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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Sprechfunk oder die Computerverbindung. Deren Antennen liegen flach am Dach an. Wir k ö nnen uns per Modem unterhalten, wenn es sein mu ß.«
    » Ich verstehe. «
    Connors verabschiedete sich und drehte sich dann zu der Schalterreihe links neben sich um. Durch das schrille Heulen des Windes h ö rte Jamie das leise Klicken eines Kippschalters, dann das Summen eines Elektromotors ü ber ihnen.
    » Die Antenne ist genau ü ber dem Cockpit. Wenn sie einen Blitzstrahl anzieht, k ö nnten wir gebraten werden. «
    Das Summen des Elektromotors wurde zu einem schnarrenden Brummen.
    » Mist, verdammter! Sie klemmt. Der Schei ß -Staub mu ß in die Gelenke geraten sein. « Connors bet ä tigte mehrmals den Schalter. Seine sonstige Gelassenheit wich frustriertem Zorn. Der Motor winselte und m ü hte sich ab. Kopfsch ü ttelnd sagte Connors: » Ist genau in der Mitte steckengeblieben. Den Satelliten erreichen wir damit nicht mehr, aber sie ragt immer noch so weit raus, da ß sie einen Blitz anziehen kann. So ein verfluchtes, nutzloses St ü ck Schrott! « Er schlug mit der Faust auf die Tafel.
    » Aber sie ist geerdet « , sagte Jamie, halb als Frage.
    » Ja, aber wer wei ß denn, wieviel Saft so ein marsianischer Blitz hat? «
    Jamie schaute zu den dunklen Wolken hinaus, die am Cockpit vorbeiflogen, und sagte leise: » Wollen wir hoffen, da ß wir ’ s nicht rausfinden m ü ssen. «
    » M ö chte wissen, was der Staub sonst noch alles kaputtmacht, verdammt noch mal. «
    Jamie merkte, wie seine Augenbrauen in die H ö he gingen.
    » Die R ä der, zum Beispiel « , schimpfte Connors. » Kann sein, da ß wir zur Kuppel zur ü cklaufen m ü ssen. «
    Jamie sah den schwarzen Astronauten genauer an. Es sah Connors gar nicht ä hnlich, da ß er so verbittert herumjammerte. Das Gesicht des Mannes gl ä nzte vor Schwei ß . Seine Wangen wirkten eingefallen, seine blutunterlaufenen Augen lagen tief in den H ö hlen.
    » Vielleicht sollten wir noch mal eine Dosis von diesem Antibiotikum nehmen « , schlug Jamie vor.
    Connors klopfte auf das Display der Digitaluhr und sagte gereizt: » Nicht vor siebzehn Uhr. Anweisung vom Doktor. «
    Sie h ö rten die Schritte beide im selben Moment und drehten sich in ihren Sitzen um. Joanna kam durch die ganze L ä nge des Kommandomoduls beinahe auf sie zugelaufen. Ihr herzf ö rmiges Gesicht war ausgezehrt, aber sie trug das strahlendste L ä cheln zur Schau, das Jamie jemals bei ihr gesehen hatte.
    » Wir haben es! « rief sie. » Lebende Organismen! In den Steinen! «
    So schnell Connors ’ Fliegerreflexe auch waren, Jamie kam als erster vom Sitz hoch. Seine Kehle war so eng, da ß er kein Wort herausbekam, aber er stapfte hinter Joanna her durch das Modul und schl ü pfte geduckt durch die Luke der Luftschleuse. Connors folgte ihm auf den Fersen.
    Ilona hockte halb zusammengesunken ü ber dem Lichtmikroskop, das die einzige Beleuchtung im Labormodul darstellte. Im Profil sah sie vor dem hellen wei ß en Licht v ö llig entkr ä ftet aus, ersch ö pft wie eine Frau, die gerade ein Kind zur Welt gebracht hatte.
    Sie l ä chelte matt zu Jamie hinauf.
    » In den Steinen « , sagte Joanna. Ihre Stimme war ein ehrf ü rchtiges Fl ü stern. » Genau wie du in McMurdo gesagt hast …«
    Jamie merkte, da ß er Ilona anstarrte. Sie sah furchtbar schwach aus.
    » Es ist so etwas Ä hnliches wie eine terrestrische Flechte « , erkl ä rte Joanna, ohne ihre Kollegin zu beachten. » Sie haben eine harte Silikatschale, die sie vor der K ä lte sch ü tzt, aber die Schale ist wasserdurchl ä ssig. Und es sind Fenster drin, die das Sonnenlicht durchlassen. « Ihre Worte ü berschlugen sich beinahe. » Wir glauben, da ß die Fenster haupts ä chlich im Infrarotbereich transparent sind, aber offenbar lassen sie in gewissem Ma ß auch sichtbare Wellenl ä ngen passieren. Das Wasser in ihrem Innern ist anscheinend mit einer Form von Alkohol versetzt, einem nat ü rlichen Frostschutzmittel. Bei Nacht oder immer dann, wenn die Temperatur so stark absinkt, da ß ihr Frostschutz kristallisiert, treten sie aller Wahrscheinlichkeit nach in einen Ruhezustand ein, und sie werden wieder aktiv, wenn die Temperatur soweit ansteigt, da ß sich ihr Frostschutz verfl ü ssigt. Es ist eindeutig! Es ist real! Sieh selbst! «
    Ilona schaffte es, ihren Stuhl ein bi ß chen beiseite zu r ü cken, so da ß Jamie sich ü ber das Mikroskop beugen konnte. Er sah ein paar Farbflecken, leicht violette kreisrunde Gebilde, die mit F ä den in

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