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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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Meine Hoffnung ist, dass du im Laufe der Zeit dasselbe Verlangen für mich empfinden wirst."
    Danielle schwieg. Rafael Saunders war über die Maßen gut aussehend, und er strahlte eine kraftvolle Männlichkeit aus, die sie als junges Mädchen oft nachts hatte wach liegen lassen, während sie sich vorstellte, wie es wohl sein mochte, von ihm geliebt zu werden ... Und auch wenn sie es sich nur ungern ein- gestand, so hatte sich daran bis heute wenig geändert.
    „Dann sind wir uns also einig", stellte sie abschließend fest.
    „Ja - wenngleich ich unsere Vereinbarung an jedem Tag der Überfahrt bedauern werde."
    Caroline Loon stand in der kleinen Gasse, die hinter dem an der Arch Street gelegenen Haus vorbeiführte. „Robert!"
    Er kam schnellen Schrittes auf sie zu und küsste sie leicht auf die Wange. „Meine süße Caroline."
    Caro errötete. Seit sie vor einer knappen Woche in die Stadt zurückgekehrt waren, hatten sie sich jeden Tag gesehen. Zu ih- rer freudigen Überraschung hatte sie festgestellt, dass der Tuch- händler Steigler ebenfalls in Philadelphia wohnte ... und mit ihm natürlich auch Robert McKay.
    Der Abend, an dem sie sich mit ihm bei den Stallungen ge- troffen hatte, war wundervoll gewesen. Als Erstes hatte Robert

sie auf ein Feld neben der Scheune geführt und ihr das kleine Fohlen gezeigt, das neben seiner Mutter herumtollte.
    „Das ist Prinz Löwenherz. Die älteste Tochter von Wentz hat ihn so genannt, weil er so gerne Löwenzahn frisst."
    Caro lachte. „Er ist herrlich." Sie verbrachten einige Zeit bei den Pferden, und als Robert ihr die reinrassigen Stuten und Hengste von Jacob Wentz zeigte, bewies er eine erstaunliche Sachkenntnis und schien ganz in seinem Element zu sein.
    „Ein Cousin meiner Mutter besitzt ein Gestüt, und sie hat mich oft dorthin mitgenommen."
    „Und was ist mit Ihrem Vater?"
    Robert schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn nie kennengelernt. Er starb, bevor ich auf die Welt kam."
    Als es langsam dunkel wurde, hatte Robert sie auf eine An- höhe geführt, von der aus sie das ganze Tal überblicken konn- ten. Sie setzten sich auf einen Baumstumpf und genossen die Landschaft.
    „Es ist wunderschön hier", bemerkte Caro und ließ ihren Blick über die Hügel schweifen, die sich, in das silbrige Mond- licht getaucht, vor ihnen erstreckten. „Wenn wir uns erst ein- mal in Mr. Clemens' Haus eingelebt haben, werde ich vielleicht Zeit finden, das alles zu malen."
    „Sie malen?"
    „Landschaftsaquarelle ... aber nur zum Vergnügen. Ich bin nur mäßig begabt."
    „Ich könnte mir vorstellen, dass Sie eine sehr gute Malerin sind." Er hob einen kleinen Zweig vom Boden auf und drehte ihn geistesabwesend zwischen den Fingern. „Ich schnitze ger- ne. Dabei vergeht die Zeit schneller."
    Caro betrachtete ihn im Schein des Mondes, bemerkte sein markantes Kinn und dachte, wie gut er doch aussah ... „Was für Dinge schnitzen Sie denn?"
    „Meistens Spielsachen. Holzpferde, Spielzeugsoldaten, Mi- niaturkutschen und so etwas." Er lächelte. „Vielleicht können wir ja eines Tages einen Tauschhandel machen ... eines meiner Holzpferde gegen eines Ihrer Bilder."
    Caro erwiderte sein Lächeln. „Das wäre schön. Ich werde mich auf jeden Fall daran erinnern."
    Sie und Robert blieben bis nach Mitternacht auf der mondbe- schienenen Anhöhe sitzen und unterhielten sich. Während sie miteinander lachten und redeten, schien die Zeit wie im Flug

zu vergehen. Caro fühlte sich in seiner Gegenwart wohl und sprach so unbefangen, wie sie es bei noch keinem Mann getan hatte.
    Sie musste auch jetzt lächeln, wenn sie an die letzten Tage dachte, an denen sie Zeit miteinander hatten verbringen kön- nen und viele Gemeinsamkeiten entdeckt hatten. Sie beide liebten Opern und Poesie, lasen gerne, mochten Tiere und Kin- der ... Robert hatte ihr erzählt, dass er sich einmal eine große Familie wünschte.
    Und sie erzählte ihm von ihrer Kindheit und davon, dass ihre Familie nicht vermögend, aber sehr glücklich gewesen war. Sie erzählte ihm auch von dem Sommer vor fünf Jahren, als ihre Eltern gestorben waren und sie tief um sie getrauert hatte. Ro- bert hatte die ganze Zeit ihre Hand gehalten und ihr zugehört, und Caro wusste, dass er ihr nicht nur zuhörte, sondern sie auch verstand.
    In den letzten paar Tagen hatte Caro zudem viel über Robert McKay erfahren. Wenngleich er sein Leben für die nächsten vier Jahre der Dienerschaft für einen anderen Mann verschrie- ben hatte, so konnte Robert

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