Marsrevolte problematisch
Verständnis.«
Unfaßbar! Dieses Intelligenzwesen konnte sogar lachen! Es klang tief und kratzig, denn er gebrauchte dabei nicht den Translator. Selbst seine Leute bewegten die Gesichtsmuskulatur.
»All das habe ich berechnet und gehofft, Sie würden sich derart verhalten. Es war ein letzter Test. Darf ich um Ihre Energiewaffen bitten? Ihre irdischen Miniaturpistolen können Sie behalten. Ich kenne die geringfügige Wirkung aus zahlreichen Beobachtungen.«
Ich sah unwillkürlich auf Hannibals schwere Thermorak hinunter. Der Führungslauf berührte sein rechtes Knie. Das vom Halfter nicht umschlossene Griffstück war deutlich sichtbar.
»Der Ahnungslose!« freute sich der Kleine. »Ich habe zwölf Thermonital-Miniraketen und zwölf Atomgeschosse geladen. Aber lassen wir ihm seinen Glauben.«
Ich weigerte mich, »nervös« werdend, seine Aufforderung zu befolgen. Es kam zu einem längeren Dialog, den er schließlich mit den Worten beendete:
»Auch Sie ließen keine Fremden mit Energiewaffen Ihr Schiff betreten. Sie könnten, wenn Sie wollten, größten Schaden verursachen. Dr. Nang-Tai, soll unser Kontakt an dieser Nebensächlichkeit zerbrechen?«
Ich stellte fest, daß ein marsianischer Translator in seiner technisch bedingten Ausdrucksform nicht schlecht war.
»Einverstanden, ich will es riskieren. Sie wissen, daß wir anschließend wehrlos sind. Sie sollten Ihren Individualschirm trotzdem einschalten, denn für den einzelnen Mann sind auch die Geschosse der Erde gefährlich.«
»Sie werden nie einem einzelnen Mann gegenüberstehen«, erklärte er. »Bitte, liefern Sie Ihre Waffen ab. Sie erhalten sie später zurück.«
Ich warf dem ehemaligen Boten meinen Marsstrahler zu. Er fing ihn unbewegt mit einer Hand auf und erfaßte auch noch Hannibals und Allisons Waffen.
»Moma« stieß grausige Laute aus. Langsam rückwärts gehend, seinen Strahler, den er im Gürtelhalfter trug, mit einer Hand umfassend, entfernte er sich.
Mir stockte der Atem!
Petronko steigerte seine Tonstärke und trat plötzlich wie ein unendlich wütender, aber hilfloser Mann gegen die Gleiter, mit dem wir angekommen waren.
Einer der seitlichen Lage-Korrekturprojektoren des zentralen Antigravitators zerbarst unter der Gewalt seines zustoßenden Raumstiefels.
Whal-Krokha fuhr zusammen, nicht ahnend, daß der Ausbruch lediglich dazu diente, gerade diesen Fluggleiter unbrauchbar zu machen. Er durfte auf keinen Fall nochmals das Schiff verlassen. Sollten sie einen anderen nehmen!
Boris war großartig.
»Moma ist, wenn immer nötig, geduldig und schweigsam; gewohnt der Befehle zu harren und sie zu befolgen. Jetzt nicht, Oversir – nicht auf Befehl eines Nachkommen jener, die früher selbst gehorchten, das Haupt demütig neigten vor tapferen Schiffskommandanten meines Volkes; vor meinen Vätern. Die Kolonisten von Soghmol, uns wohlbekannt, erinnern an Zwerge, angstschreiend bei Gefahr, sich verkriechend unter den Energieschilden meiner Väter. Kein Nachkomme jener soll von Moma die Waffe des Mannes erhalten.«
Whal-Krokha erhob gebieterisch die Hand. Sein Gesicht hatte sich gespannt. Seine Begleiter steckten die alten Offizierswaffen in die Gürteltaschen zurück. Sie trugen sie quer vor dem Leib, nicht an der Seite wie wir.
»Ich bitte um Verständnis für meinen besten Diener«, fiel ich rasch ein. Meine Worte kamen in einer unbekannten, guttural und heiser klingenden Sprache aus den Stabtranslatoren. Es war eine großartige Direktübertragung.
»Gewährt. Woher kommst du, Barbar? Wer schrie vor Furcht?«
»Jene von Soghmol, Herr«, dröhnte Petronkos Stimme.
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