Marsversorger ALPHA VI
besinnungslose Orghs hinweg und erreichten schließlich die Ausgangsschleuse.
Als wir endgültig in Sicherheit waren, aktivierte Orgh I auf meine Anweisung hin wieder die Energieschirme.
»Unglaublich, unmöglich!« sagte Professor Aich flüsternd. »Sind Sie sicher, daß diese Roboter einwandfrei gearbeitet haben?«
Ich lachte mit trockener Kehle.
»Das werden wir bemerken, wenn wir den GWA-Befehl mit der Kodebezeichnung ›Geheimorder Riesenauge‹ ausgeführt haben. Wir werden nämlich mit Volldampf zu jenem Sonnensystem fliegen, dessen exakte Position TECHNO auf Grund der ermittelten Daten berechnen wird. Wieviel Zeit ist vergangen?«
Philip Botcher meldete sich.
»Seit Beginn des vorgetäuschten Paraüberfalles genau drei Stunden, zweiundzwanzig Minuten und elf Sekunden, Sir. Wir wollten zur Aufrechterhaltung der Täuschung sofort wieder die Tempelstadt aufsuchen und den weiteren Verlauf des Festes abwarten. Mit einem baldigen Erwachen der paralysierten Schiffsbesatzungen ist zu rechnen. Eine marsianische Betäubung dieser Art dauert normalerweise fünf Stunden, Sir. Bei den Hypnos kann das anders sein. Es wäre vorteilhaft, wenn sie uns und ihre Kommandanten bei der sicherlich sofort beginnenden Fernbildbeobachtung beieinander sehen.«
Wir rasten mit den Fluggleitern zum Tempelbezirk zurück. Mehr als wir getan hatten, konnte niemand tun. Hoffentlich ging alles glatt!
Ich dachte mit steigender Nervosität an das Wiedererwachen der beiden unter Drogeneinfluß stehenden Kommandooffiziere. Wie würden sie sich verhalten?
Nachdem ich nun meine innere Ruhe wiedergewonnen hatte, erschien mir das Eindringen in ein fremdes Schiff nur noch abenteuerlich, aber nicht mehr als ein Unternehmen auf Leben und Tod.
Wenn der unter einem so harten Drogeneinfluß stehende Kommandant nur einen ungewollten Schaltfehler begangen hätte, wären wir nicht mit heiler Haut davongekommen.
Die Wasserspiele waren auf meine Bitte hin fortgesetzt worden. Die angeblich von meinen Zyklopen »erschossenen« Mitspieler waren auch wieder unauffällig erschienen. Tancanoc hatte mir mehrmals versichert, daß es keinem seiner Landsleute einfallen würde, nur ein Wort des Verrates auszusprechen.
Kiny Edwards hatte das Fest verlassen. Sie befand sich nahe der beiden orghschen Raumschiffe, in denen soeben die ersten Besatzungsmitglieder erwachten.
Das war eine Situation, die wir nicht hatten vorausberechnen können. Wer kannte schon die Verhaltens- und Reaktionsweise von Lebewesen dieser gefährlichen Gattung?
Orgh I und Orgh II hatten ihren Drogenrausch mittlerweile überwunden. Sie waren voll aufnahmefähig, verhielten sich zurückhaltend und klagten nicht einmal über Übelkeit.
Nur – ein Phänomen war eingetreten!
Es gelang mir trotz aller Bemühungen nicht mehr, ihren Bewußtseinsinhalt zu erfassen.
Ich hatte Hannibal angerufen und ihn um Unterstützung ersucht. Als wir zusammen einen Parablock bildeten und mit aller Gewalt in die Gehirne einzudringen versuchten, hatten wir gemeinschaftlich versagt.
»Sekundärblockade«, hatte mir der Kleine beunruhigt zugeflüstert. »Aufpassen! Das hat die Droge hervorgerufen. Wer will nun sagen, ob sie alles vergessen haben, oder ob sie sich an jede Einzelheit erinnern! Zum Teufel mit diesem Zeug. Was sagt Dr. Beschter?«
»Das gleiche. Er meint aber, der von uns gewünschte Effekt sei gerade wegen dieses Phänomens eingetreten. Ein totales Vergessen der Ereignisse während des Rauschzustandes wäre identisch mit unserer
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