Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Zu­satz­ge­rä­te ar­bei­te­ten ein­wand­frei.
    Die Schirm­ga­le­rie um­lief die hal­be Run­dung der Kom­man­do­zen­tra­le. Mir war, als sä­he ich durch ei­ne große Fens­ter­front.
    Die au­to­ma­ti­schen Or­tungs­an­la­gen des Schif­fes ga­ben Alarm. Die an­fäng­li­chen Grün­wer­te wech­sel­ten über gelb bis hell­rot. Das war für die Mar­sia­ner der Be­ginn der höchs­ten Ge­fah­renstu­fe ge­we­sen.
    Wenn sich al­le Vor­aus­be­rech­nun­gen er­füll­ten, muß­te der An­griff an der Gren­ze zwi­schen der sicht­ba­ren Vor­der­sei­te und der von der Er­de aus nicht zu be­ob­ach­ten­den Rück­sei­te des Mon­des statt­fin­den.
    Das wür­de den men­schen­ähn­li­chen Frem­den Ge­le­gen­heit bie­ten, die Re­ak­ti­on von »Dr. Nang-Tai« zu ver­fol­gen. Uns kam es dar­auf an, so glaub­wür­dig wie mög­lich zu wir­ken – be­son­ders jetzt, da wir den Kon­takt end­lich ge­won­nen hat­ten.
    Weit vor uns zeich­ne­te sich ei­ne schwar­ze Li­nie ab. Es han­del­te sich um die Zwie­licht­zo­ne. Dort muß­te es ge­sche­hen.
    Jim Do­gen­dal hat­te sich so­fort nach sei­ner ver­spä­te­ten Mel­dung in die Or­tungs­zen­tra­le zu­rück­ge­zo­gen.
    »Or­tung an Kom­man­dant«, klang sei­ne Stim­me auf. »Ich ha­be die TES­COs auf den Schir­men. Über­blend­syn­chro­ni­sa­ti­on zur Waf­fen­leit­zen­tra­le ist er­folgt. Kon­trol­len zei­gen Wel­len­fla­ckern, blei­ben kon­stant, Ein­blen­dung Or­tungs­wer­te auf Waf­fen­ziel­au­to­ma­tik steht. Ach­tung, die Schei­ben kom­men mit Höchst­fahrt di­rekt aus der tief­ste­hen­den Son­ne. Vor­sicht, Lis­ter­man! En­de.«
    Pe­tron­ko saß im Kon­tur­ses­sel ne­ben Fred Mort Lobral. Ich hat­te mir die neu­en Mas­ken­ge­sich­ter erst ein­prä­gen müs­sen. An den Stim­men er­kann­te ich die be­währ­ten Mit­ar­bei­ter so­fort.
    Sie al­le wa­ren mit mir tief im Raum auf dem In­dus­trie­pla­ne­ten AL­PHA-VI ge­we­sen und hat­ten auch die Rei­se mit ei­nem Su­per­schlacht­schiff der Por­cu­pa-Klas­se zur Hei­mat­welt der Hyp­nos mit­ge­macht.
    Ein an­schwel­len­des Grol­len riß mich aus mei­nen Ge­dan­ken. Pe­tron­ko hat­te die bei­den Atom­kraft­wer­ke des Schif­fes an­lau­fen las­sen, die den Ar­beitss­trom für die Ener­gie­fel­der zu lie­fern hat­ten.
    »Hof­fent­lich knal­len die Jä­ger nicht mit vol­ler Ab­strahl­leis­tung«, be­fürch­te­te Han­ni­bal. Sein Atem ging jetzt ru­hi­ger. »Das kann ge­fähr­lich wer­den. Wenn es zu­fäl­lig zu ei­nem Punkt­be­schuß aus neun Ge­schüt­zen kommt, wird un­ser Ab­wehr­schirm zu zit­tern be­gin­nen.«
    »Hof­fent­lich nur zit­tern. Die Jä­ger feu­ern mit vol­ler Leis­tung. Das ha­be ich ge­for­dert.«
    Er rich­te­te sich ab­rupt aus sei­ner halb­lie­gen­den Stel­lung auf.
    »Bist du wahn­sin­nig ge­wor­den?« flüs­ter­te er erb­las­send. »Wer weiß das sonst noch?«
    »Bo­ris, Lobral, Stea­mers, Al­li­son und Dr. Kenji Nis­hi­mu­ra.«
    Wir schau­ten zu dem breit­schult­ri­gen Ja­pa­ner hin­über. Er saß vor ei­nem Re­chen­ge­rät und war die Ru­he in Per­son.
    Er schi­en mei­nen Blick zu füh­len, denn plötz­lich dreh­te er den Kopf. Sein sonst mas­ken­haf­tes Ge­sicht wirk­te ent­spannt. Er lä­chel­te.
    Das war der Elek­tro­ni­ker und Pro­gramm­lo­gist, der den Kreu­zer aus dem Stö­rein­fluß des ZON­TA-Ge­hirns be­freit hat­te. Ei­gent­lich aber – wie ge­sagt wur­de – mit Hil­fe sei­ner me­di­zi­ni­schen Kennt­nis­se, denn er war auch Trans­plan­ta­ti­ons­chir­urg.
    Er wink­te mit der rech­ten Hand. Nis­hi­mu­ra war stark und schnell. Auf ihn konn­te man sich ver­las­sen.
    Ich ris­kier­te ei­ne fra­gen­de Ges­te. Er wink­te be­ru­hi­gend zu­rück.
    »Kenji scheint sich sei­ner Sa­che si­cher zu sein. Okay, war­ten wir es ab. Wenn ich als ge­rös­te­ter Atom­fla­den im Nir­wa­na oder sonst­wo an­kom­me, schrei­be ich dir ei­ne An­sichts­kar­te. Das hät­test du mir sa­gen sol­len.«
    »Nein«, wehr­te ich schroff ab. »Du hät­test dich sonst stun­den­lang mit Bo­ris ge­prü­gelt und noch mehr Leu­te be­lei­digt, nur um sie ab­zu­len­ken. Dei­ne jet­zi­ge Vor­stel­lung war reich­lich lang. Ein

Weitere Kostenlose Bücher