Marsrevolte problematisch
irgendwo aufzuspüren sein. Eigentlich, das sagt mir die Logik, müßte es so etwas geben. Wenn der Dechiffrierer auf die letzte Kodegebung des Marsbefehlshabers ansprach, ist dies tatsächlich ein Schiff, das bis zum bitteren Ende eingesetzt wurde. Vielleicht haben wir es deshalb auf der Fluchtbastion ›Mond‹ gefunden. Infolgedessen sollte auch die letzte Neuentwicklung der Barstruler vorhanden sein; vorausgesetzt, die Marsianer hielten es für notwendig, ein Beiboot damit auszurüsten. Suchen Sie, Allison. Vielleicht kann Ihnen jemand helfen.«
»Ich, Sir, Sergeant Juan Segovia, Positroniker, Marserfahrung. Sie kennen mich nicht. Ich bin in Abessinien an Bord gekommen.«
»Seltener Vorname«, nörgelte Hannibal. Ich warf ihm einen drohenden Blick zu.
Der Sergeant erschien auf den Bildschirmen. Es war ein mittelgroßer, drahtiger Mann mit blauschwarzen, strähnig wirkenden Haaren, die bis auf seine Schultern herabhingen. Er schien eine Vorliebe für eine veraltete Mode zu haben.
»Sprechen Sie, Sergeant. Was haben Sie entdeckt?«
»Ein verpacktes Gerät, groß wie ein Schreibtisch. Verbundleiter zu den Kraftwerken sind montiert. Die Maschine steht in einem dafür viel zu kleinen Nebenraum der Ortungszentrale. Das Ersatzteillager ist anscheinend zugunsten des Gerätes ausgeräumt worden. Das habe ich festgestellt. Wenn es hier einen Anti-Ortungs-Projektor gibt, dann ist es das Gebilde.«
Allison rannte los und verschwand aus dem Bereich der Bildaufnahme. Dann tauchte Steamers auf. Er hatte die Funkzentrale aufgesucht.
Dr. Nishimura regte sich. Er war keine drei Meter von mir entfernt und starrte durchdringend auf einen leuchtenden Rundtisch.
»Überspielwerte eingespeist, Sir«, berichtete er. »Hier, der Positionspeiler arbeitet einwandfrei. Ich kann ihn erstmals testen.«
Ich schritt rasch zu ihm hinüber.
»Dieser rote Punkt versinnbildlicht den Landeplatz. Wir stehen hier, am grünen Punkt. Die wellenförmige Leuchtlinie zeigt, daß wir den Kurs korrigieren müssen. Lobral, schalten Sie den Haupt-Autopiloten auf den Positionssynchronisator.«
»Noch warten«, ordnete ich hastig an. »Erst will ich wissen, was die angeblich noch verpackte Maschine zu bedeuten hat. Zum Teufel – kann man denn kein Fernbild aus dem Abstellraum bekommen?«
Doch, man konnte es! Sekunden später flammte ein Schirm auf.
»Kameras laufen«, erklärte Allison aufgeregt. »Konnat, das ist es! Genau identisch mit dem barstrulischen Gerät, nur größer. Es wurde nie benutzt, ist aber betriebsfertig installiert. Die transparente Verpackungsfolie ist eingeschrumpft, doch unbeschädigt. Ich öffne sie.«
Allison, der ewige Optimist, probierte es mit einem Taschenmesser – vergeblich! Als wenn sich marsianische Materialien jemals mit einem irdischen Messer hätten schneiden lassen.
»Suchen Sie nach dem Öffnungsmechanismus. Die Folie reißt von selbst auf«, schrie ich ärgerlich. »Mensch, nennen Sie sich nicht noch einmal ein Genie.«
»Ich habe auch keine fünfzig Neu-Orbton«, entgegnete er und begann mit tastenden Fingerspitzen zu suchen. Es war nervenzermürbend, ihm hilflos zusehen zu müssen. Weit unter uns wartete jemand ungeduldig auf das Signal.
Ich vernahm ein Stöhnen. Hannibal sank plötzlich in sich zusammen. Seine Wangen wurden bleich.
Sofort lockerte ich meine Psi-Blockade. Die telepathischen Impulse kamen ungeheuer hart, aber es war Kiny Edwards! Ich erkannte sie an ihrem typischen Paramuster.
»Nicht so viel Energie, Kleines«, sendete ich zurück. »Hannibal wird übel. Muß das sein? Wie weit bist du entfernt?«
»Verzeihung«, lautete ihre
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