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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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stei­ger­ten sich der­art, daß wir ge­gen un­se­re An­schnall­gur­te ge­preßt wur­den.
    Gleich­zei­tig voll­führ­te die »1418« in­fol­ge der ein­sprin­gen­den Au­to­mat-Ge­fechts­len­kung ei­ni­ge Aus­weich­ma­nö­ver.
    Es war die Höl­le! Wir hör­ten, sa­hen und fühl­ten nichts mehr. Trotz­dem hat­te ich den Ein­druck, als wä­ren die Breit­sei­ten der BA­PU­RA nicht so hef­tig durch­ge­kom­men.
    Die­ser klei­ne Kreu­zer be­saß we­sent­lich dün­ne­re Pan­zer­wän­de, und die Ka­no­nen­kup­peln wa­ren nur je­weils zwan­zig Me­ter vom Schiffs­mit­tel­punkt ent­fernt.
    Ich sah fla­ckern­de Leucht­sym­bo­le von hell­grü­ner Far­be. Plötz­lich wur­den sie kon­stant. Das Fla­ckern hör­te auf.
    Als wir aus un­se­rer ei­ge­nen Blend­po­si­ti­on her­aus­ka­men, stan­den neun rasch ex­pan­die­ren­de Glut­bäl­le im Raum. Die TES­CO-Staf­fel hat­te auf­ge­hört zu exis­tie­ren.
    »Fahrt dros­seln«, gab ich über Helm­sprech­funk durch. »Lo bral, Sie ja­gen über die wahr­schein­li­che Po­si­ti­on hin­weg.«
    Un­ser Kos­mo­naut schal­te­te be­reits. Pe­tron­ko über­wach­te je­de Fin­ger­be­we­gung.
    Die un­ver­mit­telt ein­ge­tre­te­ne Stil­le im Schiff wirk­te sinn­ver­wir­rend. Ich glaub­te noch im­mer das maß­lo­se Dröh­nen will­kür­lich ent­fes­sel­ter Ur­ge­wal­ten zu hö­ren.
    Er­neut be­gann es zu grol­len. Dies­mal wa­ren es die vier syn­chron lau­fen­den Zel­len­wulst­trieb­wer­ke, die un­se­re ho­he Fahrt in we­ni­gen Au­gen­bli­cken auf­ho­ben. Das Don­nern ver­stumm­te.
    Die »1418« stand in ei­ner Or­bit­hö­he von fünf­zig Ki­lo­me­ter über der Mon­drück­sei­te still. Den lang­sam ein­set­zen­den Fall in Rich­tung des Tra­ban­ten spür­ten wir nicht. Er wur­de nur von den Ge­rä­ten re­gis­triert.
    Tief un­ter uns tob­te ei­ne un­heim­li­che Schlacht. Die Spe­zi­al­pan­zer der Mensch­heit grif­fen un­un­ter­bro­chen die mar­sia­ni­schen Kampfro­bo­ter an. ZON­TA hat­te schwe­re Ver­lus­te hin­zu­neh­men, denn un­se­re neues­ten Kon­struk­tio­nen wa­ren mit leich­ten Mars­ge­schüt­zen aus­ge­rüs­tet.
    Einen ge­ziel­ten und schnel­len Punkt­be­schuß ver­tru­gen auch die­se Kampf­ma­schi­nen nicht; vor al­lem wur­den ih­re Zielein­rich­tun­gen to­tal ge­stört. Es kam dar­auf an, schnel­ler und ge­nau­er zu feu­ern. Bei ei­nem blitz­ar­tig rea­gie­ren­den Ro­bo­ter war dies je­doch äu­ßerst schwie­rig.
    Un­se­re Män­ner zo­gen sich ver­nünf­ti­ger­wei­se in ver­schie­de­ne Rich­tun­gen zu­rück. Die aus dem nacht­schwar­zen Him­mel her­ab­sto­ßen­den Raum­jä­ger er­ziel­ten mit ih­ren stär­ke­ren Mars­ka­no­nen die bes­ten Ab­schu­ßer­fol­ge.
    ZON­TA selbst war un­an­greif­bar. Über­all hat­ten sich Ener­gie­schir­me auf­ge­wölbt. Sie wa­ren nur zu zer­bre­chen, wenn wir den Mond mit zahl­rei­chen Su­per­bom­ben in Stücke spreng­ten.
    Un­ter uns la­gen die ge­wal­ti­gen Sho­ni­an-Ber­ge, zahl­lo­se Ring­wäl­le, ei­ni­ge große Ebe­nen und weit am Ho­ri­zont die Al­ba­ra-Sen­kung. Dort be­fand sich ei­ner der Hauptein­gän­ge zu der un­ter­lu­na­ren Mars­fes­tung Zon­ta.
    »Sir …«
    Ich fuhr zu­sam­men und dreh­te mich um.
    Al­li­son, Stea­mers und Dr. Dr. Kenji Nis­hi­mu­ra wa­ren laut­los nä­her ge­kom­men. Für mich laut­los, denn ich trug noch mei­nen Ge­hör­schutz.
    Ich schal­te­te die Au­ßen­auf­nah­me mei­ner Sprech­an­la­ge ab, klapp­te den Druck­helm auf die Schul­tern zu­rück und sto­cher­te mit den klei­nen Fin­gern in mei­nen stra­pa­zier­ten Oh­ren her­um.
    »Wir sind ge­mein­schaft­lich der Auf­fas­sung, daß die men­schen­ähn­li­chen Frem­den nicht nur über ein bes­se­res und hoch­wer­ti­ge­res Kom­man­do­ge­rät ver­fü­gen als Sie«, be­haup­te­te Stea­mers.
    Ich seufz­te er­ge­ben.
    »Was ha­ben Sie au­ßer­dem?«
    »Mit höchs­ter Si­cher­heit ein Groß­raum­schiff aus dem letz­ten Neu­bau­pro­gramm der Mars­werf­ten. Das be­deu­tet, daß sie die neues­ten tech­nisch-wis­sen­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen des Ro­ten Pla­ne­ten an Bord ha­ben. Dar­un­ter auch einen

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