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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zer­schla­gen wie ich. An Bord des mar­sia­ni­schen Su­per­schlacht­schif­fes BA­PU­RA konn­te es über­haupt nie­mand ge­ben, der noch frisch und aus­ge­ruht ge­we­sen wä­re.
    »Grün­alarm der BA­PU­RA-Ei­gen­or­tung, Sir«, er­klär­te Bo­ris ge­dämpf­ter. »TECH­NO scheint auch schon et­was ein­ge­lei­tet zu ha­ben. Hö­ren Sie das fer­ne Don­nern? Es muß sich um Kraft­ma­schi­nen han­deln.«
    Ich über­wand mei­ne Mü­dig­keit und ver­lang­te nach mehr Was­ser. Bo­ris deu­te­te wort­los auf die nach ter­ra­ni­schem Mus­ter ein­ge­bau­te Dusch­an­la­ge. Sie war ein Be­stand­teil mei­ner nor­ma­len Schiffs­räu­me. Die Prunk­ge­mä­cher für de­mons­tra­ti­ve Zwe­cke be­wohn­te ich nur, wenn es die Si­tua­ti­on er­for­der­te.
    Ich wank­te zur Du­sche hin­über. Die Frisch­was­ser­ver­sor­gung, an Bord von Raum­schif­fen im­mer ein schwer­wie­gen­der Fak­tor, war nach un­se­rer Lan­dung auf dem tech­ni­fi­zier­ten Nach­schub­pla­ne­ten mit der Be­zeich­nung Mars­ver­sor­ger AL­PHA-VI pro­blem­los ge­wor­den.
    Die bor­daut­ar­ke Au­to­ma­tik, ei­ne von sehr vie­len und na­tür­lich wie al­le an­de­ren hoch­s­pe­zia­li­siert, hat­te so­fort nach dem Ab­sin­ken in den rie­si­gen Han­gar­schacht ei­ne schlauch­ähn­li­che Ver­bin­dung mit den Werft­an­la­gen her­ge­stellt. Seit­dem stand uns Frisch­was­ser in aus­rei­chen­der Men­ge zur Ver­fü­gung. Mar­sia­ni­sche Kon­struk­teu­re schie­nen an al­les ge­dacht zu ha­ben.
    Ich schal­te­te die Au­to­ma­tik auf Wech­sel­bad und ließ mich von kal­ten und hei­ßen Was­ser­kas­ka­den über­flu­ten. Das nach­fol­gen­de Scharf­strahl­pro­gramm war schmerz­haft, aber es mach­te die Sin­ne noch kla­rer.
    Die zu­grei­fen­den Ro­bot­hän­de der Mas­sa­ge­ma­schi­ne­rie schal­te­te ich ab. Bo­ris kne­te­te mei­ne noch im­mer ver­krampf­te Mus­ku­la­tur we­sent­lich bes­ser durch. Der 2,19 Me­ter große und über drei­hun­dert Pfund schwe­re Ath­let hat­te dar­in ei­ni­ge Übung.
    »Auf­hö­ren, Bo­ris«, stöhn­te ich. »Es reicht. Was ist in der Or­tung?«
    »Kei­ne Ah­nung, Sir. Grün­alarm be­sagt zwar nicht viel, aber der Wach­ha­ben­de war der Mei­nung, Sie müß­ten un­be­dingt in der Zen­tra­le er­schei­nen. Tronss­kij hat noch kei­ne Se­kun­de ge­schla­fen. Er ist voll­kom­men fer­tig, Sir. Ke­no­ne­we ha­ben wir nicht ge­weckt; falls ein Alarm­start er­for­der­lich sein soll­te, hm …«
    Ich warf Bo­ris einen prü­fen­den Blick zu und leg­te die ein­fa­che Bord­kom­bi­na­ti­on des GWA-Raum­korps an. Die zu Täu­schungs­zwe­cken mit­ge­führ­te Prun­k­uni­form ei­nes fik­ti­ven ga­lak­ti­schen Herr­schers war jetzt über­flüs­sig.
    Ma­jor Ste­pan Tronss­kij, Zwei­ter Chef­pi­lot des neun­hun­dert Me­ter durch­mes­sen­den Ku­gel­rau­mers BA­PU­RA, hat­te eben­falls ge­gen die fa­na­ti­schen Ein­ge­bo­re­nen ge­kämpft. Vor­her hat­te er zu­sam­men mit dem Afri­ka­ner Na­ru Ke­no­ne­we den mar­sia­ni­schen Schiffs­gi­gan­ten aus MA-Stahl, to­ben­den Atom­kraft­wer­ken und un­ver­ständ­li­chen Kon­troll­ge­rä­ten im Mam­mut­schacht ei­nes Un­ter­grund­ha­fens ge­lan­det. Sol­che psy­chi­schen und phy­si­schen Über­an­stren­gun­gen hiel­ten nicht ein­mal die­se Män­ner auf die Dau­er aus.
    »Las­sen Sie Ke­no­ne­we schla­fen, so­lan­ge es geht«, ord­ne­te ich an. »Ich lö­se Tronss­kij ab. Er bleibt in Sitz­be­reit­schaft, kann aber eben­falls schla­fen. Ich …«
    Auf­leuch­ten­de Bild­schir­me der mar­sia­ni­schen In­nen­bord-Kom­mu­ni­ka­ti­on lie­ßen mich ver­stum­men. Das schma­le Ge­sicht des Chefs der Or­tungs­zen­tra­le, Leut­nant Er­trol, wur­de plas­tisch und far­big er­kenn­bar.
    »Or­tung spricht. Was ist, Bo­ris? Habt ihr den Al­ten wach be­kom­men? Die Leuch­t­an­zei­ge wech­selt auf Grün­stu­fe elf. Zwei Fremd­kör­per, un­ter Um­stän­den Raum­schif­fe, flie­gen in das Sys­tem ein.«
    »Der Al­te ist wach«, un­ter­brach ich ihn. »Mehr Re­spekt, Pin­chy.«
    Er lach­te, als ich sei­nen Spitz­na­men ge­brauch­te. Er­trol hat­te mit un­glaub­lich fei­nem In­stinkt und noch mehr

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