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MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

Titel: MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. Berner , Lily Beier , Isabella Birnbaum , Dieter Bohn , Markus Cremer , Sven Klöpping , Gerhard Fritsch , Tantius Tobias
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Aber Trixi ist für eine Frau ein netter Mensch. Ich denke, sie ist völlig okay. Jedenfalls zu mir. Ich winke ihr immer zu, wenn ich an ihrem Wagen vorbeigehe. Dann sagt sie immer: „Hey Harvey Koffer-Mann, ist denn schon wieder Feierabend?“
    Sie ist wirklich lustig. Sie sollten sie einmal kennen lernen. Trixie hat auch immer früher Feierabend, als ich. Es gibt kaum einen Tag, an dem sie nicht vor ihrer Tür sitzt und in irgendeinem Buch liest. Lesen ist eine tolle Sache, wirklich. Ich mache das auch gerne. Aber es dauert lange, bis ich von einer Seite auf die andere komme, besonders bei Büchern. Deshalb lasse ich das und schaue mir nur die Tageszeitungen an. Da sind außerdem viele schöne Bilder zu sehen. Das ist besser. Und noch besser ist Fernsehen. Aber das hat ja mit lesen nichts zu tun.
    Abends bin ich oft müde. Deshalb mache ich  mir nur etwas in der Mikrowelle warm und esse vor dem Wagen. Da kann ich nämlich auch zu den Sternen hinaufsehen. Manchmal kommt Trixie dann zu mir herüber und ich erkläre ihr die Sternenbilder. Wie gern wäre ich ein Raumfahrer und würde zu jedem Stern reisen. Aber ich weiß, dass ich ein Schuhverkäufer geworden bin, und die bleiben am Boden. Außerdem sind die Sterne echt weit weg von Anaheim.
    Heute wäre ich fast vor dem Fernsehgerät eingeschlafen. Von der Tür kam ein Klopfen. Ich dachte zuerst  es sei Trixie, die sich mal wieder etwas Zucker oder Mehl ausleihen wollte. Aber Trixie stand nicht vor der Tür. Da waren zwei Männer. Es klopfen niemals Männer bei mir an. Schon gar nicht welche, die ich nicht kannte. Sie trugen dunklen Anzüge und Krawatten und hatten sogar Sonnenbrillen auf. Stellen Sie sich das mal vor, Sonnenbrillen am späten Abend. Da ist doch sowieso alles dunkel. Die Männer müssen sehr empfindliche Augen haben. Vielleicht vertrugen sie das Licht der Straßenlaternen hier nicht.
    Die Männer zeigen mir einen Ausweis mit einer goldenen Marke, so wie von der Polizei. Der sah wirklich schick aus und er glänzte im Licht. „Sie sind Harvey Cunningham?“ fragte der Größere von ihnen.
    „Ja, der bin ich.“ Nun stellen Sie sich meine Überraschung vor, dass die Männer meinen Namen kannten. Den hatte ich nämlich noch nicht an der Haustür stehen, so wie die anderen hier auf dem Platz. Der kleinere der Männer trat einen Schritt vor und nannte seinen Namen. Bley. Dann stellte er seinen Begleiter vor. Der hatte so einen polnischen Namen, den ich nicht richtig verstanden hatte. Mr. Bley wedelte mit einem Stück Papier vor meiner Nase.
    „Es geht um die nationale Sicherheit. Sie werden verstehen, dass wir Sie bitten müssen, mit uns zu kommen!“
Jetzt war ich doch baff, das können Sie mir glauben. Es ging hier um die nationale Sicherheit! Davon hatte ich schon im Fernsehen etwas mitbekommen. Alles sehr geheimes Zeug. Wer so einen wichtigen Ausweis und so ein wichtiges Dokument bei sich hatte, dem konnte ich kaum wieder sprechen und die nationale Sicherheit, die fand ich auch wichtig. Nur dann ging mir ein Gedanke durch den Kopf; Was hatte die nationale Sicherheit mit mir zu tun?
    „Brauchen Sie tatsächlich meine Hilfe?“
    „Oh ja, sehr sogar. Bitte folgen Sie uns zum Wagen.“
    Ich war plötzlich ganz aufgeregt. Mein Herz schlug wie wild und ich bekam kalte Hände.
    „Wird es länger dauern? Ich müsste mir da noch einige Sachen packen. Außerdem müsste ich dann morgen früh noch im Schuhladen anrufen. Sie verstehen, ich kann da nicht einfach so wegbleiben!“
    „Das ist alles schon geregelt. Kommen Sie.“ Die Stimme des Größeren klang wirklich überzeugend. Also, jetzt war ich doch wirklich erstaunt. Ich löschte das Licht und zog die Tür hinter mir zu. „Sollte ich vielleicht eine Jacke mitnehmen?“
    „Nein, machen Sie sich keine Gedanken, Mr. Cunningham. Kommen Sie.“
    „Moment noch!“ Ich öffnete nochmals die Tür vom Haus und zog meinen Koffer hervor. „Den muss ich aber mitnehmen. Da habe ich meine Ersatzschuhe drin. Sie verstehen? Übrigens, Sie beide haben auch hervorragendes Schuhwerk an. Das sieht man gleich. Sehr robuste Schuhe haben sie da an. Wirklich gute Schuhe.“
    Die beiden sahen sich nur kurz verdutzt an. Dann schob mich der kleine Mr. Bley hinüber zum Wagen. Es war wohl alles sehr eilig.
    Mein Vater sagte immer, die drei schlimmsten Übel sind: Dummheit, Faulheit und Feigheit. Diesen Satz hatte er wohl mal von einem bekannten Shawnee Indianer abgeguckt und dieser gefiel ihm so gut, dass er ihn mir auch

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