige Meter zurück. Als sie die Ladung zündete, prallte die Tür nach außen. Sie flog, von innen durch die Explosion angetrieben, durch die Luft. Sie stürmten hinein und fanden zwei Männer, die eilig Helme auf ihre Anzüge setzen wollten. Als sie Michel und Maya sahen, griff der eine zu einem Hüfthalfter, während der andere zu einer Pultkonsole ging. Aber behindert durch die Notwendigkeit, ihre Helme zu sichern, gelang ihnen keines von beidem, ehe sie auf sie schossen. Sie gingen zu Boden.
Maya ging zurück und schloß die Tür, durch die sie gekommen waren Sie gingen durch einen weiteren Korridor. Das war der letzte. Sie kamen zur Tür eines weiteren Raums, und Michel machte ein Zeichen. Maya hielt ihre Pistole mit beiden Händen und nickte, daß sie bereit wäre. Michel trat die Tür ein, und Maya rannte hindurch, Michel dicht hinter ihr. Da stand jemand in Schutzanzug und Helm neben etwas, das wie ein Operationstisch aussah, und arbeitete an dem Kopf eines liegenden Körpers. Maya schoß mehrere Male aus kurzer Distanz auf die stehende Person. Die krachte zu Boden wie von Faustschlägen getroffen und rollte dann über den Boden, verzerrt durch Muskelkrämpfe.
Sie eilten zu dem Mann auf dem Operationstisch. Es war Sax, obwohl Michel ihn mehr an seinem Körper als an seinem Gesicht erkannte, das wie eine Totenmaske aussah mit zwei geschwärzten Augen und einer zermalmten Nase dazwischen. Er schien mindestens bewußtlos zu sein. Sie befreiten ihn von den Fesseln. An verschiedenen Stellen seines rasierten Kopfes waren Elektroden angebracht, und Michel zuckte zusammen, als Maya alle mit einem Ruck abriß. Michel holte einen leichten Notanzug aus seiner Schenkeltasche und machte sich daran, ihn Sax über seine lahmen Beine und den Rumpf zu ziehen. Er behandelte ihn in der Eile recht grob, aber Sax stöhnte nicht einmal. Maya kam zurück und nahm aus Michels Rucksack ein kleines Kopfstück aus Stoff und einen kleinen Tank. Das schlossen sie an Saxens Anzug an und stellten diesen an.
Mayas Hand drückte das Handgelenk Michels so fest, daß er fürchtete, die Knochen würden brechen. Sie stöpselte ihr Telefonkabel wieder in sein Armband und fragte. »Ist er am Leben?«
»Ich denke, ja. Laß uns ihn hier hinausschaffen. Das können wir später feststellen.«
»Schau, was sie mit seinem Gesicht getan haben, diese Faschistenschweine!«
Die Person auf dem Boden, eine Frau, rührte sich. Maya ging hin und trat sie kräftig in den Bauch. Dann beugte sie sich vor und schaute in die Visier-Scheibe. Überrascht stieß sie einen Fluch aus. »Es ist Phyllis!«
Michel zerrte Sax aus dem Zimmer und den Korridor hinunter. Maya holte sie ein. Vor ihnen tauchte jemand auf, und Maya zielte mit ihrer Waffe, aber Michel schlug ihre Hand beiseite. Es war Spencer Jackson. Er erkannte ihn an den Augen. Spencer sagte etwas. Mit ihren aufgesetzten Helmen konnten sie ihn nicht hören. Er sah das und schrie: »Gott sei Dank, daß ihr gekommen seid! Sie waren mit ihm fertig und wollten ihn umlegen.«
Maya sagte etwas auf russisch, lief zu dem Raum zurück und warf etwas hinein. Dann kam sie wieder zu ihnen geeilt. Eine Explosion jagte Rauch und Trümmer aus dem Zimmer und sprenkelte die der Tür gegenüberliegende Wand.
»Nein!« rief Spencer. »Das war Phyllis!«
»Ich weiß!« schrie Maya wütend. Aber Spencer konnte sie nicht hören.
»Los!« drängte Michel und lud sich Sax auf die Arme. Er machte Spencer ein Zeichen, sich einen Helm aufzusetzen. »Laßt uns gehen, solange wir können.« Niemand schien ihn zu hören, aber Spencer setzte einen Helm auf und half dann Michel, Sax durch den Korridor und die Treppe zum Erdgeschoß hinaufzutragen.
Draußen war es noch lauter als vorher und ebenso finster. Es rollten Gegenstände über den Boden und flogen sogar durch die Luft. Michel bekam einen Stoß gegen die Visierplatte, der ihn umwarf.
Danach war er zwei Schritte hinter
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