Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
»1418« soll­te ich be­hal­ten dür­fen, au­ßer­dem zwei wei­te­re Schif­fe die­ses Typs.
    Er woll­te mich und mei­ne Phan­ta­sie­ar­mee mit wir­kungs­vol­le­ren Mars­waf­fen aus­rüs­ten, dar­un­ter fünf­tau­send Kampfro­bo­ter, die auf sei­nen Be­fehl hin von ZON­TA um­pro­gram­miert wer­den soll­ten. Sie wür­den da­nach auf mei­nen Ko­da­tor rea­gie­ren.
    Er selbst ver­sprach, nie­mals auf der Er­de zu lan­den oder sie an­zu­flie­gen. Das hielt ich zwar für ei­ne Lü­ge, aber wen in­ter­es­sier­te das in die­ser ver­fah­re­nen Si­tua­ti­on.
    Der lan­ge Rund­gang, den der Kom­man­dant un­ter­nahm, um mich zu tes­ten und un­ter­wegs sei­ne For­de­run­gen zu stel­len, hat­te für uns sein Gu­tes ge­habt. Han­ni­bal hat­te sei­ne bei­den schwe­ren Ein­satz­bom­ben »ver­lo­ren«. Sie kleb­ten un­ver­rück­bar in ver­steck­ten Win­keln.
    Mei­ne zwei Bom­ben be­fan­den sich noch in mei­nem Be­sitz, aber ich hat­te sie in­zwi­schen un­auf­fäl­lig aus der Hohl­scha­le her­aus­neh­men kön­nen. Vor­her hat­ten wir das nicht ris­kie­ren kön­nen, da wir ei­ne pein­lich ge­naue Durch­su­chung für selbst­ver­ständ­lich ge­hal­ten hat­ten. Nichts der­glei­chen war ge­sche­hen.
    Ich hat­te be­grif­fen, daß un­ser An­ar­chis­ten- und De­mons­tra­ti­ons­thea­ter ge­gen­über der Mensch­heit doch noch sei­ne Früch­te trug. Wir wa­ren ver­trau­ens­wür­dig ge­wor­den, be­son­ders nach dem Jä­ge­r­an­griff über dem Mond.
    Wie hät­te Whal-Krok­ha die Prä­zi­si­ons­ar­beit der GWA auch rich­tig ein­stu­fen sol­len! Er wuß­te le­dig­lich, daß es ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on mit die­ser Be­zeich­nung gab. Das war na­tür­lich un­zu­rei­chend.
    Mei­nen In­di­vi­du­al-Ener­gie­schirm hat­te ich längst ab­ge­schal­tet. Nur Han­ni­bal, der ge­treu sei­ner Rol­le einen »ei­ge­nen Macht­be­reich, und sei es ein Ju­pi­ter­mond«, for­der­te, spiel­te den Arg­wöh­ni­schen. Er schal­te­te den Pro­jek­tor nicht ab. Er wur­de ge­dul­det, aber igno­riert. Der Zwerg ge­riet da­durch in ech­te Wut, die zu be­mer­kens­wer­ten Schimpf­ka­no­na­den führ­te.
    Man hör­te sie sich gleich­mü­tig an; un­ge­fähr so, wie Sie und ich das hys­te­ri­sche Ge­krei­sche ei­nes auf­ge­brach­ten Schim­pan­sen hin­ter Kä­fig­git­tern zur Kennt­nis neh­men.
    Mei­ne elas­tisch kon­stru­ier­ten Fu­si­ons­bom­ben, je­de zwan­zig Ki­lo­ton­nen stark, steck­ten hin­ter mei­nem brei­ten Kampf­gür­tel. Wo war der Groß-Ko­da­tor? Wann ka­men wir end­lich ins Ner­ven­zen­trum des Schif­fes, in die Haupt-Kom­man­do­zen­tra­le? Dort muß­te es zu­erst und sehr schnell »warm« wer­den, oder die feu­er­kla­ren Ge­schüt­ze wür­den im letz­ten Se­kun­den­bruch­teil doch noch los­don­nern. Dann wä­re un­se­re stol­ze »1418« min­des­tens in ein aus­glü­hen­des Wrack ver­wan­delt wor­den. Das konn­te ich nicht ris­kie­ren.
    Wenn ich mehr Zeit ge­habt hät­te, wä­re es durch­aus mög­lich ge­we­sen, den Kom­man­dan­ten da­zu zu brin­gen, Han­ni­bal und mich ein­ge­hen­der zu un­ter­rich­ten. Wir durf­ten aber kei­ne Zeit ver­lie­ren! Das pri­märe Ziel, die Aus­schal­tung der ge­fähr­li­chen Frem­den, war na­he­zu er­reicht.
    Ich ver­lor die Ge­duld. Wir wa­ren be­reits vier Stun­den in dem frem­den Schiff.
    »Sir«, sprach ich den Kom­man­dan­ten an, »wir sind er­mü­det. Die Ein­drücke sind sinn­be­täu­bend. Ich möch­te Sie bit­ten, mir Ih­re Zen­tra­le und Ihr Kom­man­do­ge­rät zu zei­gen. Ich bin noch nicht völ­lig über­zeugt.«
    »Der Arg­wohn ist Ih­re be­ste­chends­te Ei­gen­schaft, Dr. Nang-Tai.«
    Ich lä­chel­te wie­der und lach­te da­nach »dun­kel«.
    »Das mag sein, Sir. Sie soll­ten dar­über nicht un­glück­lich sein. Ich stel­le ab­schlie­ßend fest, daß Sie mich nur ge­ru­fen ha­ben, um mir oh­ne Ge­gen­leis­tung die Macht über die Er­de an­zu­bie­ten. Sir, was ver­lan­gen Sie von mir? Sie müs­sen mich lo­gi­scher­wei­se we­gen ei­ner Schwie­rig­keit ge­ru­fen ha­ben, die Sie selbst nicht be­he­ben kön­nen.«
    »Sie ha­ben zu die­ser Er­kennt­nis viel Zeit ge­braucht, Dok­tor«, er­klär­te

Weitere Kostenlose Bücher