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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Herz h ä mmerte ihm in den Ohren, und dennoch war er entt ä uscht. Wie ein Kind, das gerade die Schrecknisse seiner ersten Achterbahnfahrt hinter sich gebracht hatte und dann traurig ist, da ß sie vorbei war.
    Weit unten sah er die winzige Gestalt eines Mannes, der einen schmutzigwei ß en Fallschirm einsammelte.
    Ich hab ’ s getan! dachte Jamie. Ich bin gesprungen. Er wollte einen echten indianischen Siegesschrei aussto ß en.
    Aber der n ü chterne Teil seines Verstandes warnte ihn: Du mu ß t erst noch landen, ohne dir die Kn ö chel zu brechen. Oder den verdammten Schnitt aufzurei ß en.
    Der Boden raste ihm jetzt wirklich entgegen. Entspann dich. Beuge die Knie. La ß die Beine den Sto ß absorbieren.
    Er schlug schwer auf, ü berschlug sich zweimal und sp ü rte dann, wie der hei ß e Wind an seinem gebl ä hten Fallschirm zerrte. Pl ö tzlich war Zawgorodny neben ihm und zog an den Leinen, und der andere Kosmonaut schlang seine Arme um den Fallschirm wie ein Mann, der eine Tonne Einwickelpapier wieder in die Schachtel zu stopfen versucht.
    Jamie stand mit weichen Knien auf. Sie halfen ihm, aus den Fallschirmgurten zu schl ü pfen. Das Flugzeug kreiste tr ä ge ü ber ihnen.
    » Gut gemacht « , sagte Zawgorodny, der jetzt breit l ä chelte.
    » Wie sind Sie so schnell runtergekommen? « fragte Jamie.
    » In freiem Fall, an Ihnen vorbei. Haben Sie mich nicht gesehen? Ich war wie eine Rakete! «
    » Juri ist n ä mlich Freifall-Meister « , sagte der andere Kosmonaut.
    Das Flugzeug kam mit ausgefahrenen Klappen und hustenden Motoren herunter. Seine R ä der setzten auf dem Boden auf und wirbelten enorme Staubwolken hoch.
    » Und jetzt fliegen wir nach Muschestwo? « erkundigte sich Jamie bei Zawgorodny.
    Der Russe sch ü ttelte den Kopf. » Wir haben schon gefunden. Muschestiwo bedeutet auf Englisch Mut. Sie haben Mut, James Waterman. Ich bin froh. «
    Jamie holte tief Luft. » Ich auch. «
    » Wir vier « , sagte Zawgorodny, » wir fliegen nicht zum Mars. Aber einige Freunde von uns. Wir lassen nicht zu, da ß jemand, der keinen Mut hat, zum Mars fliegt. «
    » Wie k ö nnt ihr … ? «
    » Andere pr ü fen Ihr Wissen, Ihre Gesundheit, wie Sie mit n ö tigen Ger ä ten zurechtkommen. Wir pr ü fen Mut. Niemand ohne Mut fliegt zum Mars. W ü rde Gefahr f ü r unsere Kosmonautenfreunde bedeuten. «
    » Muschestwo « , sagte Jamie.
    Zawgorodny lachte und klopfte ihm auf den R ü cken, und sie machten sich auf den Weg ü ber den kahlen, staubigen Boden zu dem wartenden Flugzeug.
    Muschestwo, wiederholte Jamie im stillen. Ihre Version eines heiligen Rituals. Wie ein Reinigungsritus der Navajos. Ich bin jetzt einer von ihnen. Ich habe es ihnen bewiesen. Ich habe es mir bewiesen.

SOL 1
    ABEND
     
    Die Kuppel war optimal angelegt. Am äußeren Rund lagen sich die beiden Luftschleusen gegenüber, das gesamte Lebenserhaltungssystem war in der Mitte, und in der einen Hälfte befanden sich die bogenförmig angeordneten, exakt aufgeteilten kleinen Zellen für jedes der zwölf Mitglieder des Teams. Mit ihren zwei Meter hohen Plastiktrennwänden hatten sie gewisse Ähnlichkeit mit einer Reihe von Büroalkoven in einer Bank, die mit lauter Basketballspielern besetzt waren. Die Psychologen hatten darauf bestanden, daß die hohen Trennwände in kühlen Pastelltönen gehalten wurden. Jamie hätte die lebhaften, warmen Töne seiner Wüstenheimat vorgezogen. Wir werden hier alle Wärme brauchen, die wir kriegen können, dachte er.
    Zwei telefonzellengroße Badenischen schlossen die Privatkabinen zu beiden Seiten ab. Deren Benutzungsplan würde ein ziemliches Problem werden.
    Um das Zentrum der Kuppel herum waren Gemeinschaftsr ä ume gruppiert: eine Komb ü se; eine Messe, nicht mehr als ein Trio von Tischen mit zierlichen, der Marsschwerkraft angemessenen St ü hlen aus leichtem Plastik; und ein Kommunikationszentrum mit Tischcomputern und Bildschirmen. Die Arbeitspl ä tze der einzelnen Wissenschaftler reihten sich an der kreisf ö rmigen Au ß enwand auf. Alle Wissenschaftler waren selbst daf ü r zust ä ndig, ihre Ausr ü stung auszupacken und sich ihren Arbeitsplatz einzurichten. Der gr öß te Teil ihrer Ausr ü stung war noch oben im Orbit; der zweite Lander w ü rde ihn mitbringen.
    Nach ihrem langen Arbeitstag begannen die vier Wissenschaftler und die beiden Astronauten, ihre Tornister abzulegen und sich aus den Raumanz ü gen zu sch ä len, die sie seit ü ber zwanzig Stunden trugen.
    Gleich darauf lagen die Anz ü

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