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Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Titel: Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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sie in das Jupitersystem, wo sie eine Chance bekommen sollte, Jackies Theorien zu überprüfen. Das Schiff fuhr in einer sich verengenden Kurve zwischen den galileischen Monden hindurch, um noch langsamer zu werden, wobei sie die vier großen Monde aus der Nähe betrachten konnten. Für alle vier gab es ehrgeizige Pläne für ein Terraformen, dessen Realisierung bereits begonnen hatte. Die äußeren drei - Callisto, Ganymed und Europa - hatten ähnliche Ausgangsbedingungen, ein Umstand, dem man Rechnung tragen mußte. Sie waren alle mit Schichten aus Wasser-Eis bedeckt; Callisto und Ganymed bis in tausend Kilometer Tiefe, Europa hundert Kilometer tief. Wasser war im äußeren Sonnensystem nicht selten, aber auch keineswegs überall vorhanden.
    Darum hatten diese Welten etwas zu verkaufen. Alle drei Monde hatten große Mengen an Gestein, das über ihre eisigen Oberflächen verstreut war; größtenteils Reste von Meteortreffern - aus chondritischem Schutt, einem sehr nützlichen Baumaterial. Die Siedler auf den drei Monden hatten bei ihrer Ankunft vor dreißig m-Jahren die Chondrite ausgeschmolzen und Kuppelgerüste aus karbonischen Nano-Rohren hergestellt, ähnlich den im Raumaufzug des Mars verwendeten, und damit Flächen von zwanzig oder fünfzig Kilometern Durchmesser mit vielschichtigen Folien überdacht. Unter ihren Kuppeln hatten sie zerstampftes Gestein verteilt, um eine dünne Bodenschicht zu schaffen. Den Permafrost hatten sie aufgeschmolzen, wodurch von Eis umgebene Seen entstanden waren.
    Auf Callisto wurde die auf diese Weise geschaffene Kuppelstadt Genfer See genannt. Dort sollte die Delegation vom Mars mit den verschiedenen Leitern und politischen Gruppen der Jupiterliga zusammenkommen. Wie gewöhnlich begleitete Zo die Delegation als untergeordnete Funktionärin und Beobachterin und sah sich nach Gelegenheiten um, die Botschaften Jackies Leuten zu überbringen, die in aller Diskretion etwas damit anfangen könnten.
    Dieses Treffen war Teil einer zweimal jährlich stattfindenden Versammlung, in der die Terraformung der galileischen Monde erörtert wurde, und war daher eine gute Gelegenheit, um Jackies Ideen unter die Leute zu bringen. Zo saß hinten im Raum dicht bei Ann, die sich entschlossen hatte, an dem Treffen teilzunehmen. Die technischen Probleme des Terraformens dieser Monde waren groß im Maßstab, aber einfach in der Konzeption. Callisto, Ganymed und Europa wurden, wenigstens zu Anfang, in der gleichen Weise behandelt: Mobile Fusionsreaktoren krochen über ihre Oberflächen, erwärmten das Eis und pumpten Gase in die entstehenden Atmosphären aus Wasserstoff und Sauerstoff. Man hoffte, schließlich Äquatorgürtel zu schaffen, wo gesammeltes Gestein zermalmt wurde, um über dem Eis Boden zu gewinnen. Die atmosphärischen Temperaturen würden dann in Nähe des Gefrierpunkts gehalten, so daß Tundra-Ökologien eingerichtet werden könnten. Rund um den Äquator sollten Streifen von Seen entstehen, sowie atembare Atmosphären aus Sauerstoff und Wasserstoff.
    Io, der innerste galileische Mond, war schwieriger, aber verlockend. Sogenannte Railguns, Beschleuniger nach dem Prinzip der Magnetschwebebahn, schleuderten von den großen Monden Ladungen von Eis und Chaldaten auf ihn hinunter. Wegen seiner Nähe zu Jupiter hatte er nur sehr wenig Wasser. Seine Oberfläche bestand aus vermischten Schichten von Basalt und Schwefel. Der Schwefel wurde in eindrucksvollen vulkanischen Wolkengebilden aus der Oberfläche gepreßt, angetrieben durch die Gezeitenwirkungen von Jupiter und den anderen Galileern. Der Plan für das Terraformen von Io war längerfristig als die meisten anderen und sollte zum Teil durch Einspritzung Schwefel fressender Bakterien in die heißen Schwefelquellen bei den Vulkanen angetrieben werden.
    All diese vier Projekte wurden durch den Mangel an Licht verzögert; und enorm große Raumspiegel waren an den Lagrangepunkten Jupiters im Bau, wo die Komplikationen durch die Schwerefelder des Jupiters reduziert waren. Sonnenlicht würde von diesen Spiegeln auf die Äquatorzonen der vier Galileer gerichtet werden. Alle vier Monde waren in Gezeitenkopplung mit Jupiter, so daß ihre Sonnentage von der Länge ihrer Umlaufperioden um den Jupiter abhingen, die von 42 Stunden für Io bis zu 15 Tagen für Callisto reichten. Und ohne Rücksicht auf die Länge ihrer Tage erhielten sie nur vier Prozent von dem Sonnenlicht, das der Erde zur Verfügung stand. Aber in Wahrheit war der auf die Erde treffende

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