Marsversorger ALPHA VI
ausgestattet und trugen in den Beugen ihrer wirkungsvoll aufgepolsterten Armmuskulatur marsianische Hochenergiestrahler mit durchaktivierten Reaktionskammern. Sie waren feuerklar.
Ich begann zu schwitzen, wenn ich daran dachte, daß einer der Männer mit seinen tierhaften Maskenkrallen an den Feuerknopf kommen könnte. Dann wären die Spezialisten in der BAPURA-Zentrale im Feuersturm verkohlt.
»Hierher mit dem Moolo«, brüllte Boris mit voller Lautspre cherleistung seiner in der Kopfhülle eingebauten Verstärkeranla ge. Ich glaubte, mein Gehör zu verlieren.
Der Moolo besaß armlange, gelbverfärbte Reißzähne, die an manchen Stellen des Gebisses ausgebrochen waren, wie es für einen knochenzermalmenden Fleischfresser typisch war. Er glich einem irdischen Raubsaurier der Frühzeit. Langsam näherte er sich auf seinen riesigen Laufbeinen meiner erhöhten Kommandokonsole.
Und was geschah? Dieser närrische, anscheinend niemals zu beruhigende Spezialroboter irgendwo in den Tiefen des Schalttisches stieß ein schrilles Warnpfeifen aus und legte sofort den Energieschutzschirm über mich.
Gleichzeitig plärrte er mir in positronischer »Erregung« zu, ei ne Gefahrenquelle der Rotstufe sei geortet worden.
Boris wurde von dem E-Schirm zurückgeschleudert und fiel dem Moolo zwischen die Beine.
Wenn die in der Ungeheuer-Attrappe sitzenden und mit der Lenkung beauftragten Artisten, die beiden Panolis, nicht aufgepaßt hätten, wäre Petronko von den Füßen der »Bestie« zermalmt worden.
Boris wälzte sich blitzschnell zur Seite. Alfredo Panoli, der die Steuerschaltungen der Fortbewegungsmaschinerie bediente, stieß über seine Lautsprecheranlage einige kräftige Flüche aus. Petronko und ich schimpften ebenfalls. Sofort betätigte ich den roten Knopf des Schutzschirmes, der nach dem dritten Schlag wieder erlosch.
Captain Philip Botcher, passiver GWA-Offizier, langweiligster Mensch der bekannten Geschichtsforschung, kaum zu überbietender Pedant und mit einem phänomenalen Erinnerungsvermögen ausgestattet, erschien im ungünstigsten Augenblick.
Wie nicht anders zu erwarten, entlockte ihm der Anblick des brüllenden Ungeheuers, das Verhalten von Petronko und meine Erregung nur ein kaum erkennbares Stirnrunzeln und ein dezentes Hüsteln.
Diese Gefühlsäußerung war eigentlich schon erstaunlich. Normalerweise nahm Botcher überhaupt keine Unkorrektheiten zur Kenntnis, wenigstens nicht so, daß es ein Beobachter hätte bemerken können.
»Ich bitte, Sir, Ihnen im Rahmen meiner dienstlichen Pflichten zur näheren Überlegung anheimstellen zu dürfen, daß …«
Aus welchem Grunde unser untadelig gekleideter, bohnenstangendünner Philip Botcher unverhofft querkant auf meinen kostbaren Schalttisch flog, ihn gewissermaßen von links nach rechts mit den Beinen umklammerte und mir mit den riesigen Zähnen seines »Pferdegesichtes« in den rechten Oberschenkel biß, war mir rätselhaft.
Ich bemerkte in seiner unmittelbaren Nähe lediglich einen schauerlich lachenden Zyklopen, dessen Gesicht in diesem Augenblick dem zahnbewehrten Rachen einer Riesenkröte mit tückischen Glotzaugen glich.
Ich gab mir keine Mühe, meine Heiterkeit zu unterdrücken. Alle in der Zentrale anwesenden grinsten schadenfroh.
Aber wenn Sie denken, das hätte Botcher aus der Fassung gebracht, so unterliegen Sie einem großen Irrtum.
Philip Botcher schnippte einige nichtvorhandene Staubteilchen von seiner Uniform und meinte nasal:
»… anheimstellen zu dürfen, daß Ihre
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