Marsrevolte problematisch
er scharf.
Tatsächlich – das Übersetzungsgerät übermittelte sogar diesen Tonfall.
»Ich wollte nicht unhöflich sein, Sir. Meine Gedanken kreisen ausschließlich darum.«
»Übertriebene Zurückhaltung kann gefährlich werden. Ich spielte bereits mit der Idee, auf Ihre Mitarbeit zu verzichten. Oder dachten Sie etwa, es würde mich erfreuen, vier Stunden Ihrer Zeit durch mein Schiff zu laufen?«
»Ich hätte mich früher äußern sollen.«
Er nickte wie ein Mensch und erteilte dann völlig übergangslos seine Befehle. Die Männer – ich bezeichnete sie so – begannen zu rennen.
»Es wird ernst«, teilte Hannibal mit. »Das war höchste Zeit, Großer.«
»So war es geplant. Er mußte mürbe werden. Ruhe bitte. Allison und Petronko haben verstanden. Es geht los. Länger spiele ich nicht mit.«
Whal-Krokha hatte seine interne Befehlserteilung beendet. Wieder führte er den Übersetzer an den Mund.
» Kommen wir zur Sache, Dr. Nang-Tai. Ja, ich werde Ihnen die Macht nicht umsonst geben. Ich strahle Sie und Ihren begabten Kollegen mit einem Bordtransmitter in die Festungsstadt ab. Zeigen Sie mir auf Karten, oder Lageskizzen, oder was Sie sonst an Unterlagen haben, möglichst genau die Stelle, wo der große Kommandokodator steht, den Sie bei Ihrer Flucht nicht mehr mitnehmen konnten. Bringen Sie mir dieses Gerät. Sie können lediglich mit einer Transmitterhilfe zurückkehren. Wenn Sie auf die Idee kommen sollten, den Großkodator einzusetzen, um ZONTA zu überlagern und gegen mich auszuspielen, werde ich Sie durch einen Hyperschock innerhalb der Stadt töten. Das liegt in meiner Macht.«
Ich glaubte, zur Salzsäule erstarren zu müssen. Ich mußte meine ganze Selbstbeherrschung aufbieten, um ihn wenigstens ausdruckslos anstarren zu können. Das übliche Lächeln des Dr. Nang-Tai konnte ich nicht auf meine Lippen zaubern.
Wie war das gewesen? Hatte er wirklich ernsthaft von einem Zusatzgerät gesprochen, das wir lediglich phantasievoll erfunden hatten, um das Planspiel besser durchführen zu können? Das durfte nicht wahr sein!
Der Zwerg war so tief erschüttert, daß er keinen Telepathieimpuls aussandte.
»Das große Kommandogerät?« wiederholte ich monoton. Mei ne Hände schienen gefühllos zu werden.
»Ja. Das war Ihr Fehler, Doktor. Hätten Sie es noch erbeuten können, wäre meine Mission unmöglich gewesen. ZONTA hätte Ihnen weiterhin gehorcht. Jetzt haben Sie sich meinen Anweisungen zu fügen.«
»Vielleicht Vorschlägen, Sir.«
»Wie Sie meinen«, wehrte er gelassen ab. »Schauen Sie sich nun die Kommandozentrale an. Sie werden erkennen, daß Widerstand zwecklos ist. Kommen Sie.«
Es war alles sonnenklar – und schrecklich. Wir hatten uns etwas ausgedacht, was tatsächlich existierte. Es dauerte einige Zeit, bis ich den Schock überwunden hatte.
»Na, ab sofort wissen Sie ja, was wir in Zonta zu suchen haben«, meldete sich der Kleine endlich. »Mann, ich werde verrückt! Existiert so ein Ding tatsächlich? Ich dachte, das wäre in Relings Phantasie konstruiert worden!«
»Wenn Whal-Krokha es derart ernsthaft behauptet, dann stimmt es. Kleiner, ab sofort gilt Einsatzplanung ›Feuerball‹. Ich vernichte sie warnungslos. An Allison und Petronko unauffällig durchsagen. Ich lenke ab.«
Wir sprangen in den Antigravitationslift hinein. Unter einem vorstehenden Lenkprojektor blieb meine erste Bombe zurück. Die Handbewegung hatte wie die Suche nach einem Halt ausgesehen. Es geschah dicht unterhalb der oberen Schachtmündung. Dort mußte die Stahlkugel mit der Hauptkommandozentrale zu finden sein. Für Marskonstruktionen war das typisch. Die empfindlichsten und
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