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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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ein dumpfes Unwohlsein qu ä lte, das ihn verdrossen und reizbar machte.
    » Danke « , sagte Jamie leise zu seinem frisch rasierten Konterfei im Metallspiegel des Waschraums. » Das hab ich gebraucht. « Das Gesicht, das ihn ansah, war ausgemergelt, mit roten Augen und tiefen Mulden unter den hohen Wangenknochen. Du verwandelst dich in ein Bleichgesicht, sagte Jamie zu ihm.
    Joanna schien ebenfalls noch ersch ö pfter zu sein als zuvor, und Ilona schaffte es kaum, sich von ihrer Liege zu erheben und in den Waschraum zu gehen. Nach einem Fr ü hst ü ck in gedr ü ckter Atmosph ä re begleitete Jamie Connors trotz der milden Proteste des Astronauten nach drau ß en.
    » Es wird keine Pressekonferenz geben, solange die Antenne nicht repariert ist « , erkl ä rte Jamie. » Es gibt also keinen Grund, weshalb ich drinbleiben sollte. «
    Er hatte den Eindruck, da ß der Astronaut zu schwach war und zu starke Schmerzen hatte, um mit ihm zu diskutieren. Jamie war selbst ausgelaugt und m ü de. Der n ä chtliche Schlaf hatte seine Kr ä fte nicht wiederhergestellt. Der unbestimmte Schmerz, der ihn seit zwei Tagen peinigte, war schlimmer geworden; jeder Muskel in seinem K ö rper f ü hlte sich ü beranstrengt an.
    Morgendliche Dunstschleier hingen in der Luft, als sie aus der Luftschleuse traten. Kalte graue Nebelranken drifteten vorbei, so langsam wie sich entfernende Geister. Woher kommt die Feuchtigkeit, fragte sich Jamie erneut. Sie wird jeden Tag erg ä nzt. Sie verdunstet, wenn sie mit der Sonne in Ber ü hrung kommt, und dann bildet sich am n ä chsten Morgen neuer Nebel. Warum? Auf welche Weise?
    Connors beachtete den Nebel nicht. » Sieht aus, als m üß ten wir ein bi ß chen graben. «
    An der Luvseite des Rovers t ü rmte sich der Sand fast bis zum Dach. Das Fahrzeug war geradezu begraben in so feinem, lockerem Staub, da ß er in pulvrigen Wolken aufwallte, als die beiden M ä nner in ihren Anz ü gen hineintraten.
    » Gut, da ß die Luke auf der gesch ü tzten Seite ist « , sagte Jamie.
    » Ich glaube nicht, da ß der Sand schwer genug w ä re, um sie verschlossen zu halten « , sagte Connors, w ä hrend sie durch die pulvrigen Verwehungen stapften und mit ihren Stiefeln bei jedem Schritt Staubwolken aufwirbelten. » Wir h ä tten sie problemlos aufdr ü cken k ö nnen, jede Wette. «
    Vielleicht, dachte Jamie.
    Connors kletterte langsam und unbeholfen die Leiter hinauf, die gleich hinter der Kanzel des Cockpits in die Seitenwand des Kommandomoduls eingelassen war, und untersuchte die Mikrowellenantenne.
    » Genau, wie ich ’ s mir gedacht habe « , h ö rte Jamie, der am Fu ß der Leiter wartete, in seinen Helmlautsprechern. » Der gottverdammte Staub ist unter den Dichtungsring eingedrungen … o Schei ß e, ich glaub ’ s einfach nicht, da ß ich das getan habe! «
    » Was ist? Alles in Ordnung mit Ihnen? «
    » Ja. Ich bin nur bl ö d, das ist alles. Ich hab versucht, den Staub aus der Dichtung zu pusten. «
    Connors schimpfte vor sich hin. Dann begriff Jamie: » Mit dem Helm auf dem Kopf! «
    » Hab mir die Sichtscheibe ordentlich eingenebelt. «
    » Schalten Sie das Gebl ä se h ö her. «
    » Schon geschehen. Sie wird schon wieder klar. «
    Connors kam herunter und ging zum ä u ß eren Ger ä tefach im Labormodul, um Werkzeug zu holen: eine feine Drahtb ü rste und eine Schaufel. Ein paar Minuten sp ä ter hatte er den Antennenaufsatz vom Staub befreit.
    Ü ber Helmfunk baten sie Joanna, die Bildfernsprechverbindung zu testen. Sie sahen, wie der Antennenarm ausklappte; dann drehte sich die Sch ü ssel langsam, bis sie sich auf das ü ber dem Ä quator kreisende Raumschiff eingestellt hatte. Joanna gab durch, da ß es ihr ohne Schwierigkeiten gelungen war, Kontakt mit der Kuppel aufzunehmen.
    » Wosnesenski sagt, die Pressekonferenz f ä ngt in einer Stunde an, wenn wir bis dahin soweit sind « , meldete sie.
    » Kinderspiel « , sagte Connors.
    Jamie grunzte in sich hinein. Er schwitzte in seinem Anzug schon jetzt heftig und war sicher, da ß es Connors ebenso ging.
    » Sie steigen jetzt wieder ein « , sagte der Astronaut zu Jamie. » Ich gehe auf die andere Seite und grabe eins der R ä der aus. Mal sehen, ob wir wegkommen, ohne da ß ich die anderen auch noch ausbuddeln mu ß.«
    » Ich kann Ihnen helfen. «
    » Nein, ist schon gut. Dieses Zeug ist so locker, da ß man es mit einem Kleiderbesen wegfegen k ö nnte. Wenn ich Hilfe brauche, sage ich Ihnen Bescheid. Vielleicht machen wir nach der

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