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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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liebsten hätte sie jetzt geweint, aber ihr wollten keine Tränen kommen. Es beunruhigte sie ein wenig, dass sie die Auseinandersetzung mit Richard so wenig berührte. Eigent- lich spürte sie nur Ärger in sich - und Angst. Wie sollte sie an der Seite eines so rücksichtslosen Mannes wie Rafael leben? Ihr schauderte vor der Zukunft mit einem Mann, den sie kaum noch zu kennen schien und dem sie noch weniger vertraute.
    Noch mehr beunruhigte sie allerdings der Aufruhr ihrer Ge- fühle, die sie empfand, sobald sie an Rafe dachte ...
    Warum nur musste ihr Leben so kompliziert sein?
    Zwei Tage später wollte Danielle nach dem Lunch mit Tante Flora einkaufen gehen. Ihr war im Moment jede Gelegenheit recht, um auf andere Gedanken zu kommen.
    Doch gerade als sie aufbrechen wollten, tauchte Rafe an ihrer Tür auf. Er hielt seinen Hut in der Hand und sah besser aus, als ihr lieb war.
    „Ich habe deine Nachricht bekommen", erklärte er, als sie ihn in den Salon führte und die Tür hinter sich schloss. „Ich bin froh, dass du so schnell gehandelt hast."
    Danielle warf ihm einen kurzen Blick zu. Sie hatte ihm einen Brief geschickt, in dem sie ihm mitteilte, dass sie ihre Verlobung gelöst hatte. Und sie wollte hoffen, dass ihm der bittere Unter-

ton zwischen den Zeilen nicht entgangen war ... „Du hast mir keine andere Wahl gelassen, und ich habe nur deshalb so schnell gehandelt, weil ich dachte, dass es für Richard dann weniger schlimm wäre."
    Danielle setzte sich auf einen Windsorstuhl mit hoher Rü- ckenlehne, und Rafe nahm auf dem rosefarbenen Samtsofa Platz.
    „Ende nächster Woche wird die ,Nimble' in Richtung Eng- land auslaufen. Ich habe für uns beide, ebenso wie für deine Tante und Miss Loon, eine Überfahrt gebucht, und ich möchte, dass wir vor der Abreise heiraten."
    „Wie bitte?" Sie sprang förmlich von ihrem Stuhl empor. „Das ist unmöglich! Warum können wir damit nicht warten, bis wir in England sind?"
    Rafe straffte seinen Rücken, und Danielle wusste, dass er mühsam versuchte, sich zu beherrschen.
    „Wir haben schon fünf Jahre gewartet, Danielle. Ich möchte, dass diese Angelegenheit ein für alle Mal geklärt ist ... wie sie es schon längst hätte sein sollen. Und nun, wo die Entschei- dung gefallen ist, will ich, dass wir bald heiraten. Ich werde deine Tante um Zustimmung bitten und würde die Trauung gerne einen Tag vor unserer Abreise hier im Garten vornehmen lassen. Wenn wir wieder in London sind, werden wir unsere Hochzeit in einem angemessenen Rahmen feiern."
    „Aber ... aber das ist ... das ist ja schon in wenigen Tagen! Du kannst wohl kaum von mir erwarten, dass ... dass ..."
    „Was, Danielle?"
    Sie atmete tief durch und bemühte sich, ihre Fassung zu be- wahren. „Wir haben uns beide verändert. Ich kenne dich kaum noch, Rafael, und ich brauche Zeit, um mich an den Gedanken zu gewöhnen ... mit dir das Bett zu teilen. Ich kann nicht ein- fach ... kann nicht ..."
    Rafe schmunzelte vergnügt. „Es gab einmal eine Zeit, wo du es kaum erwarten konntest, mein Bett zu teilen."
    Das Blut stieg ihr heiß in die Wangen. Sie erinnerte sich nur zu gut an diese Zeit ... und seit Rafe sie neulich im Garten geküsst hatte, war es ihr fast, als sei es erst gestern gewesen, dass ... Aber dennoch war sie jetzt nicht darauf vorbereitet, ei- nen Schritt so großer Vertraulichkeit zu gehen. Sie wollte Rafe nicht mehr Macht über sich zugestehen, als er sich ohnehin schon verschafft hatte.

Sie hob trotzig ihr Kinn. „Bislang warst du es, der die Forde- rungen gestellt hat, und ich habe zugestimmt. Aber nun werde ich dich im Gegenzug um etwas bitten. Ich will Zeit haben, Rafael - Zeit, um mich damit abzufinden, dass du von nun an mein Ehemann sein wirst."
    Eine plötzliche Regung huschte über sein Gesicht, und er sah kurz beiseite. „Na schön, deine Bitte scheint mir nur angemes- sen. Du möchtest Zeit haben, und ich werde sie dir gewähren. Bis zu unserer Ankunft in England werde ich von meinen eheli- chen Rechten keinen Gebrauch machen."
    Der Erfolg, den sie gerade erzielt hatte, ließ sie noch muti- ger werden. „Vielleicht wäre es am besten, wenn wir eine reine Zweckehe fühlten. Wir würden beide unsere Leben getrennt voneinander ..."
    „Verdammt noch mal, nein!" Rafe holte tief Luft und ver- suchte, seine Verärgerung im Zaum zu halten. „Du weißt selber sehr genau, dass dies nicht geschehen wird. Ich habe dich vom ersten Tag an begehrt, Danielle, und daran hat sich nichts ge- ändert.

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