Marsrevolte problematisch
Anti-Ortungs-Projektor, wie wir ihn von den Barstrulern her kennen. Andernfalls wäre das Raumschiff längst geortet worden.«
»Ist das stichhaltig?«
»Ja, Sir«, bestätigte Nishimura in seiner ausgeglichenen Art. »Alles spricht dafür. Nach den Peilergebnissen, ermittelt von fünf Raumstationen, kamen die Aufrißschocks aus der Gegend, auf die wir zutreiben. Hier muß der Sender stehen, der Transmitter ebenfalls. Seine technische Überlegenheit gegenüber den uns bekannten Typen läßt auf eine der letzten Neuentwicklungen schließen.«
»Einen barstrulischen Antischirm sollen sie besitzen?« zweifelte Hannibal. »Gehen Sie mit dieser Vermutung nicht zu weit, Doc?«
»Ich glaube nicht. Die Barstruler arbeiteten für den Mars. Warum sollten sie ihre Erfindung nicht so rechtzeitig abgeliefert haben, daß sie noch in den späten Flottenneubauten realisiert werden konnte?«
»Klingt logisch«, überlegte der Kleine. »Okay – nehmen wir es an. Wann werden sich unsere Freunde melden?«
»Entweder nach Ablauf einer Viertelstunde oder überhaupt nicht«, betonte Allison. Er gestikulierte heftig.
»Warum? Braucht man so lange, um unsere Jäger-Abwehr auszuwerten?«
»Genau, daran dachte ich«, sagte er auf meine Frage. »Das ist für die Herren neu. Man muß Dr. Nang-Tai vielleicht anders einstufen. Ein derart gezieltes Abwehrfeuer beweist, daß Sie und Ihre Leute den Kreuzer exakt beherrschen und nicht nur teilweise, wie man annahm.«
»Nahm man es denn an?«
»Garantiert! Haben Sie nicht meine Auswertung über den Boten gelesen?«
Ich winkte ab. Allison verlangte zuviel.
»Abwarten, meine Herren. Mehr können wir nicht tun. Was sagt die feinfühlige Ortung der ›1418‹?«
»Sie flüstert Gedichte von Mozart. Selbst gehört!« behauptete Hannibal grinsend. »Mann, die kann nichts orten! Petronko, Sie sollen mit Ihrer Trampelei aufhören. Ein kosmisches Partikel-Gespenst schreitet, und zwar lautlos, okay?«
8.
»Hyperspruch«, schrie Naru Kenonewe. »Läuft ein – nein, schon wieder vorbei. Überaus stark gerafft. Es hat keine Zehntelsekunde gedauert. Der Absender befürchtet eine Einpeilung.«
Wir schauten uns schweigend an. Naru legte die Auswertung auf die Kontrollen der Zentrale um, so daß wir Allisons und Nishimuras Dechiffrierungsversuche beobachten konnten.
Es dauerte einige Zeit, bis sie das richtige Kodegerät gefunden hatten.
»Wenn es mit einem Entraffer verbunden ist und den gültigen Kode kennt, wissen wir bald mehr«, erklärte Nishimura über Bordvisiphon. »Ich glaube, daß der Anruf milliardenfach verschlüsselt ist; zusätzlich zur Zeitraffung.«
Das Warten begann erneut. Petronko stampfte durch die Zentrale, schaute in eine unbelichtete und daher spiegelnde Bildschirmfläche und überprüfte den Sitz seiner Kopffolie.
In meinem Hirn nahm ein Gedanke festere Formen an.
»Achtung, HC-9 an alle«, sprach ich in ein heranschwebendes Energiespiralen-Mikrophon. »Major Utan und ich werden nicht allein gehen. Ich möchte Petronko und Allison mitnehmen. Sind Sie damit einverstanden? Sie können in akute Lebensgefahr kommen. Wir tragen Schirmfeldprojektoren, Sie sind ungeschützt.«
»Okay, gar keine Frage«, rief Allison, ohne zu überlegen.
Petronko kam auf mich zu. Sein monströses Gesicht wirkte teuflisch. Er lachte!
»Es wäre auch nicht angebracht, wenn wir ebenfalls welche hätten, Sir. Die Diener des Oversirs besitzen so etwas nicht. Das würde er nie dulden.«
Ich nickte ihm zu.
Nach zehn Minuten meldete sich Allison.
»Geschafft! Entraffung und Dechiffrierung läuft. Oh – sogar ein Bildspruch. Ob wir den Herrn
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