Marsrevolte problematisch
Hangarschleuse handeln. Sie lag mindestens siebzig Meter über dem Boden. Das gefiel mir nicht! Selbst bei der geringen Schwerkraft des Mondes konnten wir von dort nicht hinabspringen. Dafür waren unsere Raumanzüge zu schwer. Wir wären abgestürzt.
»Achtung, Major Lobral. Richten Sie sich im Falle des Falles genau nach den Anweisungen, egal ob wir zurückkommen oder nicht. Die ›1418‹ darf nicht gefährdet werden. Verstanden? Wir lösen jetzt die Kabel-Sprechverbindung.«
Wir entfernten die Stecker und ließen die Hilfskabel in die Federrollen zurückschnappen. Von nun an waren wir auf Funksprechverkehr angewiesen – und der war nicht abhörsicher. Nur Hannibal und ich konnten uns gefahrlos telepathisch unterhalten.
Der Gleiter kam schnell näher und stoppte unter unserer Bodenschleuse. Wir traten in das Kraftfeld, schwebten langsam nach unten und schritten behutsam auf das räderlose Fahrzeug zu.
Die Soghmoler hatten nur einen Mann geschickt. Wir kannten ihn! Es war der in Abessinien aufgetauchte Bote, offenbar ein höherer Offizier.
Er sprach kein Wort und winkte nicht einmal. Starr geradeaus blickend, wartete er und fuhr dann wortlos ab.
»Ein liebes Kerlchen«, rief mich Hannibal an. »Ob er Sprechverbot hat?«
Ich antwortete nicht. Das fremde Schiff wurde immer größer. Schließlich konnte ich es nicht mehr mit den Blicken umfassen.
»So etwas sollten wir auch haben! Auf Mars stehen die Kähne mengenweise herum, generalüberholt und startklar.«
»Wenn du einen Kashat-Kreuzer sicher fliegst, bin ich einverstanden. Warum möchtest du nicht gleich einen Porcupa-Riesen haben? Der Unterschied ist kaum bemerkenswert!«
»Deine Ironie hebe dir für den Kommandanten auf«, warnte der Kleine. »Behalte die Nerven und denke nicht zu viel an Kinys Nachrichten. Das hat uns hier keine Sekunde lang zu interessieren.«
Ich wollte antworten, hielt aber die Luft an, denn ich hatte Petronkos taschenspielerhafte Handbewegung bemerkt. Seine Hand war für einen Augenblick unter dem hinteren Sitz verschwunden, dessen aufklappbare Bank er kaum merklich angelüftet hatte. Allison hatte er einfach mit emporgehoben.
Jetzt wußte ich, daß seine schwere Bombe bereits einen ziemlich entdeckungssicheren Platz gefunden hatte. Dieser schnelldenkende und -reagierende Mann hatte die Lage erfaßt. Augenblicklich wurde er nicht intensiv beobachtet; hier konnte er noch handeln. Also – hatte er sich wohl gesagt – warum die Bombe nicht in einem Beiboot verstecken, das garantiert an Bord sein würde!
»Hoffentlich fliegen wir nicht damit zurück und die Ladung geht draußen hoch«, nörgelte Hannibal auf Psi-Ebene. »Ich weiß nicht …«
Wir glitten an den gewölbten Schiffswandungen empor. Das MA-Metall unterhalb der Maschinenwulst-Strahldüsen war verfärbt. Einige Plasmapartikel schienen trotz der ablenkenden Energiefelder durchzukommen.
Dies bewies mir endgültig, daß die Soghmoler keine eigenständige Raumschiffahrt entwickelt hatten, sondern wie wir auf die Hinterlassenschaft der ehemaligen Marsbewohner zurückgriffen. Allerdings schienen sie sich besser auszukennen. Das war nicht verwunderlich, wenn sie tatsächlich echte Nachkommen damaliger Flüchtlinge waren.
»Danach sehen sie aber nicht aus!« gab Hannibal zu bedenken. Natürlich belauschte er meine Gedanken. In diesem Falle war es gut. »Die Marsianer waren Zwerge mit großen Köpfen.«
»Kein Argument!« lehnte ich ab. »Fremde Umweltbedingungen können in mehr als 187.000 Jahren durchaus zu einer Modifikation führen. Ich glaube dem Kommandanten. Er sprach überzeugend.«
»Dann möchte ich wissen, warum sie
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