Marsversorger ALPHA VI
als richtig an, Sir, daß Sie nach vollzogenem Schauspiel zur Erde zurückkehren und den Yedocekonern die volle Autarkie gewähren werden? Ich halte nicht viel von – wie sagten Sie? – o ja, von marschierenden Roboterarmeen!«
»Zum Donnerwetter«, fuhr ich erregt auf, »was soll das Gerede? Ich werde erleichtert sein, wenn wir dieses Sonnensystem verlassen dürfen. Ich will die für uns gefährlichen Hypnos täuschen, die galaktische Position ihrer Heimatwelt erfahren und mich anschließend bei TECHNO dafür einsetzen, daß die Yedocekoner in keiner Weise mehr von ihm bevormundet oder gar beherrscht werden. Im Gegenteil – TECHNO soll diesen Leuten helfen! Ich möchte als Freund von ihnen scheiden in der Hoffnung, sie vielleicht eines Tages um Hilfe zugunsten der Menschheit bitten zu dürfen. Habe ich mich nun klar genug ausgedrückt?«
»Völlig«, sagte sie mit einem besänftigenden Lächeln. »Ich bin einverstanden. Mir scheint, die irdischen Militärs richten nicht nur Unheil an. Ab und zu reagieren sie auch anders.«
»Ich bin GWA-Schatten, Madam«, korrigierte ich schärfer als beabsichtigt. »Bei uns wurde noch nie mit dem Säbel gerasselt, sondern mit den Kräften des Geistes gehandelt. Beenden Sie bitte diese fruchtlose Diskussion. Major Petronko, die Zeit drängt. Wir nähern uns den Hypnoschiffen. Ich lasse Tancanoc bitten.«
Boris schaute mich betroffen an. Diesen Ton kannte er nicht. Er salutierte und verschwand durch das aufgleitende Schott.
»Ich würde vorschlagen, die Situation sachlicher zu behandeln«, meinte Dr. Ronald Beschter, Paradiagnostiker und Schulungsleiter auf der im südlichen Pazifik gelegenen Henderwon-Insel. »HC-9 hat recht. Der nun einmal in dieser Form angelaufene Plan kann nicht mehr umgestoßen werden. Also richten Sie sich bitte darauf ein und bemühen Sie sich um eine zeitsparende, exakte Klarlegung eventuell zu bedenkender Fehlerquellen. HC- 9, ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Ihre parapsychische Leistung absinkt, je intensiver Sie sich mit mehr oder weniger nebensächlichen Problemen beschäftigen. Sie sind hier der Kommandeur. Beachten Sie das, meine Damen und Herren! Das ist kein Wochenendausflug.«
Das Schott öffnete sich wieder. Neben dem Hünen Boris Petronko wirkte der Yedocekoner Tancanoc wie ein Zwerg, allerdings mit dem beachtlichen Unterschied, daß der nur 1,58 Meter große Fremde die erstaunliche Schulterbreite von etwa einem Meter besaß.
Tancanoc war durchaus menschenähnlich, nur glich seine gewölbte Brust einer Tonne und die kurzen Arme und Beine wirkten wie Säulen. Sie wurden von starken Muskelwülsten bedeckt.
Hannibal bezeichnete Tancanoc als »Kraftpaket« oder auch als abgebrochenen Riesen.
Die dunkelbraune Haut des Yedocekoners war völlig haarlos, ebenso der breite, mächtige Schädel, der mit dem muskulösen Hals eine Einheit zu bilden schien.
Die Augen waren unter weit vorstehenden, knochigen Jochbeinen kaum zu erkennen. Ich wußte, daß sie ebenso groß und ausdrucksvoll waren wie menschliche Augen, jedoch hatte es die Natur im Falle der Yedocekoner vorgezogen, sie den Umweltbedingungen des vierten Planeten einer heißen Sonne anzupassen.
Zu grelles Licht und zu harte Strahlungen wurden von den Knochenwülsten abgefangen. Tancanocs Nase wies deshalb auch eine andere Form auf.
Auf einer heißen Welt waren vorstehende Organe unerwünscht. Infolge der beiden vertikal verlaufenden, verschließbaren Nasenschlitze wirkte Tancanocs Gesicht wie abgeplattet. Auch der kleine Mund mit den strichfeinen, hornigen Lippen bot
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