Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
einem helleren, bl ä ulichen Ton vernetzt waren.
    » Ich dachte, sie w ä ren orange. «
    » Sind sie auch « , sagte Ilona leise. » Wir haben sie f ü rs Mikroskop gef ä rbt. «
    » Sie nehmen Farbstoffe auf die gleiche Weise auf wie irdisches Gewebe! « Joanna war immer noch aufgeregt und in Hochstimmung. » Sie polarisieren das Licht genauso wie irdische Organismen! Sie m ü ssen also auf derselben Art von Nukleins ä uren und Proteinen basieren! «
    » Es ist noch zu fr ü h, das zu sagen « , verbesserte Ilona mit leiser Stimme.
    Jamie sp ä hte immer noch ins Mikroskop. Marsianische Organismen. Lebewesen vom Mars.
    » Sie sind wie die Krustenthalli der Antarktis « , h ö rte er Joannas Stimme an seinem Ohr. » Siehst du die ä u ß ere Rinde und dann die Algenschichten? «
    » Die violetten Dinger? «
    » Ja. « Sie lachte sogar, mit zittriger Stimme. » Die violetten Dinger. Sie sind lebendig, Jamie. «
    Er richtete sich auf und gab Connors Gelegenheit, mit zusammengekniffenen Augen ins Mikroskop zu schauen.
    » Es ist Leben, Jamie « , sagte Joanna ersch ö pft, aber triumphierend. » Es ist nur eine Flechte, und sie d ü rfte sich fast die ganze Zeit im Ruhezustand befinden. Aber sie ist lebendig, und sie ist auf dem Mars beheimatet. «
    » Wir haben es geschafft! « Trotz Ilonas Ersch ö pfung klang ihre Stimme freudig. » Wir haben Leben auf dem Mars gefunden. «
    » Ja, das habt ihr wohl « , sagte Jamie. Er zitterte innerlich. Ihre Entdeckung fl öß te ihm Ehrfurcht ein.
    Connors grinste die Frauen an. » Daf ü r kriegt ihr den Nobelpreis! «
    » Ja, ja « , sagte Joanna. » Das glaube ich auch. Aber was hei ß t das schon? Das ist jetzt alles v ö llig bedeutungslos. Deswegen sind wir hergekommen! Wir haben gefunden, was wir gesucht haben. Was immer auch von nun an passiert, es ist ohne Bedeutung. «
    Ilona sank pl ö tzlich an Jamies Schulter und suchte dort Halt. Jamie merkte, wie sie erschlaffte und zusammenbrach.
    Drau ß en schrie der Sturm.

ERDE
     
    WASHINGTON: Edith stand neben Alberto Brumado, als der Anruf kam.
    Sie waren nach dem Abendessen in Georgetown gerade in das rote Backsteinhaus zurückgekommen. Edith wußte instinktiv, daß der Mann es jetzt bei ihr versuchen würde. Wie sie darauf reagieren würde, wußte sie allerdings noch nicht. Brumado war nett, intelligent, sanft und auf eine schüchterne, jungenhafte Weise sogar liebenswürdig.
    Sie fragte sich, wie er wohl im Bett sein w ü rde. Und sie ertappte sich auch bei der Ü berlegung, ob Jamie mit seiner Tochter schlief.
    Aber das Telefon unterbrach Brumado, als er gerade Osborne Brandy in zwei Gl ä ser einschenkte. Er durchquerte das von B ü cherregalen ges ä umte Wohnzimmer und nahm das Telefon auf.
    »Ja, höchstpersönlich… Oh, hallo, Jeffrey, wie…?« Brumados Gesicht wurde weiß. »Was? Wirklich? Ist das sicher?« Er verfiel in brasilianisches Portugiesisch und ratterte ein paar Sätze herunter. Dann merkte er es und schaltete atemlos wieder auf Englisch um. »Ja, ja, ja. Ich bin gleich da. Sobald ich ein Taxi bekomme. Ja. Danke! Danke, daß Sie mich angerufen haben! Ich komme auf jeden Fall!«
    Wenn er nicht von einem Ohr zum anderen gegrinst hätte, wäre Edith überzeugt gewesen, daß die Marsforscher eine Katastrophe ereilt hatte.
    Er schaute durchs Zimmer zu ihr her ü ber. » Sie haben lebende Organismen auf dem Mars gefunden. Meine Tochter hat die Entdeckung gemacht! «
    Edith stie ß ein texanisches Kriegsgeheul aus, lief zu ihm und fiel ihm um den Hals. Er legte ihr die Arme um die Taille, und sie k üß ten sich wie Fremde am Silvesterabend.
    » Ich mu ß ein Taxi rufen « , sagte er dann. » Wir werden im NASA-Hauptquartier erwartet. «
    » Ich mu ß meinem Boss Bescheid sagen! « rief Edith.
    » Die Medien werden alle unterrichtet. « Brumado tippte mit einer zitternden Hand aufs Telefon ein. » Sie haben f ü r Mitternacht eine Pressekonferenz anberaumt. «
    W ä hrend er auf und ab marschierte und ungeduldig auf das Taxi wartete, rief Edith den Direktor des Networks in seinem Apartment in Manhattan an.
    » Hier ist der automatische Anrufbeantworter …« meldete sich eine Maschine.
    Edith war einen Moment lang frustriert, dann begann sie zu lachen. Als der Piepton erklang, rief sie ins Telefon: »Hier ist Edie Elgin. Ich bin mit Alberto Brumado in der Bundeshauptstadt, und sobald das Taxi hier ist, fahren wir zum NASA-Hauptquartier. Man hat Leben auf dem Mars gefunden, mein Lieber! Und Sie waren nicht

Weitere Kostenlose Bücher