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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wür­de es sich er­wei­sen, in­wie­weit der im­pro­vi­sier­te Plan Früch­te trug.
     
     

5.
     
    Wir hat­ten sie deut­lich auf den Bild­schir­men der op­ti­schen Au­ßen­bord­tas­ter. Die Ge­rä­te ar­bei­te­ten eben­falls auf über­licht­schnel­ler Ba­sis, aber sie pro­ji­zier­ten ein far­bi­ges, drei­di­men­sio­na­les Bild von her­vor­ra­gen­der Qua­li­tät.
    Die bei­den Or­gh­schif­fe ge­hör­ten nicht zu den größ­ten Ein­hei­ten die­ses Vol­kes. Ku­gel­för­mig, an den Po­len stark ab­ge­flacht und oh­ne je­de An­deu­tung ei­nes äqua­to­ria­len Ma­schi­nen­ring­wuls­tes wie bei den Mars­fahr­zeu­gen, durch­ma­ßen sie an ih­rer wei­tes­ten Auf­wöl­bung bes­ten­falls drei­hun­dert Me­ter.
    Trotz­dem ver­füg­ten sie über ei­ne Kampf­kraft, die der von hun­dert­tau­send ir­di­schen Pri­mi­tivraum­schif­fen über­le­gen ge­we­sen wä­re. Zwei bis drei Feu­er­schlä­ge aus den Atom­ge­schüt­zen der Or­ghs auf die Er­de – und es wä­re un­ser Un­ter­gang ge­we­sen.
    Hef­tig flu­chend schloß Ma­jor Bo­ris Pe­tron­ko has­tig die letz­ten Schnal­len und Ma­gnet­ver­schlüs­se mei­ner Prach­t­uni­form.
    Ich be­to­ne »Uni­form«! Die Prunk­klei­dung für Emp­fän­ge al­ler Art war noch we­sent­lich ein­drucks­vol­ler.
    Un­se­re Psy­cho­lo­gen ma­ßen sich aber nicht an, den Ver­tre­tern ei­nes hoch­in­tel­li­gen­ten Fremd­vol­kes weis­ma­chen zu wol­len, daß der groß­mäch­ti­ge Tu­ma­dschin Khan so un­ver­nünf­tig wä­re, an Bord ei­nes Gi­gan­traum­schif­fes, das ein Macht­mit­tel ers­ten Ran­ges dar­stell­te, mit künst­le­risch ent­wor­fe­nen Ge­wän­dern zu er­schei­nen.
    Im Ge­gen­teil: Ein Mann, wie ich ihn dar­zu­stel­len hat­te, war und muß­te ein Ge­nie sein. Wä­re er es nicht ge­we­sen, hät­te er sich in ei­ner sol­chen Po­si­ti­on kei­ne vier Wo­chen hal­ten kön­nen. Nei­der hät­ten ihn be­sei­tigt.
    Ein Tu­ma­dschin Khan konn­te es sich je­doch durch­aus er­lau­ben, an Bord sei­nes Flagg­schif­fes ei­ne aus­ge­fal­le­ne Uni­form zu tra­gen, aber sie muß­te bei al­ler Kost­bar­keit zweck­mä­ßig sein wie die schmuck­lo­se Mon­tur des ein­fachs­ten Be­sat­zungs­mit­glie­des.
    Wir nah­men als selbst­ver­ständ­lich an, daß man auf der Ge­gen sei­te sol­che Klei­nig­kei­ten re­gis­trier­te und ent­spre­chend aus­wer­te te. Zu leicht woll­ten wir den Or­ghs das Durch­schau­en un­se­res Schwin­del­ma­nö­vers nicht ma­chen.
    »Dem Kerl, der das Ding kon­stru­iert hat, dre­he ich den Hals um«, tob­te Bo­ris un­ter­drückt. »Zur Höl­le mit ihm! Warum muß die Schnal­le wie ein Sechs­eck ge­floch­ten und kom­pli­ziert ver­hakt wer­den? Das geht auch an­ders.«
    »Si­cher, mein Freund«, sag­te ich be­sänf­ti­gend. »Der psy­cho­lo­gisch ge­schul­te Künst­ler wird sich et­was da­bei ge­dacht ha­ben. Nach links dre­hen, Bo­ris, nach links. Dann ent­steht das ge­wünsch­te Zöpf­chen am zwei­t­obers­ten Knopf. Eh – woll­ten Sie noch et­was sa­gen?«
    Ich er­hielt kei­ne Ant­wort.
    Bo­ris war of­fi­zi­ell der Kom­man­deur mei­ner Zy­klo­pen­gar­de. Sie stell­te ei­ne ge­fähr­li­che Kampf­trup­pe von Tus­ty III dar, ei­nem von mir un­ter­joch­ten und be­herrsch­ten Pla­ne­ten.
    Bo­ris hat­te be­reits die grau­en­er­we­cken­de Mas­ke an­ge­legt, be­ste­hend aus ei­ner schup­pi­gen Kör­pe­rum­hül­lung und der un­ge­fäh­ren Kopf­form ei­nes Sau­ri­ers. Er war 2,30 Me­ter groß – mit Fuß­ein­la­gen!
    Kei­ner sei­ner Män­ner, je­der ein Hü­ne, des­sen nor­ma­le Kör­per­grö­ße et­wa zwei Me­ter be­trug, war klei­ner als 2,20 Me­ter – eben­falls mit Fuß­pols­te­rung.
    Ih­re Brust­har­ni­sche und Hel­me wirk­ten ur­men­schen­haft. Nur ei­ne in­tel­li­gent ge­wor­de­ne Bes­tie konn­te einen sol­chen Ge­schmack ent­wi­ckeln.
    Die brei­ten Spe­zi­al­gür­tel ent­hiel­ten zwei­schnei­di­ge Schwer­ter, Dol­che, dop­pel­sei­tig ge­schlif­fe­ne Äx­te und sons­ti­ge Mann­bar­keits­sym­bo­le pri­mi­ti­ver Volks­stäm­me.
    Au­ßer­dem wa­ren die Zy­klo­pen aber mit Ther­mo­rak-Au­to­ma­tiks in of­fe­nen Half­tern

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