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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Ressourcen nutzen. Wir wissen jetzt, da ß es geht.
    Die Einstellungen der Forscher hatten sich in den f ü nf Wochen auf dem Mars ver ä ndert. Jamie war zwar nach wie vor der Au ß enseiter, der Einzelg ä nger, aber nun lag es daran, da ß er der stillschweigend anerkannte F ü hrer der Gruppe war. Er war nicht mehr der Ersatzmann, den man wie aus einem nachtr ä glichen Einfall heraus in letzter Minute ins Team aufgenommen hatte. Die anderen elf widmeten ihre Arbeit jetzt gr öß tenteils dem Ziel, die bevorstehende Exkursion zum Tithonium Chasma zu einem Erfolg zu machen.
    Patel war immer noch m ü rrisch und w ü tend dar ü ber, da ß seine Exkursion zum Pavonis Mons abgek ü rzt worden war. Er besch ä ftigte sich damit, die Proben zu analysieren, die sie bei ihrem kurzen Streifzug gesammelt hatten. Die Datierung, die sich aus den Uran-Blei-Proben ergab, stimmte nicht mit jener ü berein, die von den Kalium-Argon-Messungen stammte. Patel und Naguib verbrachten ihre gesamte Freizeit mit dem Versuch herauszufinden, warum nicht. Wosnesenski, der wegen der umfangreichen Ä nderungen im Plan anfangs m ü rrisch und mi ß mutig gewesen war, hatte sich allm ä hlich f ü r die Idee erw ä rmt. W ä hrend der letzten beiden Wochen hatte er beinahe eine gewisse Jovialit ä t entwickelt. Jamie erkannte, da ß unter all dem Pflichtbewu ß tsein ein Mensch steckte, der gern seinen Spa ß hatte.
    Toshima arbeitete eng mit Jamie zusammen. Sie holten so viele Informationen, wie sie nur konnten, aus den Daten ü ber die Grabenregion, die die geologischmeteorologischen Baken anh ä uften. Connors, Mironow und Abell steuerten abwechselnd die RPVs durch den Canyon und kartierten ihn mit einer Aufl ö sung bis hinunter zu ein paar Zentimetern.
    Joanna und Ilona verbrachten ihre Zeit damit, die biologischen Experimente vorzubereiten, die sie in dem Canyon ausf ü hren wollten, auf der Talsohle unter diesen Nebelschleiern, wo es W ä rme gab und die Aussicht bestand, Leben zu finden. Die beiden w ü rden mit Jamie und Connors im Rover fahren; Monique w ü rde hier in der Basis bleiben. Jamie machte sich Gedanken dar ü ber, wie es mit Joanna und Ilona im Rover sein w ü rde. Da hockte man ziemlich dicht aufeinander. Sie gingen jetzt durchaus freundschaftlich miteinander um, aber welche Probleme mochten sich ergeben, wenn sie beide zehn Tage lang zusammen im Rover eingesperrt waren?
    Jamie hatte Ilona auf ihre ablehnende Schroffheit gegen ü ber den Russen angesprochen. Sie hatte mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem hochm ü tigen kleinen L ä cheln reagiert.
    » Ich meine es ernst, Ilona « , hatte er gesagt. » Du mu ß t aufh ö ren, Mikhail zu piesacken. Und Alex. Das mu ß aufh ö ren. «
    » Ist das ein Befehl, Captain? « Sie sah Jamie mit gl ü henden Augen an.
    » Ich w ü nschte, ich k ö nnte es dir befehlen « , erwiderte er. » Ich w ü nschte, ich h ä tte die Macht, dein Verhalten zu ä ndern. «
    » Die hast du aber nicht. Niemand hat sie. « Ilona atmete leicht ein. Es war beinahe ein Seufzer. » Nicht mal ich selbst. «
    Und dann war da Tony. Etwas an dem englischen Arzt beunruhigte Jamie. Im Lauf der Wochen war Tony – wie sollte man es beschreiben? – m ü rrisch geworden. Verschlossen. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, dachte Jamie. Tony sah aus wie eh und je: gepflegt, attraktiv und elegant, sogar in den Projektoveralls. Aber er benimmt sich nicht mehr so wie zur Zeit der Landung. Er ist stiller, er redet nicht mehr so viel, und wenn er es tut, dann hat er nicht mehr so viel Pep wie fr ü her. Irgend etwas stimmt nicht. Tony ist distanziert. Kalt. Beinahe feindselig.
    Hat Ilona wieder auf ihm herumgehackt, weil er die Kuppel nie verl äß t? Dann sch ü ttelte er den Kopf. Vielleicht liegt es an mir. Vielleicht bilde ich es mir nur ein. Ich bin so mit den Vorbereitungen f ü r diese Exkursion besch ä ftigt, da ß ich nicht mehr viel Zeit f ü r Tony ü brig gehabt habe. Kann auch sein, da ß es ihm nicht gutgeht.
    » Brauchen Sie Hilfe? «
    Jamie blickte auf und sah Wosnesenski vor sich stehen, ein entspanntes L ä cheln auf dem Gesicht. Mikhail rasierte sich jeden Morgen, aber sein dunkler Bart verschwand niemals ganz.
    » Danke. Ich glaube, ich komme schon klar. «
    Jamie war in seiner Kabine bereits in den von Schl ä uchen durchzogenen Unteranzug geschl ü pft. Jetzt zw ä ngte er die Beine in die untere H ä lfte seines Raumanzugs.
    » Warum gehen Sie hinaus? « Wosnesenski begann, seinen

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