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Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Titel: Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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eine Person bewirken konnte. Als ihr Zittern aufgehört hatte, rollte sie auf die Seite und umschloß sein Glied mit den Lippen. Sie konnte ihre Zunge wie um einen kleinen Finger ganz herumwickeln, während sie ihm gleichzeitig einen verlockenden Anblick ihres Körpers bot. Sie hielt einmal inne, um selbst ihre üppigen straffen Kurven zu betrachten, und sah, daß der Bogen ihrer Hüften fast so hoch reichte wie seine Schultern. Dann wieder zur Sache - Vagina dentata. Wie absurd waren doch diese fürchterlichen patriarchalischen Mythen! Zähne waren gänzlich überflüssig. Brauchte ein Python Zähne? Man packe nur diese armen Kreaturen am Glied und drücke zu, bis sie wimmern. Was wollten sie denn machen? Sie könnten versuchen, sich aus dem Griff zu befreien, aber zugleich war es die Stelle, wo es ihnen am meisten guttat, so daß sie sich in der zwiespältigen Situation befanden, sich dieser doppelten Bindung zu verweigern oder sich dem Risiko der Zähne auszusetzen und jede Chance zu ergreifen, die sich ihnen bot. Sie knabberte an ihm, um ihn an seine Situation zu erinnern. Dann ließ sie ihn kommen. Männer hatten so ein Glück, daß sie nicht telepathisch waren.
    Danach stiegen sie noch einmal in den Teich; und wieder auf dem Sand, holte er einen Brotlaib aus seinem Tragbeutel. Sie brachen das Brot in zwei Teile und aßen.
    »Hast du vorhin geschnurrt?« fragte er beim Schlucken.
    »Mm-hmm.«
    »Hast du diese Eigenschaft einfügen lassen?«
    Sie nickte und schluckte. »Beim letzten Mal, als ich die Behandlung bekam.«
    »Die Gene stammen von Katzen?«
    »Von Tigern.«
    »Aha!«
    »Es läuft auf eine geringfügige Veränderung in der Kehle und den Stimmbändern hinaus. Du solltest es probieren. Es ist wirklich ein gutes Gefühl.«
    Er blinzelte, ohne zu antworten.
    »Wer ist nun diese Freundin, die ich zum Uranus mitnehmen soll?«
    »Ann Clayborne.«
    »Ah! Deine alte Nemesis.«
    »So ungefähr.«
    »Wie kommst du darauf, daß sie gehen würde?«
    »Es könnte sein, daß sie nicht will. Aber vielleicht doch. Michel sagt, daß sie manche neuen Sachen ausprobiert. Und ich denke, daß Miranda sie interessieren würde. Ein Mond, der bei einem Meteoriteneinschlag auseinandergebrochen und dann wieder zusammengewachsen ist, Mond und Stoßkörper in einem. Das ist ein Bild, das ich... das sie bestimmt gern sehen würde. Alles aus Fels, weißt du. Sie schwärmt für Felsen.«
    »Das habe ich gehört.«
    Russell und Clayborne, die Grünen und die Roten... zwei der berühmtesten Gegner in der ganzen melodramatischen Saga der ersten Jahre der Besiedlung. Jene ersten Jahre: eine so klaustrophobe Situation, daß es Zo schauderte, daran zu denken. Das Erlebnis hatte sicher die Geister all derer, die es durchlitten hatten, zermürbt. Und dann hatte Russell einen noch beachtlicheren Schaden erlitten, wie sie sich entsann. Es war schwer, sich zu erinnern. Alle die Geschichten über die Ersten Hundert schienen vor ihr zu verschwimmen. Der Große Sturm, die verlorene Kolonie, Mayas Intrigen; all die Streitereien, Affären, Morde, Rebellionen und so weiter, mit kaum einem Moment der Freude an der ganzen Sache, soweit sie sagen konnte. Als ob die Alten anaerobe Bakterien gewesen waren, die in Gift gelebt und langsam die notwendigen Bedingungen für das Aufkommen eines Lebens auf Sauerstoffbasis ausgeschieden hatten.
    Vielleicht mit Ausnahme von Ann Clayborne, die, den Geschichten nach zu urteilen, es verstanden hatte, daß man in einer steinernen Welt Freude empfinden konnte, daß man nur den Felsen lieben mußte. Zo gefiel diese Haltung, und so sagte sie: »Sicher, ich werde sie fragen. Oder du solltest das tun, nicht wahr? Du fragst sie; und ich sage, daß ich einverstanden bin. Wir können in der diplomatischen Gruppe Platz schaffen.«
    »Ist es eine Gruppe des Freien Mars?«
    »Ja.«
    »Hmm.«
    Er stellte ihr Fragen nach Jackies politischen Ambitionen, und sie antwortete, wenn sie konnte. Dabei schaute sie auf ihren Körper hinunter und seine Kurven, die harten Muskeln, die durch das Fett unter der Haut geglättet waren, die Hüftknochen an der Seite von Bauch und Nabel, drahtiges schwarzes Schamhaar (sie wischte Brotkrumen heraus) und lange, kräftige Schenkel. Die weiblichen Körper waren viel schöner proportioniert als die männlichen. Michelangelo hatte sich darin geirrt, obwohl sein David entschieden für ihn sprach - der Körper eines Fliegers, wenn es jemals einen gegeben hatte.
    »Ich wünschte, wir könnten zum Rand

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