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Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Titel: Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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fragte Irishka. Sie war als die leitende, auf Pavonis gebliebene Rote hervorgetreten, eine Gemäßigte, die für fast alle Flügel der Roten Bewegung sprechen konnte und deshalb im Verlauf der Wochen durchaus zu einer Macht geworden war. »Es handelt sich immerhin um das meiste Land auf dem Mars; und alles, was auf Dorsa Brevia darüber gesagt wurde, ist, daß kein Individuum es besitzen kann und daß wir alle gemeinsam seine Verwalter sind. Das ist für den Anfang ganz gut, führt aber mit zunehmender Bevölkerung und dem Bau neuer Städte immer mehr zu dem Problem, wer die Kontrolle haben soll.«
    Art seufzte. Das stimmte, die Frage war aber zu schwierig, um willkommen zu sein. Kürzlich hatte er beschlossen, den Großteil seiner täglichen Bemühungen darauf anzusetzen, was er und Nadia für das schlimmste offene Problem hielten, mit dem sie konfrontiert waren. Darum war er theoretisch froh, es jetzt zu erkennen. Manchmal war es jedoch einfach zu hart.
    Wie in diesem Fall. Landnutzung, war der Einwand der Roten. Weitere Aspekte des global/lokalen Problems, aber ausgesprochen marsianisch. Es gab mal wieder keinen Präzedenzfall. Zumal es wahrscheinlich das schlimmste ungelöste Problem war...
     

A rt ging zu den Roten. Die drei, die ihn begrüßten, waren Marion, Irishka und Tiu, eine von Nirgals und Jackies Krippengenossen aus Zygote. Sie brachten Art zu ihrem Rovercamp, was ihn freute. Es bedeutete, daß er trotz seiner Praxis-Vergangenheit jetzt als eine neutrale und unvoreingenommene Figur angesehen wurde, ganz so, wie er es sich wünschte. Ein großes, leeres Vehikel, voller Botschaften und durchgelassen.
    Das Lager der Roten lag westlich der Lagerhäuser am Rand der Caldera. Sie setzten sich mit Art in einem der großen Abteile im oberen Geschoß im Schein der spätnachmittäglichen Sonne zusammen, redeten und schauten hinab auf die gigantische Silhouette der Caldera.
    »Was möchtet ihr also gern in dieser Verfassung sehen?« eröffnete Art.
    Er nippte an dem Tee, den man ihm gegeben hatte. Seine Gastgeber sahen einander an. Sie waren etwas aus der Fassung gebracht. Nach einer Weile sagte Marion: »Im Idealfall möchten wir auf dem ursprünglichen Planeten leben, in Höhlen oder Klippenwohnungen oder ausgegrabenen Kraterringen. Keine großen Städte, kein Terraformen.«
    »Ihr würdet die ganze Zeit Schutzanzüge tragen müssen.«
    »Das stimmt. Das macht uns nichts aus.«
    »Gut.« Art dachte darüber nach. »Okay, aber laßt uns vom aktuellen Stand der Dinge ausgehen. Bei der jetzigen Situation, was möchtet ihr, daß als Nächstes geschieht?«
    »Kein weiteres Terraformen.«
    »Das Kabel weg und keine weitere Einwanderung.«
    »Es wäre wirklich schön, wenn gewisse Leute zur Erde zurückkehrten.«
    Sie hörten auf zu reden und sahen ihn an. Art bemühte sich, seine Bestürzung nicht zu zeigen. Er sagte: »Ist nicht anzunehmen, daß die Biosphäre jetzt selbständig weiter wachsen wird?«
    »Das ist nicht klar«, erklärte Tiu. »Aber wenn ihr das industrielle Pumpen einstellen würdet, dürfte jedes weitere Wachstum sehr langsam sein. Es könnte sich sogar rückläufig entwickeln, wie durch die jetzt beginnende Eiszeit.«
    »Ist es nicht das, was manche Leute als Ökopoesis bezeichnen?«
    »Nein. Die Ökopoeten benutzen bloß biologische Methoden, um Veränderungen in der Biosphäre und an der Oberfläche zu bewirken, aber das sehr intensiv. Wir meinen, sie sollten alle aufhören - Ökopoeten oder Industrialisten oder was auch immer.«
    »Aber besonders die schwerindustriellen Methoden«, warf Marion ein. »Und ganz besonders die Überflutung des Nordens. Das ist einfach kriminell. Wir werden diese Stationen in die Luft jagen, ganz gleich, was hier passiert, wenn sie nicht aufhören.«
    Art zeigte auf die riesige steinige Caldera hinaus. »Die größeren Erhebungen sehen ziemlich gleich aus, nicht wahr?«
    Sie waren nicht bereit, das zuzugeben. »Selbst das hohe Gelände zeigt Eisablagerungen und Pflanzenleben«, sagte Irishka. »Die Atmosphäre reicht hier weit hinauf, mußt du bedenken. Kein Platz ist sicher, wenn die Winde stark sind.«
    »Wie wäre es, die vier großen Calderas zu überkuppeln?« schlug Art vor. »Sie unten steril halten, mit dem ursprünglichen atmosphärischen Druck und Luftgemisch? Sie würden riesige Wildnisparks ergeben, im echten ursprünglichen Zustand erhalten.«
    »Parks sind genau das, was sie sein würden.«
    »Ich weiß. Aber wir müssen mit dem arbeiten, was wir jetzt

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