Marsrevolte problematisch
steigerten sich derart, daß wir gegen unsere Anschnallgurte gepreßt wurden.
Gleichzeitig vollführte die »1418« infolge der einspringenden Automat-Gefechtslenkung einige Ausweichmanöver.
Es war die Hölle! Wir hörten, sahen und fühlten nichts mehr. Trotzdem hatte ich den Eindruck, als wären die Breitseiten der BAPURA nicht so heftig durchgekommen.
Dieser kleine Kreuzer besaß wesentlich dünnere Panzerwände, und die Kanonenkuppeln waren nur jeweils zwanzig Meter vom Schiffsmittelpunkt entfernt.
Ich sah flackernde Leuchtsymbole von hellgrüner Farbe. Plötzlich wurden sie konstant. Das Flackern hörte auf.
Als wir aus unserer eigenen Blendposition herauskamen, standen neun rasch expandierende Glutbälle im Raum. Die TESCO-Staffel hatte aufgehört zu existieren.
»Fahrt drosseln«, gab ich über Helmsprechfunk durch. »Lo bral, Sie jagen über die wahrscheinliche Position hinweg.«
Unser Kosmonaut schaltete bereits. Petronko überwachte jede Fingerbewegung.
Die unvermittelt eingetretene Stille im Schiff wirkte sinnverwirrend. Ich glaubte noch immer das maßlose Dröhnen willkürlich entfesselter Urgewalten zu hören.
Erneut begann es zu grollen. Diesmal waren es die vier synchron laufenden Zellenwulsttriebwerke, die unsere hohe Fahrt in wenigen Augenblicken aufhoben. Das Donnern verstummte.
Die »1418« stand in einer Orbithöhe von fünfzig Kilometer über der Mondrückseite still. Den langsam einsetzenden Fall in Richtung des Trabanten spürten wir nicht. Er wurde nur von den Geräten registriert.
Tief unter uns tobte eine unheimliche Schlacht. Die Spezialpanzer der Menschheit griffen ununterbrochen die marsianischen Kampfroboter an. ZONTA hatte schwere Verluste hinzunehmen, denn unsere neuesten Konstruktionen waren mit leichten Marsgeschützen ausgerüstet.
Einen gezielten und schnellen Punktbeschuß vertrugen auch diese Kampfmaschinen nicht; vor allem wurden ihre Zieleinrichtungen total gestört. Es kam darauf an, schneller und genauer zu feuern. Bei einem blitzartig reagierenden Roboter war dies jedoch äußerst schwierig.
Unsere Männer zogen sich vernünftigerweise in verschiedene Richtungen zurück. Die aus dem nachtschwarzen Himmel herabstoßenden Raumjäger erzielten mit ihren stärkeren Marskanonen die besten Abschußerfolge.
ZONTA selbst war unangreifbar. Überall hatten sich Energieschirme aufgewölbt. Sie waren nur zu zerbrechen, wenn wir den Mond mit zahlreichen Superbomben in Stücke sprengten.
Unter uns lagen die gewaltigen Shonian-Berge, zahllose Ringwälle, einige große Ebenen und weit am Horizont die Albara-Senkung. Dort befand sich einer der Haupteingänge zu der unterlunaren Marsfestung Zonta.
»Sir …«
Ich fuhr zusammen und drehte mich um.
Allison, Steamers und Dr. Dr. Kenji Nishimura waren lautlos näher gekommen. Für mich lautlos, denn ich trug noch meinen Gehörschutz.
Ich schaltete die Außenaufnahme meiner Sprechanlage ab, klappte den Druckhelm auf die Schultern zurück und stocherte mit den kleinen Fingern in meinen strapazierten Ohren herum.
»Wir sind gemeinschaftlich der Auffassung, daß die menschenähnlichen Fremden nicht nur über ein besseres und hochwertigeres Kommandogerät verfügen als Sie«, behauptete Steamers.
Ich seufzte ergeben.
»Was haben Sie außerdem?«
»Mit höchster Sicherheit ein Großraumschiff aus dem letzten Neubauprogramm der Marswerften. Das bedeutet, daß sie die neuesten technisch-wissenschaftlichen Entwicklungen des Roten Planeten an Bord haben. Darunter auch einen
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