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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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als rich­tig an, Sir, daß Sie nach voll­zo­ge­nem Schau­spiel zur Er­de zu­rück­keh­ren und den Ye­do­ce­ko­nern die vol­le Aut­ar­kie ge­wäh­ren wer­den? Ich hal­te nicht viel von – wie sag­ten Sie? – o ja, von mar­schie­ren­den Ro­bo­ter­ar­meen!«
    »Zum Don­ner­wet­ter«, fuhr ich er­regt auf, »was soll das Ge­re­de? Ich wer­de er­leich­tert sein, wenn wir die­ses Son­nen­sys­tem ver­las­sen dür­fen. Ich will die für uns ge­fähr­li­chen Hyp­nos täu­schen, die ga­lak­ti­sche Po­si­ti­on ih­rer Hei­mat­welt er­fah­ren und mich an­schlie­ßend bei TECH­NO da­für ein­set­zen, daß die Ye­do­ce­ko­ner in kei­ner Wei­se mehr von ihm be­vor­mun­det oder gar be­herrscht wer­den. Im Ge­gen­teil – TECH­NO soll die­sen Leu­ten hel­fen! Ich möch­te als Freund von ih­nen schei­den in der Hoff­nung, sie viel­leicht ei­nes Ta­ges um Hil­fe zu­guns­ten der Mensch­heit bit­ten zu dür­fen. Ha­be ich mich nun klar ge­nug aus­ge­drückt?«
    »Völ­lig«, sag­te sie mit ei­nem be­sänf­ti­gen­den Lä­cheln. »Ich bin ein­ver­stan­den. Mir scheint, die ir­di­schen Mi­li­tärs rich­ten nicht nur Un­heil an. Ab und zu rea­gie­ren sie auch an­ders.«
    »Ich bin GWA-Schat­ten, Ma­dam«, kor­ri­gier­te ich schär­fer als be­ab­sich­tigt. »Bei uns wur­de noch nie mit dem Sä­bel ge­ras­selt, son­dern mit den Kräf­ten des Geis­tes ge­han­delt. Be­en­den Sie bit­te die­se frucht­lo­se Dis­kus­si­on. Ma­jor Pe­tron­ko, die Zeit drängt. Wir nä­hern uns den Hyp­no­schif­fen. Ich las­se Tan­ca­noc bit­ten.«
    Bo­ris schau­te mich be­trof­fen an. Die­sen Ton kann­te er nicht. Er sa­lu­tier­te und ver­schwand durch das auf­glei­ten­de Schott.
    »Ich wür­de vor­schla­gen, die Si­tua­ti­on sach­li­cher zu be­han­deln«, mein­te Dr. Ro­nald Besch­ter, Pa­ra­dia­gno­s­ti­ker und Schu­lungs­lei­ter auf der im süd­li­chen Pa­zi­fik ge­le­ge­nen Hen­der­won-In­sel. »HC-9 hat recht. Der nun ein­mal in die­ser Form an­ge­lau­fe­ne Plan kann nicht mehr um­ge­sto­ßen wer­den. Al­so rich­ten Sie sich bit­te dar­auf ein und be­mü­hen Sie sich um ei­ne zeit­spa­ren­de, ex­ak­te Klar­le­gung even­tu­ell zu be­den­ken­der Feh­ler­quel­len. HC- 9, ich ma­che Sie dar­auf auf­merk­sam, daß Ih­re pa­ra­psy­chi­sche Leis­tung ab­sinkt, je in­ten­si­ver Sie sich mit mehr oder we­ni­ger ne­ben­säch­li­chen Pro­ble­men be­schäf­ti­gen. Sie sind hier der Kom­man­deur. Be­ach­ten Sie das, mei­ne Da­men und Her­ren! Das ist kein Wo­chen­end­aus­flug.«
    Das Schott öff­ne­te sich wie­der. Ne­ben dem Hü­nen Bo­ris Pe­tron­ko wirk­te der Ye­do­ce­ko­ner Tan­ca­noc wie ein Zwerg, al­ler­dings mit dem be­acht­li­chen Un­ter­schied, daß der nur 1,58 Me­ter große Frem­de die er­staun­li­che Schul­ter­brei­te von et­wa ei­nem Me­ter be­saß.
    Tan­ca­noc war durch­aus men­schen­ähn­lich, nur glich sei­ne ge­wölb­te Brust ei­ner Ton­ne und die kur­z­en Ar­me und Bei­ne wirk­ten wie Säu­len. Sie wur­den von star­ken Mus­kel­wüls­ten be­deckt.
    Han­ni­bal be­zeich­ne­te Tan­ca­noc als »Kraft­pa­ket« oder auch als ab­ge­bro­che­nen Rie­sen.
    Die dun­kel­brau­ne Haut des Ye­do­ce­ko­ners war völ­lig haar­los, eben­so der brei­te, mäch­ti­ge Schä­del, der mit dem mus­ku­lö­sen Hals ei­ne Ein­heit zu bil­den schi­en.
    Die Au­gen wa­ren un­ter weit vor­ste­hen­den, kno­chi­gen Joch­bei­nen kaum zu er­ken­nen. Ich wuß­te, daß sie eben­so groß und aus­drucks­voll wa­ren wie mensch­li­che Au­gen, je­doch hat­te es die Na­tur im Fal­le der Ye­do­ce­ko­ner vor­ge­zo­gen, sie den Um­welt­be­din­gun­gen des vier­ten Pla­ne­ten ei­ner hei­ßen Son­ne an­zu­pas­sen.
    Zu grel­les Licht und zu har­te Strah­lun­gen wur­den von den Kno­chen­wüls­ten ab­ge­fan­gen. Tan­ca­nocs Na­se wies des­halb auch ei­ne an­de­re Form auf.
    Auf ei­ner hei­ßen Welt wa­ren vor­ste­hen­de Or­ga­ne un­er­wünscht. In­fol­ge der bei­den ver­ti­kal ver­lau­fen­den, ver­schließ­ba­ren Na­sen­schlit­ze wirk­te Tan­ca­nocs Ge­sicht wie ab­ge­plat­tet. Auch der klei­ne Mund mit den strich­fei­nen, hor­ni­gen Lip­pen bot

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