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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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In­fol­ge­des­sen hat­ten sie auf die Aus­füh­rung ih­res Pla­nes ver­zich­tet. Nie­mand war von ih­nen über­nom­men wor­den.
    Ich schau­te auf die Uhr. Der rie­si­ge Platz vor dem Tem­pel­bau des Sag­ho­mon glich ei­nem Heer­la­ger. Die Vor­nehms­ten des Pla­ne­ten hat­ten sich ein­ge­fun­den. Ich er­füll­te mei­ne Pflich­ten als Gast­ge­ber. Phi­lip Bot­cher, der ei­ne phan­tas­tisch ge­ar­bei­te­te To­ga nach rö­mi­schem Vor­bild trug, mach­te als mein Ze­re­mo­ni­en­meis­ter die in­ter­nen Hon­neurs.
    »Noch fünf­zehn Mi­nu­ten, Sir«, raun­te er mir zu. »Plät­ze ein­neh­men!«
    Der Sag­ho­mon, ein äl­te­rer, ge­beugt ge­hen­der Ye­do­ce­ko­ner von be­ste­chen­der Höf­lich­keit und herz­lich zu nen­nen­den Um­fangs­for­men, lud in die­sem Au­gen­blick zu den an­ge­kün­dig­ten Was­ser­spie­len ein. Sie wä­ren ein­ma­lig, hat­te man be­haup­tet.
    Ich glaub­te es, denn hier kam mar­sia­ni­sche Tech­nik zum Ein­satz.
    Tan­ca­noc und ei­ni­ge sei­ner in­for­mier­ten Of­fi­zie­re scho­ben sich un­auf­fäl­lig in mei­ne Nä­he. Die als »Op­fer« aus­ge­such­ten Per­so­nen, ho­he Per­sön­lich­kei­ten des Staa­tes, fie­ber­ten vor Un­ge­duld. Ich hat­te die Män­ner und Frau­en über ih­re Rol­le un­ter­rich­tet und um ih­re Hil­fe ge­be­ten. Wie­der hat­te ich einen Be­geis­te­rungs­sturm ge­ern­tet.
    Ki­ny hat­te mir ent­setzt be­rich­tet, daß min­des­tens zwei­tau­send der an­we­sen­den Gäs­te un­ter dem Sie­gel der Ver­schwie­gen­heit ein­ge­weiht wor­den sei­en. Mei­ne Mit­ak­teu­re hat­ten nicht den Mund hal­ten kön­nen.
    Nie­mand dach­te je­doch dar­an, den Hyp­nos einen Wink zu ge­ben. Eher hät­ten sich die­se Ye­do­ce­ko­ner er­schos­sen.
    So be­gan­nen die Was­ser­spie­le im Vor­zei­chen ei­ner stän­dig stei­gen­den Span­nung. Weit jen­seits des Parks be­gann es zu rau­schen. Ei­ne Was­ser­ku­gel, min­des­tens tau­send Me­ter durch­mes­send, von An­ti­gra­vi­ta­ti­ons­fel­dern ge­hal­ten und von Fes­sel­fel­dern in die­se Form ge­preßt, er­hob sich hoch in die Luft. Das Licht der Schein­wer­fer wur­de tau­send­fäl­tig re­flek­tiert.
    Kurz dar­auf teil­te sich der Gi­gant­trop­fen in zahl­rei­che Was­ser­säu­len auf, die sich schließ­lich zu ro­tie­ren­den Spi­ra­len ver­wan­del­ten und stän­dig neue For­men an­nah­men. Ei­ne un­wirk­li­che Mu­sik, ein­hei­mi­sche Kom­po­si­tio­nen, hall­te vom Nacht­him­mel her­ab. Es war ein­ma­lig schön und be­ein­dru­ckend. Un­se­re Tech­ni­ker staun­ten.
    Die fünf­zehn Mi­nu­ten wa­ren vor­über. Als Bot­cher das ver­ein­bar­te Zei­chen gab, stand ich auf und klatsch­te nach ir­di­scher Sit­te de­mons­tra­tiv Bei­fall.
    »Wun­der­voll, wun­der­voll!« rief ich. Das wa­ren die bei­den Stich­wor­te.
    Die Mu­sik wur­de lei­ser. Man hielt es für un­höf­lich, Aus­ru­fe des Tu­ma­dschin Khan da­durch zu über­la­gern.
    »Ich be­glück­wün­sche Sie, Sag­ho­mon. Sel­ten sah ich Schö­ne­res.«
    Scheu­ning, eben­falls präch­tig und phan­ta­sie­voll nach his­to­ri­schen Vor­bil­dern der Mensch­heit ge­klei­det, gab mir ein Zei­chen.
    So­wohl die Nar­ko­se­ge­schüt­ze der BA­PU­RA als auch die der TECH­NO-Pan­zer­fes­tun­gen wa­ren feu­er­klar und auf die bei­den Zie­le ein­ge­rich­tet.
    Ich hat­te die Ab­schal­tung der Schutz­schir­me ver­langt. Der Kom­man­deur war zö­gernd dar­auf ein­ge­gan­gen, hat­te aber dann, beim ge­lun­ge­nen und of­fen­bar harm­lo­sen Ver­lauf des Fes­tes, sei­nen ur­sprüng­li­chen Ge­dan­ken auf­ge­ge­ben, die Schir­me nach ei­ni­ger Zeit wie­der auf­bau­en zu las­sen. Das war die zwei­te Hür­de ge­we­sen!
    Nar­ko­se­strah­ler mar­sia­ni­scher Bau­art konn­ten auch die or­gh­schen Hoch­ener­gie­schir­me nicht durch­drin­gen.
    Ich brei­te­te die Ar­me aus. Je­der­mann schwieg. Das war der Mo­ment, in dem Pe­tron­kos Laut­spre­cher­ge­brüll ein­deu­tig über­all zu hö­ren und auch zu ver­ste­hen war.
    »Pa­ra­über­fall aus den Hyp­no­schif­fen!« heul­te er, »Vor­sicht, Er­ha­ben­heit. Pa­ra­über­fall.«
    Et­wa zwan­zig Ye­do­ce­ko­ner

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