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Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Titel: Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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hinauf zurückfliegen«, sagte sie.
    »Ich weiß nicht, wie man die Vogelanzüge bedient.«
    »Ich könnte dich auf meinem Rücken tragen.«
    »Wirklich?«
    Sie sah ihn an. Dreißig oder fünfunddreißig Kilo mehr... »Sicher. Das käme auf den Anzug an.«
    »Es ist erstaunlich, was diese Anzüge leisten können.«
    »Es sind nicht bloß die Anzüge.«
    »Nein. Aber wir wurden nicht zum Fliegen geschaffen. Schwere Knochen und das alles. Du weißt schon.«
    »Gewiß. Natürlich sind die Anzüge notwendig. Aber doch nicht ausreichend.«
    »Allerdings.« Er sah ihren Körper an. »Es ist interessant, wie groß die Leute werden.«
    »Besonders die Genitalien.«
    »Meinst du?«
    Sie lachte. »Bloß ein Witz.«
    »Ah!«
    »Aber man könnte doch meinen, daß die Teile wachsen würden, die uns vergrößert haben, he?«
    »Ja. Wie ich sehe, ist das Volumen der Brustkästen größer geworden.«
    Sie lachte wieder. »Die dünne Luft, nicht wahr?«
    »Vermutlich. In den Anden stimmt das auf jeden Fall. Die Distanzen vom Rückgrat zum Brustbein sind bei den Eingeborenen der Anden doppelt so groß wie bei Menschen, die auf Meereshöhe leben.«
    »Tatsächlich! Wie die Brustkapazität der Vögel, nicht wahr?«
    »Das nehme ich an.«
    »Wenn du dann große Brustmukeln hinzufügst und große Brüste... «
    Er antwortete nicht.
    »Also entwickeln wir uns langsam in Vögel.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist phänotypisch. Wenn du deine Kinder auf der Erde aufzögest, würden ihre Brustkästen wieder schrumpfen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich Kinder haben werde.«
    »Ah! Wegen des Bevölkerungsproblems?«
    »Ja. Wir müssen abwarten, bis ihr Issei gestorben seid. Selbst all diese neuen kleinen Welten helfen nicht viel. Erde und Mars werden beide zu Ameisenhaufen. Ihr habt uns wirklich unserer Welt beraubt. Ihr seid Kleptoparasiten.«
    »Das klingt übertrieben.«
    »Nein, das ist ein realer Fachausdruck für Tiere, die in außergewöhnlich harten Wintern Nahrung von ihren Jungen stehlen.«
    »Sehr passend.«
    »Wir sollten wohl euch alle töten, wenn ihr hundert Jahre alt werdet.«
    »Oder sobald wir Kinder kriegen.«
    Sie grinste. Er war so unerschütterlich! »Was auch immer zuerst kommt.«
    Er nickte, als wäre das ein vernünftiger Vorschlag. Sie lachte, obwohl es auch ärgerlich war. »Natürlich wird das nie geschehen.«
    »Nein. Aber es wird auch nicht notwendig sein.«
    »Nicht? Wollt ihr es wie die Lemminge machen und von den Klippen springen?«
    »Nein. Es kommen Krankheiten auf, gegen die es keine Behandlung gibt. Ältere Leute sterben. So muß es sein.«
    »Wirklich?«
    »Ich denke, ja.«
    »Meinst du nicht, daß man neue Wege finden wird, um diese neuen Krankheiten zu besiegen und die Dinge weiter ihren Gang gehen zu lassen?«
    »In einigen Fällen. Aber Greisentum ist komplex; und früher oder später...« Er zuckte die Achseln.
    »Das ist ein schlimmer Gedanke«, erwiderte Zo.
    Sie stand auf und zog sich den getrockneten Stoff ihres Einteilers über die Beine. Auch er stand auf und zog sich an.
    »Bist du jemals Bao Shuyo begegnet?« fragte er.
    »Nein. Wer ist sie?«
    »Eine Mathematikerin. Sie wohnt in Da Vinci.«
    »Nein. Warum fragst du?«
    »Bloß aus Neugier.«
    Sie stiegen durch den Wald auf und blieben ab und zu stehen, um einem rasch davonhuschenden Tier nachzuschauen. Ein großes Jungtier, das wie eine einsame Hyäne aussah, blickte aus einer Mulde auf sie herunter... Zo stellte fest, daß sie vergnügt war. Dieser Issei war nicht zu verärgern und durch nichts zu erschüttern, und seine Ansichten waren unvorhersehbar, was bei den Alten ein ungewöhnlicher Zug war - bei ihnen allen. Die meisten alten Leute, die Zo kennengelernt hatte, schienen fest in der engen Raumzeit ihrer Werte gefangen zu sein. Und da das Maß, in dem die Menschen nach ihren Werten lebten, im umgekehrten Verhältnis zu dem standen, wie sie darin gebunden waren, waren die alten Männer als Tartüffs geendet, als Heuchler, denen gegenüber sie keine Geduld aufbrachte. Sie verachtete die Alten und ihre kostbaren Werte. Aber dieser hier schien keine zu besitzen. Darum hätte sie gerne länger mit ihm geplaudert.
    Als sie ins Dorf zurückkamen, tätschelte sie ihm den Kopf. »Das war ein Vergnügen. Ich werde mit deiner Freundin reden.«
    »Danke!«
    Ein paar Tage später rief sie Ann Clayborne an. Das auf dem Schirm erscheinende Gesicht war so abschreckend wie ein Schädel.
    »Hallo, ich bin Zoya Boone.«
    »Ja?«
    »Das ist mein Name. So

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