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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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als ob es der Welt nie so recht gel ä nge, ihn gl ü cklich zu machen.
    Er sah Gretschko und DiNardo auf sich zukommen und machte mit den Augen sofort eine Geste zu einer leeren Ecke ein St ü ck den Flur hinunter. Wortlos fielen die drei M ä nner in Gleichschritt und entfernten sich von der Menge am Erfrischungstresen: Gretschko mit einem Glas Tee in der Hand, Brownstein mit einer Dose Cola Light, DiNardo mit leeren H ä nden.
    » Wie denken Sie ü ber das alles? « Brownstein sprach zuerst, als sie die Ecke erreichten. Seine Stimme war leise und nerv ö s, wie die eines Verschw ö rers, der Angst hatte, da ß jemand mith ö rte.
    DiNardo machte eine italienische Geste. » Brumado hat unseren Kollegen und Kolleginnen eine Chance gegeben, ihrem Ä rger Luft zu machen, aber jetzt geht selbst ihm allm ä hlich die Geduld aus. «
    » Das ist alles eine idiotische Zeitverschwendung « , sagte Brownstein bitter. » Unsere Regierung hat ihre Entscheidung schon l ä ngst getroffen. «
    » Und sie gef ä llt Ihnen nicht? « fragte Gretschko.
    » Ich mag es nicht, wenn wissenschaftliche Entscheidungen in Washington getroffen und mir dann einfach aufs Auge gedr ü ckt werden. «
    » Aber vielleicht ist es eine gute Entscheidung « , sagte DiNardo. » Schlie ß lich ist der Canyon ein au ß erordentlich interessantes Gebiet. Wenn es nach mir gegangen w ä re, dann w ä ren die Teams auf dem Boden des Canyons gelandet. «
    » Viel zu riskant f ü r die erste Mission « , erkl ä rte Gretschko kategorisch.
    » Ich war damals anderer Meinung, und das bin ich auch jetzt noch « , sagte DiNardo ohne eine Spur von Verbitterung.
    » Wissenschaftlich mag sie in Ordnung sein « , sagte Brownstein. » Was mich wurmt, ist die politische Seite. Wenn wir zulassen, da ß die Politiker sich ü ber unsere Beschl ü sse hinwegsetzen …«
    » Aber deshalb ist diese Konferenz doch einberufen worden « , unterbrach ihn DiNardo. » Damit wir Wissenschaftler unsere Entscheidung treffen und die Politiker dann davon unterrichten k ö nnen. «
    » Ist doch egal, welche Entscheidung wir treffen. Dieser verdammte Indianer wird nach Tithonium fahren, ob es uns pa ß t oder nicht. «
    » Sie meinen Doktor Waterman. «
    » Ja, richtig. Waterman. «
    » Aber wenn diese Konferenz einhellig gegen eine Ä nderung des Missionsplans votiert « , sagte Gretschko, » wird das die Politiker zwingen, sich die Sache noch einmal zu ü berlegen. «
    » Nein, wird es nicht. Die Japse haben dem neuen Plan auch schon zugestimmt. «
    » Tats ä chlich? «
    Brownstein nickte grimmig. » Tanaka hat im selben Flugzeug gesessen wie ich. Er war zuf ä llig gerade am CalTech, als die Konferenz einberufen wurde. Er hat mir erz ä hlt, da ß Tokio und Washington sich darauf geeinigt haben, ihr Okay zu dem Tithonium-Abstecher zu geben. «
    » Ohne ihre eigenen Wissenschaftler oder Missionsleiter zu konsultieren? « Gretschko schien schockiert zu sein.
    » Das Thema ist vom Tisch « , sagte Brownstein. » Wir holen uns hier blo ß einen runter. «
    DiNardo hob leicht die Augenbrauen.
    » Sofern wir nicht beschlie ß en, uns dagegen zu wehren « , f ü gte Brownstein hinzu.
    » Nein « , sagte der Priester.
    Die beiden anderen M ä nner starrten ihn an. Brownstein knurrte beinahe: » Wollen Sie sich tats ä chlich von so einem ignoranten Haufen von Politikern sagen lassen, was wir tun sollen? «
    » In diesem Fall schon. «
    Brownstein sch ü ttelte den Kopf, eher zornig als traurig. Gretschko fragte: » Warum? «
    » Es gibt mindestens zwei triftige Gr ü nde, sich dieser Entscheidung nicht zu widersetzen. «
    » Ich will verdammt sein, wenn ich auch nur einen sehe « , sagte Brownstein. » Wenn wir den Politikern das durchgehen lassen, werden sie uns demn ä chst noch sagen, wie wir unsere Schuhe zubinden sollen! «
    » Als Geologe « , sagte DiNardo, » bin ich mit Waterman einer Meinung. In Anbetracht der begrenzten Zeit und der Beschr ä nkungen in bezug auf die Ausr ü stung und die Vorr ä te dieser Mission ist der Canyon das denkbar beste Ziel. «
    » Und die Vulkane sollen g ä nzlich ausgelassen werden? « fragte Gretschko. Sein d ü nnes kleines L ä cheln schien Brownstein zu irritieren.
    » Falls wir uns f ü r eins von beidem entscheiden m ü ssen, w ü rde ich sagen, ja, lassen wir die Vulkane ganz aus. Ich glaube aber, da ß wir zumindest eine fl ü chtige Erkundung des Pavonis Mons vornehmen k ö nnen. Wenigstens ein paar Tage. «
    » Das ist Ihre berufliche

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