Marsversorger ALPHA VI
worden und mit flammenden Triebwerken im Weltenraum verschwunden.
Die Funkbildverbindung auf marsianischer Hyperfrequenz war gut.
Captain Dogendal hatte das Schiff, das überdies noch die fernsteuertechnische Lenkhilfe TECHNOs genoß, einwandfrei geflogen. Wir hatten doch allerlei hinzugelernt!
In etwa einer halben Stunde würde der vierzig Meter durchmessende Raumer in die Atmosphäre des vierten Planeten einfliegen und anschließend landen. Aus TECHNOs Mitteilungen ging hervor, daß alles für die bevorstehende Ankunft meines Abgesandten, des »Trantors of Talgan«, vorbereitet worden war.
Die aus hundertunddrei Techno-Priestern bestehende Regierungsmannschaft würde vollzählig zum Empfang erscheinen.
Außer der Psychologin Anne Burner, auf deren Beurteilung ich großen Wert legte, war als Hauptperson des Unternehmens der Technooffizier Tancanoc an Bord.
Seinen Titel hatten wir tatsächlich weit unterschätzt! Der nach einem marsianischen Psychoprogramm erfolgte industrielle Aufbau des Planeten, die nach gleichen Richtlinien vorgenommene Bildungspolitik innerhalb der Bevölkerung und die Ausbildung der Armee basierten auf dem Begriff »Techno«.
Deshalb wurden die hundertunddrei Mitglieder der planetenbeherrschenden Regierung auch Techno-Priester genannt, der Originalbegriff lautete Cylatronen.
Jeder Cylatron war ein Technokrat. Als ich dem hiesigen Robotgehirn einen Namen verlieh, hatte ich unwillkürlich diese Auslegung erahnt und den Großroboter deshalb TECHNO genannt.
Welche tiefgreifende Bedeutung dieser Begriff für alle Yedocekoner besaß, hatte ich zu der Zeit noch nicht in vollem Umfange wissen können. Tancanoc hatte sich zwar als Technooffizier vorgestellt, aber aus Unkenntnis über die Zusammenhänge hatten wir seinen Rang unterschätzt. Auf seiner Welt gehörte Tancanoc zu den Persönlichkeiten, denen größte Achtung und Respekt entgegengebracht wurde.
Das Robotgehirn von MVA-VI hatte überdies auf Grund positronisch-psychologischer Logikauswertung in unserem Sinne genial gehandelt.
TECHNO hatte es für richtig befunden, Tancanocs lebensgefährliche Transmitterreise zur fernen Erde zu publizieren und sie in für uns vorteilhafter Form in Bild, Ton und logischer Beweisführung so darzustellen, daß dieser hervorragende Yedocekoner ohne die Hilfe des »Tumadschin Khan« von einem verrückt gewordenen Robotgehirn erschossen worden wäre.
Desgleichen hatte der Großroboter endgültig mit dem Götterglauben an die Allmacht der Marsianer und an seine eigene göttliche Unantastbarkeit aufgeräumt.
Er hatte einfach und zweckvoll die Wahrheit gesagt. Damit hatte es das Gehirn erreicht, daß über vierzig rivalisierende Volksgruppen auf Yedocekon ziemlich plötzlich zur Vernunft gekommen waren.
Ich konnte mir vorstellen, wie fassungslos sich die in ihren Glaubensrichtungen, mystischen Auslegungen und daher politisch zersplitterten Parteiführer mitsamt ihren Anhängern angesehen hatten, als der Großroboter von MVA-VI nach 187.000 Jahren endlich Klarheit schuf.
Hochentwickelte Intelligenzwesen wie die Bewohner von MVA-IV hatten selbstverständlich sehr schnell die Hintergründe durchschaut, zumal entsprechende Bestrebungen längst im Gange waren.
Danach bestand eine gute Möglichkeit, die Yedocekoner für unser Vorhaben zu gewinnen und mit ihrer Hilfe die Hypnos zu schlagen. Wie das geschehen sollte, war eine andere Frage.
Sie wurde mir ständig gestellt. Ich konnte sie noch nicht
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