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MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

Titel: MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. Berner , Lily Beier , Isabella Birnbaum , Dieter Bohn , Markus Cremer , Sven Klöpping , Gerhard Fritsch , Tantius Tobias
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Rückkehr mit der Maschine, wie ich sie ihnen beschrieben hatte, wäre damit nicht mehr möglich gewesen. Ich glaubte aber auch erkennen zu können, dass sie irgendwie im Zweifel waren, ob es nun so etwas wie eine Zeitmaschine wirklich geben könnte. Ihre Technik war der unseren voraus, aber anscheinend nicht in allen Belangen.
    Ihr Verhältnis zu mir wurde von Woche zu Woche entspannter. Ich glaube, sie hatten irgendwann akzeptiert, dass ich tatsächlich aus der Zukunft kam, denn meine Beschreibung des geologisch-klimatischen Zustandes des Mars meiner Zeit stimmte mit ihren Vorhersagen überein. Sie erklärten mir auch, dass sie Cydonia, ihren wichtigsten Stützpunkt auf dem Mars, bald ganz aufgeben würden.
    Etwa ein Jahr lang noch war ich nach meinem Zeitempfinden in Cydonia, aber die äußeren Bedingungen verschlechterten sich zusehends. Mir schien, als würde die Luft immer dünner (ich hatte seit meinem Ausstieg aus der Zeitmaschine kein Beatmungsgerät mehr gebraucht) und die Temperatur immer kälter. Es blieb mir auch nicht verborgen, dass immer mehr Bewohner und auch Güter, vor allem wertvolle Utensilien, evakuiert wurden. Eines Tages stand auch ich auf der Liste. Ich musste mich zwar nicht mehr als Gefangener fühlen, aber ich nehme an, dass ich auch keine Wahl hatte.
    Ich hatte es mir nicht vorstellen können, aber ihre Flugmaschinen waren tatsächlich weltraumtauglich. Sie sahen aus wie Archen, wie ich sie aus dem Bibelunterricht meiner Grundschulzeit kannte, nur mit riesigen hölzernen Flügeln versehen. Langsam hoben sie ab, als wenn es keine Anziehungskraft gäbe, und immer höher stiegen sie und immer schneller wurden sie.
    Nicht mehr als gefühlte drei Tage dauerte es, bis von den großen Fenstern des geräumigen Raumschiffs aus die Erde zu erkennen war. Ich spürte Freude in mir aufsteigen, denn ich wähnte mich, bald zu Hause zu sein. Doch je näher wir kamen, desto seltsamer wurde der Anblick. Wir steuerten auf eine Insel zu, die wie eine großzügig angelegte Parkanlage mit rechtwinklig verlaufenden Kanälen anmutete. Schon bald erkannte ich, dass die Wasserstraßen riesig sein mussten und dass sie alle durch einen Stichkanal mit dem offenen Meer verbunden waren. Als wir landeten, glaubte ich, dass dies das Paradies sein müsse. Die sauber angelegten Plätze und Alleen waren von den exotischsten Bäumen und Sträuchern gesäumt, wie ich sie nur von den schönsten Urlaubsprospekten her kannte. Neben und auf den fein verputzten Gebäuden waren Gärten angelegt, in denen die seltensten Blumen in den prächtigsten Farben blühten. Viele der Paläste waren mit Statuen aus Gold, Silber und einem Material, das sie Oreichalkos nannten, umstellt. Später sah ich, dass die Gebäude im Innern noch sehr viel kostbarer ausgestattet waren als die in Cydonia auf dem Mars.
    Ich begriff, dass ich in Atlantis gelandet war.
    Die Atlanter lebten friedvoll unter ihresgleichen auf dieser vom Klima verwöhnten Insel. Sie waren mit großem Wohlstand gesegnet und fanden sehr viel Zeit, sich der Kunst und anderen Genüssen zu widmen. Man sah aber auch, dass sie sich für die täglich zu verrichtenden Arbeiten Scharen von Arbeitssklaven unterschiedlicher Hautfarbe hielten, die sie zwar nicht misshandelten, die aber auch nicht aufbegehrten. Sogar Zwitterwesen bekam ich zu Gesicht: Menschenköpfe auf muskelbepackten Gorillakörpern etwa, oder Chimären, die mich an die Centauren der griechischen Mythologie erinnerten. Dass es zu jener Zeit auf der Erde noch andere Völker gegeben haben musste, konnte man unschwer an den Schiffen in den Häfen erkennen, denn genauso viele Handelsschiffe es gab, lagen auch Kriegsschiffe vor Anker, und die Innenbereiche der Insel waren mit einer doppelt angelegten, hohen Wehrmauer umgeben. Jedoch hieß es, dass es keines dieser fremden Völker mit den Atlantern aufnehmen könnte.
    Eines Morgens wachte ich in einem Krankenlager auf. Sie hatten mich ohne mein Wissen einer Operation unterzogen, die mich von da an daran hinderte, Nachkommen zu zeugen. Sie hätten Orakel befragt, erklärten sie mir, die davor gewarnt hätten, Wesen aus der Zukunft in ihre Kultur einzubringen. Das würde den Fluch einer Endlosschleife nach sich ziehen, der die ganze Menschheit eines Tages ausrotten würde.
    Kurz darauf brachten sie mich in eine ihrer Kolonien. Große Bauwerke wurden dort errichtet, und da ich Ingenieur war, gedachten sie, mich dort einzusetzen. Es war die große Pyramide in Ägypten. Ich war einer

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