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MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

Titel: MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. Berner , Lily Beier , Isabella Birnbaum , Dieter Bohn , Markus Cremer , Sven Klöpping , Gerhard Fritsch , Tantius Tobias
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startete den Versuch meinen Mund wieder zu zubekommen. Die Trockenheit kratze mich fürchterlich in der Kehle, aber meine Gedanken, die drehten sich noch immer um sich selbst. Hatten die beiden wirklich den Mars im Weltall gemeint? Das konnte ich  nicht glauben.
    Der Große zog weitere Bilder hervor, ohne jedoch etwas dazu zu sagen. Ich folgte den Bildern und in meinen Inneren begann sich etwas zu regen. Irgendwie kannte ich die Landschaft und den Mann vor dem Metallhaus. Mein Vater! Warum hatte er uns nie davon erzählt?
    „Waren Sie jemals krank, Mr. Cunningham? Können Sie sich erinnern, jemals längere Zeit mit einer Erkältung oder so etwas im Bett gelegen zu haben?“ hörte ich Mr. Bley fragen.
    Ich überlegte einen Moment. Nein, ich erinnerte mich tatsächlich nicht an so etwas. „Nein. „ sagte ich. „Sie sollten wissen, ich ernähre mich sehr gesund. Nun ja. Ich treibe zwar keinen Sport, dafür gehe ich aber viel zu Fuß. Deshalb war ich wohl auch noch niemals krank.“
    „Verletzungen, außer dem schlecht verheilten Bein?“ Natürlich kannten die Männer sicher auch die Geschichte von dem Autounfall. Durch meine eigene Unvorsichtigkeit, ich war ja noch ein Kind, bin ich vor einen fahrenden Wagen gelaufen. Anschließend gab es ein Drama wegen eines Behandlungsfehlers. Der Arzt hatte keinen so guten Tag. Meine Eltern auch nicht. Seit dem konnte ich nicht mehr so richtig gehen, wie zuvor. Mir fehlte später als Erwachsener das Geld für weitere Behandlungen, oder gar eine Klage gegen den Arzt. Nun ja, ich war nicht nachtragend. Jedem konnte mal ein Fehler passieren. In meinem Fall muss ich die Suppe leider selber auslöffeln. Ich dachte kurz über die Frage nach, konnte mich aber an keine weiteren Verletzungen erinnern.
    „Nein, nicht das ich wüsste. Ich habe mich mal in den Finger geschnitten, aber das war ganz schnell wieder verheilt.“
    Der Große lächelte mich unsicher an und sagte: „Deshalb brauchen wir Sie, Mr. Cunningham. Verstehen Sie? Sie werden nicht krank, weil Sie ein Marsmensch sind. Sie werden auf dem Mars gebraucht!“
    Ich kenne dieses unsichere Lächeln, von meinen Kunden. Wenn sie so lächeln, dann ist der Schuh nicht der Richtige. Dann gehen Sie aus dem Laden, ohne etwas zu kaufen. Meist sehe ich sie dann nie wieder. Aber hier ging es ja nicht um Schuhe, jedenfalls vermutete ich das im Augenblick. „Wozu brauchen Sie mich?“  
    „Sie sollen dort wieder Leben. Eine Familie gründen. Ihre Gene weitergeben.“ Der Große lächelte noch immer, aber das Lächeln kam nicht in seinen Augen an. Das machte mich etwas misstrauisch. Vorsichtig Cunningham, hier ist etwas faul, dachte ich mir.
    „Wissen Sie, ich glaube das würde mir nicht gefallen. Der Mars ist doch sehr weit weg und ich lebe lieber hier. Hier geht es mir gut, verstehen Sie?“
    „Wir brauchen Sie dort. Die Besiedlung läuft nicht in dem gewünschten Ausmaß, wie es notwendig ist. Es werden zu viele Erdenmenschen krank. Wir brauchen echte Marsianer, wie Sie!“
    „Nun ja, ich habe ja immer schon davon geträumt, einmal zu den Sternen zu reisen, aber ich bin ein Schuhverkäufer. Nur ein Schuhverkäufer.“ Vor Aufregung drückte ich jetzt meine Beine ganz fest gegen meinen Koffer. Gut, das ich ihn bei mir hatte.
    „Ihr Land braucht Sie auf dem Mars.“
    Ich wurde richtig unruhig. Wirklich. Natürlich wollte ich meinem Land dienen, das ist ja wichtig. Man muss zu seinem Land stehen, klar, aber hier ging es auch um den Mars. War das dann das Gleiche?
    „Ich soll mein ganzes Leben auf dem Mars bleiben?“
    „Ja, ihr ganzes Leben. Der Mars ist wunderschön!“
    „Und ich komme nicht wieder zurück?“
    Sie schüttelten beide gleichzeitig die Köpfe. Ich war enttäuscht und überlegte. Meine Gehirnzellen ratterten wie ein Glücksspielautomat. Hatte ich hier wirklich eine große Chance? Sollte ich meinem Land auf dem Mars dienen? Ich, Harvey Cunningham, auf dem Mars? Für den Rest meines Lebens und nie wieder zurück zur Erde?
    Da spürte ich meine Kiefermuskeln und meinen Magen. So eine Verspannung hatte ich noch nie gehabt. Ich fühlte mich ganz und gar unwohl. Die ganze Sache wurde mir richtig unheimlich.
    Die beiden Männer sahen mich erwartungsvoll an.
    „Können wir auf Sie zählen?“ fragte Mr. Bley und machte dabei so eine Grimasse, als ob er gleich einen Apfel im Supermarkt stehlen wollte. Jetzt fand ich ihn sehr unsympathisch.
    „Wissen Sie, da ist noch Trixie auf dem Campingplatz. Ich mag sie. Könnte sie

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