Marsrevolte problematisch
»Mo ma berichtet nach Überlieferungen, die Wahrheit sprechend. Nimmer war es anders, nimmer lügen die Alten von Moohrko, der dritten Welt meines Heimatsystems. Moma schwört es bei den Alten, den Wahrheitsgetreuen.«
Der Kommandant war offensichtlich überrascht. Er überlegte angestrengt. Ich mußte die verfahrene Situation retten. Petronkos Haltung war seiner äußeren Erscheinung nach psychologisch gut, aber nun mußte er sich von dem Strahler trennen.
»Momas Volk ist bekannt als großherzig und spendenfreudig. Schenke ihm deinen Strahler! Beglücke ihn damit. Nicht jeder Soghmoler kann sich rühmen, die Waffe eines moohrkonischen Kommandeurs zu besitzen.«
Moma lachte dröhnend und stapfte nach vorn. Der Transmitterbote war unvorsichtig genug, nicht rechtzeitig auszuweichen. Obwohl der Riese ihn nur mit der Hüfte berührte, ging er zu Boden.
»Hier, Kommandant, dir soll Momas Waffe gehören«, rief Pe tronko, ehe eine Reaktion folgen konnte. »Zu Ehren deines Mu tes, denn du mußt anders sein als jene, die vor dir waren. Kommst du wirklich von Soghmol? Du siehst anders aus.«
Whal-Krokha übernahm den Strahler. Er glaubte zu verstehen, aber er verstand überhaupt nichts!
Mir wurde endgültig klar, daß selbst dieser nach den Begriffen seines Volkes hochintelligente Spezialist den Menschen in der gefühlsmäßigen Taktik weit unterlegen war. Mit einem hundertfach durch die Höllen der Einsätze gegangenen GWA-Schatten konnte er überhaupt nicht konkurrieren.
Waren wir Menschen etwa bösartig veranlagt? Oder nur geistig regsamer, die Dinge schneller durchschauend und blitzartiger reagierend? Wahrscheinlich verhielt es sich so! Bisher hatten wir jede Fremdintelligenz übertölpeln können.
Auch diesmal war es der Fall. Der wütende Bote wurde zurückgewinkt; der Kommandant gab den Weg frei. Seinen Schutzschirm schaltete er nach wie vor nicht ein.
Wie konnte man uns derart unterschätzen!
Trotzdem blieben wir wachsam. Ein Fehler – und wir waren verloren.
*
Whal-Krokha hatte uns stundenlang durch das Schiff geführt. Er war stolz auf diesen Kreuzer, der auf Grund seiner Inneneinrichtungen tatsächlich zu den allerletzten Flottenneubauten des Mars gehört haben mußte.
Außerdem war er das Flaggschiff eines Kommandierenden Mars-Admirals im Außensektor Deneb-Theta gewesen und besaß daher ein Kommandogerät, das meinem Kodator weit überlegen war.
Ich fragte mich, wo es stand, wie groß es war und wie es aussah. Unter Umständen waren wir in unserer wissenschaftlichen Unwissenheit einige Male an einem ähnlichen oder leistungsfähigeren Kommandogeber vorbeigelaufen, ohne zu ahnen, was das eigentlich war.
Logisch betrachtet gab es keine andere Möglichkeit, denn auf dem Mars stand das ehemalige Flaggschiff des marsianischen Oberstkommandierenden, Admiral Saghon. Wenn er auf seinem Flottenflaggschiff, von dem aus alle anderen Geschwader dirigiert worden waren, kein Ultra-super-Kodatorgerät besessen hatte, dann war es nirgends zu finden.
Der Kashat-Kreuzer interessierte mich deshalb nur am Rande. Was ich sehen wollte, war uns noch nicht gezeigt worden.
Unterdessen hatte ich auch erfahren, gewissermaßen beiläufig, wie sich Whal-Krokha die Zusammenarbeit mit dem Anarchisten Dr. Nang-Tai vorstellte.
Ich hatte verärgert und schließlich erbittert darauf reagiert, aber schließlich war mir keine andere Wahl geblieben, als unmutig »zuzustimmen«.
Whal-Krokha wollte mir alle Macht über die Menschheit und den Planeten Erde einräumen. Vom Mond hatte ich mich zu entfernen, der Mars durfte nicht mehr angeflogen werden. Die
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