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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus­ge­stat­tet und tru­gen in den Beu­gen ih­rer wir­kungs­voll auf­ge­pols­ter­ten Arm­mus­ku­la­tur mar­sia­ni­sche Hoch­ener­gie­strah­ler mit durch­ak­ti­vier­ten Re­ak­ti­ons­kam­mern. Sie wa­ren feu­er­klar.
    Ich be­gann zu schwit­zen, wenn ich dar­an dach­te, daß ei­ner der Män­ner mit sei­nen tier­haf­ten Mas­ken­kral­len an den Feu­er­knopf kom­men könn­te. Dann wä­ren die Spe­zia­lis­ten in der BA­PU­RA-Zen­tra­le im Feu­er­sturm ver­kohlt.
    »Hier­her mit dem Moo­lo«, brüll­te Bo­ris mit vol­ler Laut­spre cher­leis­tung sei­ner in der Kopf­hül­le ein­ge­bau­ten Ver­stär­ke­r­an­la ge. Ich glaub­te, mein Ge­hör zu ver­lie­ren.
    Der Moo­lo be­saß arm­lan­ge, gelb­ver­färb­te Reiß­zäh­ne, die an man­chen Stel­len des Ge­bis­ses aus­ge­bro­chen wa­ren, wie es für einen kno­chen­zer­mal­men­den Fleisch­fres­ser ty­pisch war. Er glich ei­nem ir­di­schen Raub­sau­ri­er der Früh­zeit. Lang­sam nä­her­te er sich auf sei­nen rie­si­gen Lauf­bei­nen mei­ner er­höh­ten Kom­man­do­kon­so­le.
    Und was ge­sch­ah? Die­ser när­ri­sche, an­schei­nend nie­mals zu be­ru­hi­gen­de Spe­zi­al­ro­bo­ter ir­gend­wo in den Tie­fen des Schalt­ti­sches stieß ein schril­les Warn­pfei­fen aus und leg­te so­fort den Ener­gie­schutz­schirm über mich.
    Gleich­zei­tig plärr­te er mir in po­sitro­ni­scher »Er­re­gung« zu, ei ne Ge­fah­ren­quel­le der Rot­stu­fe sei ge­or­tet wor­den.
    Bo­ris wur­de von dem E-Schirm zu­rück­ge­schleu­dert und fiel dem Moo­lo zwi­schen die Bei­ne.
    Wenn die in der Un­ge­heu­er-At­trap­pe sit­zen­den und mit der Len­kung be­auf­trag­ten Ar­tis­ten, die bei­den Pa­no­lis, nicht auf­ge­paßt hät­ten, wä­re Pe­tron­ko von den Fü­ßen der »Bes­tie« zer­malmt wor­den.
    Bo­ris wälz­te sich blitz­schnell zur Sei­te. Al­fre­do Pa­no­li, der die Steu­er­schal­tun­gen der Fort­be­we­gungs­ma­schi­ne­rie be­di­en­te, stieß über sei­ne Laut­spre­cher­an­la­ge ei­ni­ge kräf­ti­ge Flü­che aus. Pe­tron­ko und ich schimpf­ten eben­falls. So­fort be­tä­tig­te ich den ro­ten Knopf des Schutz­schir­mes, der nach dem drit­ten Schlag wie­der er­losch.
    Cap­tain Phi­lip Bot­cher, pas­si­ver GWA-Of­fi­zier, lang­wei­ligs­ter Mensch der be­kann­ten Ge­schichts­for­schung, kaum zu über­bie­ten­der Pe­dant und mit ei­nem phä­no­me­na­len Er­in­ne­rungs­ver­mö­gen aus­ge­stat­tet, er­schi­en im un­güns­tigs­ten Au­gen­blick.
    Wie nicht an­ders zu er­war­ten, ent­lock­te ihm der An­blick des brül­len­den Un­ge­heu­ers, das Ver­hal­ten von Pe­tron­ko und mei­ne Er­re­gung nur ein kaum er­kenn­ba­res Stirn­run­zeln und ein de­zen­tes Hüs­teln.
    Die­se Ge­fühls­äu­ße­rung war ei­gent­lich schon er­staun­lich. Nor­ma­ler­wei­se nahm Bot­cher über­haupt kei­ne Un­kor­rekt­hei­ten zur Kennt­nis, we­nigs­tens nicht so, daß es ein Be­ob­ach­ter hät­te be­mer­ken kön­nen.
    »Ich bit­te, Sir, Ih­nen im Rah­men mei­ner dienst­li­chen Pflich­ten zur nä­he­ren Über­le­gung an­heim­stel­len zu dür­fen, daß …«
    Aus wel­chem Grun­de un­ser un­ta­de­lig ge­klei­de­ter, boh­nen­stan­gen­dün­ner Phi­lip Bot­cher un­ver­hofft quer­kant auf mei­nen kost­ba­ren Schalt­tisch flog, ihn ge­wis­ser­ma­ßen von links nach rechts mit den Bei­nen um­klam­mer­te und mir mit den rie­si­gen Zäh­nen sei­nes »Pfer­de­ge­sich­tes« in den rech­ten Ober­schen­kel biß, war mir rät­sel­haft.
    Ich be­merk­te in sei­ner un­mit­tel­ba­ren Nä­he le­dig­lich einen schau­er­lich la­chen­den Zy­klo­pen, des­sen Ge­sicht in die­sem Au­gen­blick dem zahn­be­wehr­ten Ra­chen ei­ner Rie­sen­krö­te mit tücki­schen Glotzau­gen glich.
    Ich gab mir kei­ne Mü­he, mei­ne Hei­ter­keit zu un­ter­drücken. Al­le in der Zen­tra­le an­we­sen­den grins­ten scha­den­froh.
    Aber wenn Sie den­ken, das hät­te Bot­cher aus der Fas­sung ge­bracht, so un­ter­lie­gen Sie ei­nem großen Irr­tum.
    Phi­lip Bot­cher schnipp­te ei­ni­ge nicht­vor­han­de­ne Staub­teil­chen von sei­ner Uni­form und mein­te na­sal:
    »… an­heim­stel­len zu dür­fen, daß Ih­re

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