Marsversorger ALPHA VI
rissen gleichzeitig bislang verborgene Waffen aus ihren Kleidungsstücken und wollten auf mich anlegen.
Ich ging blitzartig in Deckung und zog gleichzeitig meine Thermorak, doch ich brauchte nicht mehr zu schießen. Genau nach Plan übernahmen die Zyklopen diese Aufgabe. Wichtig war nur, daß die beiden völlig überraschten Schiffsbefehlshaber jedes Wort verstanden und auch tatsächlich annahmen, einige Mitglieder ihrer Besatzung hätten sich wiederum vergessen.
Aus den schweren Energiestrahlern der Zyklopen brachen tosende Feuerfluten hervor. Unsere yedocekonischen Akteure, selbstverständlich durch erstklassige Energieschirme geschützt, wurden voll getroffen. Gleichzeitig zündeten sie ihre grelleuchtenden, aber ungefährlichen Feuerwerkskörper.
Eine dreidimensionale Bildwerferüberblendung vollendete das scheinbare Drama. Mindestens vierzig Personen, mehr als wir vorgesehen hatten, flammten vor den Riesenaugen der Orghs auf und verkohlten. Hilfsreiche Hände zogen die Darsteller aus dem Gefahrenbereich. Gleichzeitig wurden aschenförmige Überreste unauffällig von Spezialisten der yedocekonischen Armee an jenen Stellen verstreut, wo die »hypnosuggestiv Beeinflußten« zusammengebrochen waren.
Ich bedrohte die fassungslosen Orghs mit der Waffe. Vier Zyklopen ergriffen sie und hielten die sich in aufkommender Panik windenden Lebewesen fest.
Ich brauchte kein Wort zu sagen, keine Drohung auszusprechen, denn etwa achtzig Kilometer entfernt begann es dumpf zu donnern.
Das heißt – es hatte längst zu rumoren begonnen, aber die Schallwellen kamen jetzt erst bei uns an.
Die Orghs schrien in hellen Tönen. Sie befürchteten die Vernichtung ihrer Schiffe. Zwei yedocekonische Ärzte waren hinter sie getreten. Eine mir unbekannte Droge zischte aus Hochdruckdüsen in die blauhäutigen, von der Kleidung unbedeckten Körperpartien.
Damit begann der gefährlichste Augenblick. Wie würden diese mental Begabten darauf reagieren? Tancanoc hatte mir versichert, die alten Marsianer hätten damit solche gefangengenommenen Deneber verhört, die ebenfalls paramentale Fähigkeiten besessen hatten.
Nach meinen Erfahrungen mit den Denebern hatte es unter ihnen tatsächlich Telepathen, Telekineten und auch Suggestoren gegeben. Entweder waren sie durch ein langfristiges Genprogramm dahingehend gezüchtet worden, oder es hatte sich um seltene, mutierte Ausnahmen gehandelt. Jedenfalls sollte die willenszerstörende Droge einwandfrei gewirkt haben.
Die aufgeregten Gäste wurden von auftauchenden Kommandotruppen der yedocekonischen Armee zurückgedrängt und gleichzeitig beruhigt. Kiny berichtete, von Bord der beiden Hypnoraumschiffe käme kein einziger Wachimpuls mehr. Die Hypnos waren demnach durch unser auf die Sekunde genau einsetzendes Narkosefeuer planmäßig betäubt worden.
Jetzt kam es nur noch auf das Verhalten der beiden Kommandanten an.
Ich sondierte ihren Bewußtseinsinhalt. Das klare Gedankengut ließ mehr und mehr nach, um schließlich einer lethargischen Dumpfheit zu weichen. Sie waren völlig ungefährlich geworden.
»Volle Wirkung!« behauptete Hannibal erregt. »Das Zeug taugt wirklich etwas. Also, worauf warten wir noch? In etwa drei Stunden muß alles erledigt sein.«
Drei Minuten später saßen wir bereits in blitzschnell gelandeten Luftgleitern der Yedocekoner und rasten zum Raumhafen hinüber. Er war weit entfernt von der Hauptstadt angelegt worden, oder startende Großraumschiffe hätten
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