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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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immer noch fast wie ein Kind aus. Zarte kleine H ä nde, gro ß e, tiefbraune Augen. Aber ihr K ö rper in dem figurbetonten Overall hatte nichts Kindliches. In seinem Innern regte sich etwas, als er durch die T ü r eintrat und unbeholfen vor ihr stehenblieb.
    » Ich war gerade dabei, einen Brief an meinen Vater zu schreiben und ihm zu erz ä hlen, was Sie da drau ß en auf dem Gletscher getan haben « , sagte sie. » Ich wollte Ihnen daf ü r danken. «
    » F ü r das, was ich getan habe? «
    Joanna blickte l ä chelnd zu ihm auf, und Jamie bemerkte, wie sinnlich ihre Lippen waren.
    » Sie h ä tten schon Stunden fr ü her den Hubschrauber rufen k ö nnen, damit er uns abholt. Sie haben gesehen, wie schlecht es mir ging. «
    Er wu ß te nicht, was er sagen sollte. Seine H ä nde waren auf einmal so ungelenk, als w ü rden sie in Boxhandschuhen stecken. Er entschied sich schlie ß lich daf ü r, die Daumen in die Taschen seiner Jeans zu haken.
    » Wenn man uns fr ü her vom Gletscher h ä tte abholen m ü ssen « , fuhr Joanna mit ihrer fl ü sternden Stimme fort, » h ä tte ich meine Hoffnungen begraben k ö nnen, ins erste Team zu kommen. Und Doktor Hoffmann vielleicht auch. «
    » Nicht unbedingt « , murmelte Jamie.
    » Ich wei ß es zu sch ä tzen, da ß Sie bei mir geblieben sind und mich auf diese Weise besch ü tzt haben. «
    Er zuckte die Achseln.
    » Es w ü rde meinem Vater das Herz brechen, wenn ich nicht zum ersten Team geh ö ren w ü rde « , sagte sie leise. » Er hat sich so sehr gew ü nscht, selber zum Mars fliegen zu k ö nnen. Wenn ich ihn entt ä usche …«
    Jamie wollte sie an den Schultern packen, sie an sich ziehen und k ü ssen. Statt dessen h ö rte er sich sagen: » Sie h ä tten uns den Hubschrauber sowieso geschickt, weil dieser Sturm auf uns zukam. «
    » Ja. Vielleicht. « Ihr Blick lie ß ihn nicht los.
    » Der … ä h … Meteorit scheint tats ä chlich vom Mars zu kommen « , sagte Jamie. » Das richtige Mengenverh ä ltnis von Edelgasisotopen, dazu ein hoher Gehalt an Pyroxenen. «
    Ihre Brauen gingen leicht nach oben. » Organische Stoffe? «
    » Dorothy Loring schneidet gerade ein paar d ü nne Scheiben f ü rs Mikroskop heraus. «
    Joanna drehte sich zu ihrem Schreibtisch um, schaltete den Laptop aus und sagte: » Ich mu ß ins Labor. Sie h ä tte mir Bescheid sagen sollen. «
    Jamie wich zur T ü r zur ü ck, als sie den Kasten mit den winzigen Floppy Disks auf ihrem Schreibtisch durchging, eine herauszog und sie in die Tasche ihres Overalls steckte.
    Dann sah sie Jamie an, als h ä tte sie vergessen, da ß er bei ihr im Zimmer war. » Ich m ö chte Ihnen wirklich daf ü r danken, da ß Sie mir geholfen haben. Das war wirklich sehr nett von Ihnen. «
    »De nada.«
    Sie kam um den Schreibtisch herum und blieb einen halben Schritt vor ihm stehen. »Es war sehr wichtig für mich.«
    Jamie schaute in ihre erhobenen, dunklen Augen und strich ihr mit den Fingerspitzen unsicher und z ö gernd ü ber die weiche Wange.
    Joanna zuckte zusammen und wich von ihm zur ü ck. Ihr Gesicht r ö tete sich. » Das d ü rfen Sie nicht! «
    » Ich wollte nicht …«
    Sie sch ü ttelte den Kopf. » Wir k ö nnen uns nicht emotional engagieren. Das wissen Sie. Man w ü rde uns niemals mitfliegen lassen, wenn man der Meinung w ä re …«
    » Tut mir leid « , sagte Jamie. » Ich wollte Sie nicht ver ä rgern. «
    » Es ist nur …« Joanna h ä tte beinahe die H ä nde gerungen. » Ich kann mich mit niemandem einlassen, Jamie. Nicht jetzt. Das verstehen Sie doch, oder? Es w ü rde alles kaputtmachen. «
    » Sicher « , sagte er, » ich verstehe. «
    Sie sprach nicht mehr davon, ihren Vater anzurufen. Sie machte sich keine Gedanken mehr ü ber Ungerechtigkeiten oder dar ü ber, da ß sie Alberto Brumados Schachfigur war. Und es hat keinen Sinn, da ß sie etwas mit einem Burschen anf ä ngt, der nicht ins Team kommen wird, sagte sich Jamie im stillen.
    » Ich mu ß jetzt ins Labor « , erkl ä rte Joanna.
    Er trat beiseite und lie ß sie vorbei, ging dann in den schmalen Flur hinaus und sah ihr nach, als sie zum Labor eilte.
    Beim Abendessen im vollen Speisesaal hielt Joanna Abstand von ihm. Als die anderen ihn dazu begl ü ckw ü nschten, da ß er einen Stein vom Mars gefunden hatte, der tats ä chlich eine Spur organischer Stoffe enthielt, murmelte Jamie ein Dankesch ö n in sich hinein und erkl ä rte ihnen, er habe Gl ü ck gehabt.
    »Ihnen ist natürlich klar«, sagte Hoffmann, der Jamie am

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