Marsversorger ALPHA VI
beantworten. Es gab zu viele unbekannte Faktoren, die nicht nur in der Verhaltensweise der Yedocekoner verankert waren.
Ein wichtiger Punkt in meinen noch vagen Überlegungen war das Problem, wie sich die yedocekonische Armee uns gegenüber verhalten würde! Selbstverständlich übten diese drei Millionen Männer auf dem vierten Planeten der MVA-Sonne die tatsächliche Macht aus.
Wenn die Energieschirm-Schutzpanzer versagten, wenn sie sich gegen die Parakräfte der Orghs als unwirksam erwiesen, dann würden wir Terraner die Hölle erleben. Das stand außer Zweifel.
Wir konnten nicht eine Volksmasse von 4,2 Milliarden Yedocekonern zur Vernunft bringen, oder sie gar militärisch bezwingen, wenn diese Männer und Frauen gegen ihren Willen unter den Bann der Hypnos gerieten.
In diesem Fall waren auch TECHNOs Vernichtungswaffen zwecklos. Oder hätte ich ihm den Feuerbefehl erteilen sollen?
Nein, so ging es nicht! Kein Yedocekoner, der außerdem für seine Verhaltensweise nicht einmal verantwortlich war, konnte und durfte geschädigt werden.
»Noch keinen Hautkratzer, bitte schön!« hatte Hannibal vor seinem Start dazu gesagt. Er hatte recht.
Ich stand über meinem marsianischen Kodator mit dem Riesengehirn der sechsten Welt in Richtstrahl-Hyperfunkverbindung.
Die beiden orghschen Raumschiffe hatten ihre Einflugfahrt überraschend gedrosselt. Sie bewegten sich mit einem Zehntel der einfachen Lichtgeschwindigkeit auf den neunten Planeten zu.
Anscheinend wollten sie ihn näher untersuchen. Es war ein kalter, jupiterähnlicher Giftgasriese, auf dem aber nach TECHNOs Auskunft eine eigentümliche und absolut nichtmenschliche Lebensform von bescheidener Intelligenz herangereift war.
Infolge des enorm hohen Luftdrucks und einer Schwerkraft von 3,1 Gravitationseinheiten handelte es sich um körperlich und geistig »zweidimensional« ausgebildete Primitivwesen.
Bedingt durch die Umweltverhältnisse würden sie wohl niemals aufrecht gehen, sondern immer nur kriechen. Sie glichen in ihrer körperlichen Gestalt irdischen Schildkröten, waren jedoch noch flacher gebaut und besaßen überaus kräftige Laufwerkzeu ge. Ferner waren sie keine Sauerstoff-, sondern Wasserstoffatmer; ein Gas, das bei der chemischen Verbrennungsumwandlung innerhalb eines Organismus durchaus ebensoviel Energie liefert wie Sauerstoff.
Diese am Beginn ihrer geistigen Entwicklung stehenden Lebewesen konnten bereits sachlich denken. Als uns die Tatsache bekannt geworden war, wußten wir, warum die Hypnos diese Welt anflogen. Sie hatten die noch schwachen, aber vorhandenen Geistesimpulse geortet.
Die BAPURA hatte Kurs auf die neunte Welt dieses Sonnensystems genommen. Da wir den dortigen Eingeborenen keinen besonderen Eigennamen verleihen wollten, hatten wir sie der Einfachheit halber »Neuner« genannt.
»Fragen an TECHNO«, sprach ich in das Gerät. »Besitzt und kontrollierst du auf diesem Planeten Waffen oder Ortungsgeräte?«
»Ja. Auf allen Welten des Systems sind Verteidigungsanlagen erbaut worden. Die Orghs schlagen eine enge Kreisbahn ein.«
»Ist eine Ortung auftreffender und fremdartiger Impulse, kommend aus dem freien Raum, feststellbar?«
»Keine von technischer Natur. Nur meine 5-D-Taster zeigen eine unidentifizierbare Farbverschiebung an.«
Ich sah mich im Kreise der zuhörenden Wissenschaftler um. Dr. Beschter holte tief Luft.
»Da haben wir es! Sie beginnen nach der Aufspürung einer halbwegs intelligenten Lebensform sofort mit einem hypnosugge stiven Überfall. Mir scheint,
Weitere Kostenlose Bücher