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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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nun wohl nichts mehr. Wir werden weder die Zeit noch die Mittel daf ü r haben.
    Selbst die Arbeit hier im Orbit wird neu bestimmt werden m ü ssen, um die Tithonium-Exkursion zu unterst ü tzen. O ’ Hara wird besonders sauer sein – er hat kein Geheimnis daraus gemacht, da ß er gehofft hat, die amerikanischen Politiker w ü rden ihn im Austausch f ü r Waterman auf die Oberfl ä che hinunterschicken.
    Das hat sich jetzt erledigt. Irgendwie ist Waterman der eigentliche F ü hrer des Bodenteams geworden. Er hat den G ö ttern den Blitz gestohlen. Jetzt stellt er sogar mich in den Schatten.
    Dennoch l ä chelte Li die drei Projektleiter auf seinem Monitor weiterhin still an.
    Eine Exkursion zum Boden des Grand Canyon! Der Wissenschaftler in ihm war fasziniert von den M ö glichkeiten. W ä rme und Feuchtigkeit. Vielleicht Leben. Leben! Was f ü r ein Fund das w ä re. Es w ü rde eine neue Geschichtsepoche einl ä uten.
    Trotzdem machte sich der Politiker in ihm Gedanken ü ber die Schwierigkeiten, den Plan zu ä ndern, die Gefahren, die darin lagen, wenn man so k ü hn auf neues Gebiet vorr ü ckte, und die Risiken, die jeden Schritt ins Unbekannte begleiteten.
    Waterman, dachte er. Wenn er nicht w ä re, w ü rde alles glatt und ruhig laufen, genau nach Plan.
    Lis L ä cheln wurde ein wenig breiter. Wie langweilig das w ä re! Au ß erdem – falls irgend etwas schiefgeht, wird man es in erster Linie ihm anlasten und nicht mir.

ERDE
     
    NEW YORK: Edith saß nervös auf dem Rand des aufgepolsterten Stuhls. Howard Francis’ Apartment war viel kleiner, als sie erwartet hatte, kaum mehr als ein Studio. Das sogenannte Schlafzimmer war nur als ein Flügel des einzigen Zimmers; es war verspiegelt, damit es größer wirkte. Die Küchenecke war ein Alkoven mit einer Spüle, einer Mikrowelle und ein paar Schränkchen.
    Der Network-Direktor räkelte sich lässig auf seinem Sofa. Schuhe und Krawatte hatte er abgelegt, der Kopf lag an der Lehne, und er blickte mit halb geschlossenen Augen auf den großen Fernsehschirm. Das Fernsehgerät war das größte Möbelstück in der Wohnung.
    Zwischen den halb zugezogenen Vorh ä ngen des einzigen Fensters im Apartment hindurch sah Edith die verdunkelten Fenster des Network-Nachrichtengeb ä udes. Sie war nicht nur deshalb nerv ö s, weil das Band, das gerade ü ber den Fernseher flimmerte, ü ber ihre zuk ü nftige Karriere entscheiden konnte; es beunruhigte sie, da ß ihr Boss darauf bestanden hatte, sich das Band hier in seinem Apartment anzuschauen und nicht in seinem B ü ro auf der anderen Stra ß enseite.
    Sie hatte sich so schlicht wie m ö glich gekleidet: ein unf ö rmiges Sweatshirt und eine ausgebeulte alte Hose. Er hatte sie ohne Schuhe und mit gel ö ster Krawatte an der T ü r seines Apartments empfangen und bereits ein Glas Wei ß wein in der Hand gehabt.
    Jamies Band dauerte keine zehn Minuten. Als es zu Ende war, schaltete der Fernseher automatisch auf den Nachrichtenkanal um.
    Ihr Boss stellte den Ton ab und sah sie mit schl ä frigem Blick an. Edith fand, da ß er wie eine bet ä ubte Ratte aussah.
    » Ist ja nicht gerade viel, wie? « sagte er tr ä ge.
    Sie war ehrlich ü berrascht. » Nicht viel? Er hat uns mehr ü ber diesen Meteoriteneinschlag erz ä hlt als Kaliningrad und Houston zusammen. Und er hat uns gezeigt, wie es in der Umgebung ihrer Basis aussieht. Er hat uns erz ä hlt, was sie entdeckt haben …«
    » Das meiste davon wissen wir schon aus den offiziellen Berichten. Und deren Bildmaterial war auch besser. «
    » Okay, aber Jamie erz ä hlt uns, da ß er zum Grand Canyon zur ü ckwill. Das steht nicht im Missionsplan. Ich habe nachgesehen. «
    Er setzte sich aufrechter hin. » Wom ö glich Konflikt mit der Flugkontrolle? «
    » Garantiert! «
    Seine Augen wurden gr öß er. » Einzelg ä nger-Wissenschaftler im Kampf mit den Funktion ä ren. Obendrein mit russischen Funktion ä ren. Das w ä re vielleicht was. «
    Edith l ä chelte. » Es ist mehr, als alle anderen haben. «
    » Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich m ö chte nicht, da ß wir uns zu weit aus dem Fenster lehnen. Es k ö nnte uns den Kopf abrei ß en. Wir brauchen mehr als blo ß das Wort dieses einen Burschen. «
    » Ich kann bei ein paar Leuten in Houston nachfragen. Und an Brumado komme ich auch jederzeit ran …«
    » Das glaube ich gern « , sagte er mit einem l ü sternen Grinsen.
    Edith sprang auf. » Ich sollte mich sofort an die Arbeit machen. «
    » Morgen fr ü h « ,

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